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Admiral Bolithos Erbe

Admiral Bolithos Erbe

Titel: Admiral Bolithos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Gesundheit verschlissen. Er hatte Bolitho zum erstenmal die Chance geboten, ein ganzes Geschwader zu kommandieren. Nun war er dem Tode nahe und seine Lebensaufgabe immer noch unvollendet.
    Herrick kannte Bolitho besser als sich selbst. Also deshalb war Bolitho auf sein Schiff gekommen! Sein Haus hatte leer gestanden, und er selbst hatte keine Möglichkeit mehr gehabt, Belinda Laidlaw über die jüngsten Entscheidungen zu informieren.
    »Sie wird mich verachten, Thomas. Jemand anderer hätte an meiner Stelle segeln können. Konteradmirale, besonders so junge wie mich, gibt es dutzendweise. Warum gerade ich? Was bin ich – ein Übermensch?«
    Herrick mußte lächeln. »So etwas denkt sie ganz bestimmt nicht, Sir, das wissen Sie auch. Wir wissen es beide.«
    »Wirklich?« Bolitho legte Herrick im Vorbeigehen die Hand auf die Schulter, als suche er eine Bestätigung. »Ich wollte ja noch bleiben. Aber ich hatte Beauchamps Drängen zu folgen. Es war das mindeste, was ich ihm schuldete.«
    Es hatte ihn an den Alptraum erinnert, der ihn gelegentlich heimsuchte: Er kam zurück in ein menschenleeres Haus, wilde Blumen blühten auf der Gartenmauer über der Steilküste, umsummt von Bienen, aber die Hauptakteure waren nicht da, um sich an dem Anblick zu freuen, nicht einmal sein Neffe und Erbe Adam Pascoe. Unglücklicherweise hatte er wenige Stunden nach Bolithos Aufbruch mit dem Kurier einen Gestellungsbefehl auf ein anderes Schiff erhalten.
    Trotz seines Kummers mußte Bolitho lächeln. Die Royal Navy brauchte dringend erfahrene Offiziere, und Adam Pascoe war versessen auf jede Gelegenheit, die ihn seinem großen Ziel, dem Kommando über ein eigenes Schiff, näherbringen konnte. Also verdrängte Bolitho die besorgten Gedanken. Adam war gerade einundzwanzig geworden, das ideale Alter. Er durfte sich nicht zu sehr um ihn sorgen.
    Gedämpft drang die Stimme des Wachtpostens durch die Tür: »Der Bootsführer des Admirals, Sir!«
    Allday trat ein und lächelte breit zu Bolitho hinüber, Herrick begrüßte er mit einem fröhlichen Nicken: »Captain Herrick, Sir…« Dann stellte er einen großen Seesack auf dem Boden ab.
    Bolitho schlüpfte in seinen Uniformrock und ließ Ozzard den Haarzopf über dem goldbetreßten Kragen zurechtzupfen. Die ganze Angelegenheit hatte nur
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gute Seite, und beinahe hätte er sie vergessen.
    »Ich werde meine Flagge auf
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setzen, Thomas. Je früher ich zu den anderen Schiffen meines Geschwaders vor Belle Ile stoße, desto besser.« Aus der Innentasche seines Rocks holte er einen langen Briefumschlag hervor und reichte ihn dem erstaunten Herrick. »Von den Lordschaften der Admiralität, Thomas, und zwar mit Wirkung von morgen mittag zwölf Uhr an.« Bolitho nickte Allday zu, der einen langen scharlachroten Kommodorewimpel aus dem Seesack zog und ihn wie einen Teppich auf dem Boden ausbreitete. »Sie, Kapitän Thomas Herrick, Kommandant des Kriegsschiffes Seiner Majestät
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, werden hiermit zum Kommodore dieses Geschwaders ernannt und mit allen entsprechenden Pflichten und Vollmachten betraut.« Bolitho drückte Herrick das Couvert in die eine Hand und schüttelte ihm die andere herzhaft.
    »Herrgott, Thomas, wenn ich Ihr verdattertes Gesicht sehe, geht es mir gleich viel besser.«
    Herrick hatte einen Kloß in der Kehle. »Ich, Sir – Kommodore?«
    Allday grinste breit. »Gut gemacht, Sir!«
    Herrick starrte auf den roten Wimpel zu seinen Füßen nieder.
    »Und mit einem eigenen Flaggkapitän? Wen – ich meine, was…« Bolitho ließ mehr Wein kommen. Der Kummer drückte ihm immer noch das Herz ab, er fühlte sich Belinda gegenüber weiterhin als Versager, aber die Verwirrung seines Freundes hatte ihn doch etwas aufgeheitert. Hier waren sie in ihrer Welt. Jene andere Welt, in der von Heirat gesprochen wurde und von Geborgenheit, von Frieden und einer gesicherten Zukunft, sie hatte hier an Bord nichts zu suchen.
    »Bestimmt ist in den Depeschen, die Sie aus London erreichen werden, alles Nähere erläutert, Thomas.« Herricks Verstand hatte die Neuigkeit jetzt sichtlich akzeptiert und begann, sie zu verarbeiten. Die Navy brachte einem das bei – das und mehr. Wer diese Flexibilität nicht besaß, erlitt Schiffbruch. »Denken Sie doch daran, wie stolz Dulcie sein wird«, schloß Bolitho.
    Herrick nickte bedächtig. »Ja, wahrscheinlich.« Aber dann schüttelte er den Kopf. »Doch wie dem auch sei – Kommodore!« Er sah Bolitho mit seinen blauen Augen offen an. »Ich hoffe, daß wir

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