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Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer

Titel: Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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|11| Prolog
    Wenn ich mir eine große Überraschung wünsche, suche ich nach einem kleinen Geheimnis.
    B asilgarrad hob den riesigen Kopf und schaute über die sanft ansteigenden Wiesen bis zu den fernen Bäumen. Seine Drachenaugen funkelten, während sich seine mächtigen Schultermuskeln spannten. Die beiden pelzigen Flügel – jeder groß genug, einen ganzen normal großen Drachen zu umfangen – zitterten vor Erwartung, ihre knochigen Spitzen klapperten gegen die Schuppen auf seinem Rücken.
    Plötzlich kam eine Brise auf, sie bog die Grashalme ringsum. Überrascht nahm er einige seiner Lieblingsdüfte wahr. Feuchte Waldpilze. Zedernharz, scharf und süß zugleich. Würzige Äpfel, so reif zum Verzehr, dass sie sich in der Hand eines jungen Elfen beinah von selbst schälten. Verzauberte Spinnweben, stark genug, um einen Felsblock zu halten. Frische Spritzer von den Quellwassern des unaufhörlichen Flusses.
    |12| Bei diesen üppigen Aromen wurde ihm einen Moment lang wieder bewusst, warum er dieses Reich schätzte, diese Welt mit so vielfältigem Leben. So viel Magie. Und warum er, wenn nötig, sterben würde, um sie zu schützen.
    Sein enormer Schwanz mit dem massigen Knüppel schlug auf den Boden. Beben schoss in alle Richtungen, riss Gräben in die Wiesen und schüttelte entfernte Bäume. Denn gerade hatte Basilgarrad einen ganz anderen Geruch aufgenommen.
    Den Geruch einer Schlacht.
    Verbündete aus ganz Avalon marschierten rasch auf ihn zu. Muskulöse Zentauren sprangen mit stampfenden Hufen an seine Seite. Dicht dahinter kamen Männer und Frauen mit Harken, Stöcken und Schwertern, Elfen mit großen Jagdbogen und Zwerge, die Äxte mit Doppelschneide schulterten. Dazu viele andere Geschöpfe, von stämmigen Bären bis zu winzigen Feldmäusen, die nichts mitbrachten als ihre tapferen Herzen.
    Weitere Verbündete zeigten sich als Punkte am Himmel. Dann stießen Adler aus der Höhe herab, Habichte mit knallroten Schwänzen glitten näher und Eulen flogen aus den Bäumen. Bald hallten ihre Schreie, Rufe und ihr Zwitschern durch die Luft.
    Doch Basilgarrad spähte hinter sie alle. Denn er beobachtete einen dunklen Schwarm Krieger mit gezackten Flügeln, die gerade am Horizont erschienen waren. Sie flogen schnell, mit jeder Sekunde kamen |13| sie näher. Er kannte sie nur zu gut: Feuerdrachen – über hundert waren es.
    Er blähte die Nüstern. Selbst in dieser Entfernung konnte er ihre versengten Schuppen und blutgefleckten Klauen riechen. Und er wusste, dass nur er hoffen konnte, sie aufzuhalten.
    Der große grüne Drache ließ den Blick wandern – und was er sah, brachte ihn dazu, die Krallen in die Erde zu graben. Flamelonkrieger! Eine ungeheure Menge dieser schlachtgehärteten Soldaten, die unter den rauchigen Vulkanen von Feuerwurzel ausgebildet waren, strömten auf die Wiese. In ihren glänzenden Rüstungen marschierten sie unaufhaltsam näher. Sie führten mächtige Katapulte mit sich, große Maschinen, die schwere Steine und Fässer voll kochendem Öl schleudern konnten. Auch einen pyramidenförmigen Turm hatten sie dabei, der so groß war, dass er von mehr als fünfzig Flamelons über den Boden gezogen wurde.
    Basilgarrad betrachtete diesen ungeheuren Turm mit den quietschenden Rädern und stieß ein tiefes, zorniges Knurren aus.
Beim Atem von Dagda, was ist denn das? Was es auch sein mag, mir gefällt es nicht. Überhaupt nicht.
    Obwohl ihm der geheimnisvolle Turm unheimlich war, verdrängte eine viel größere Sorge rasch den Gedanken daran: das Schicksal seiner Welt, des großen Baums. Vor sehr langer Zeit war er Zeuge von Avalons frühen Tagen gewesen, im Lauf der Jahrhunderte |14| hatte er seine vielen Wunder gesehen. Avalon war, wie sein Freund Merlin einmal gesagt hatte, mehr als nur ein wahrhaft bemerkenswerter Ort. Es war, genau genommen, eine Idee – dass viele unterschiedliche Geschöpfe und Reiche in Frieden zusammenleben konnten, zumindest für eine gewisse Zeit.
    Diese Zeit, wusste er, war jetzt zu Ende. Aber würde das auch Avalons Ende bedeuten? Das hing vom Ausgang dieses monumentalen Zusammenstoßes ab. Denn zum ersten – und höchstwahrscheinlich letzten – Mal standen alle Feinde und alle Verteidiger Avalons einander im Kampf gegenüber.
    Während er die näher kommenden Feuerdrachen und die bedrohlichen Bataillone der Flamelonsoldaten überblickte, knurrte er aus tiefer Kehle. Er wusste, wenn er und seine treuen Verbündeten an diesem Tag versagten, würde niemand mehr da sein,

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