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Admiral Bolithos Erbe

Admiral Bolithos Erbe

Titel: Admiral Bolithos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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dadurch nicht allzu weit auseinanderdriften, Sir…«
    Nun mußte Bolitho sich abwenden, um seine Rührung zu verbergen. Wie typisch für Herrick, als erstes an so etwas zu denken! Nicht an die längst überfällige Beförderung, die sein Recht und sein Verdienst war, sondern an die Auswirkungen, die sie auf ihre Freundschaft haben mochte.
    Alldays Aufmerksamkeit schien plötzlich ganz von den beiden Säbeln, die am Querschott hingen, in Anspruch genommen. Der eine war eine Prunkwaffe, Bolitho in Anerkennung seiner Tapferkeit im Mittelmeer und bei der Schlacht von Abukir von der Stadt Falmouth überreicht. Der andere Säbel war weder so prunkvoll noch so glänzend, er wirkte sogar etwas altmodisch und schäbig, mußte aber vollendet ausbalanciert in der Hand liegen. Dennoch konnte die Prunkwaffe, und hätte es sie auch hundertfach gegeben, mit ihrem ganzen Gold und Silber nicht den Wert der alten Waffe aufwiegen. Es war der Familiensäbel der Bolithos, auf mehreren Porträts in dem alten Haus in Falmouth zu sehen und Allday von vielen heißen Gefechten her wohlvertraut: einmalig, unbezahlbar und unersetzbar.
    Sogar Allday konnte diesmal den überraschenden Einsatzbefehl nicht mit seinem gewohnten Gleichmut akzeptieren. Kaum länger als für eine Hundewache hatte er den Fuß an Land gesetzt, und nun sollten sie wieder auslaufen. Schon vorher hatte er vor Wut geschäumt über die himmelschreiende Ungerechtigkeit und Dummheit, die daran schuld war, daß Bolitho nach der Schlacht von Kopenhagen nicht die ihm gebührende Anerkennung erhalten hatte: den Adelstitel.
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Bolitho. Das hatte den richtigen Klang, sinnierte er.
    Aber nein, diese Trottel bei der Admiralität hatten absichtlich unterlassen, was aller Welt nur recht und billig schien. Allday starrte die beiden Säbel an und ballte unwillkürlich die Fäuste. Immerhin munkelte man in der ganzen Flotte, daß Nelson genauso schnöde behandelt worden war – ein kleiner Trost. Vor Kopenhagen hatte Nelson allen aus dem Herzen gesprochen, als er sich weigerte, das Signal seines Oberbefehlshabers zu bestätigen, womit dieser ihm Abbruch des Gefechts und Rückzug befahl. Genau das machte den Mann bei seinen Leuten so beliebt und bei den Seelords, die sich nicht aufs Wasser wagten, so verhaßt.
    Seufzend dachte Allday an die junge Frau, die er erst vor wenigen Monaten aus der umgestürzten Kutsche geborgen hatte. Daß Bolitho nun Gefahr lief, sie doch noch zu verlieren – bloß wegen eines blödsinnigen Einsatzbefehls –, das wollte nicht in seinen Kopf.
    »Einen Toast auf unseren neuen Kommodore«, schlug Bolitho mit einem Blick auf die gefüllten Pokale vor. Auch der Erste Offizier war nach achtern gekommen, gefolgt von Master Grubb, der breitbeinig dastand und durstig auf den Pokal herabstarrte, der in seiner Pranke so klein wirkte wie ein Fingerhut.
    Herrick rief Allday herbei. »Angesichts der besonderen Umstände möchte ich, daß Sie mit uns trinken.«
    Allday wischte sich die Hände an dem rötlich gelben Baumwolltuch seiner schneidigen Nanking-Breeches sauber und murmelte verlegen: »Besten Dank, Sir.«
    Bolitho erhob sein Glas. »Ihr Wohl, Thomas. Auf alte Freunde und auf alte Schiffe!«
    Herrick lächelte nachdenklich. »Das ist ein guter Trinkspruch, Sir.«
    Allday trank seinen Wein und zog sich in den Schatten der Achterkajüte zurück. Er war Herrick dankbar, daß er ihn miteinbezogen hatte, und das vor aller Augen. Sie fuhren auch schon eine kleine Ewigkeit miteinander, hatten andere, nicht so Glückliche, kommen und gehen gesehen. Nun würde Bolithos Geschwader bald im Golf von Biskaya stehen. Fremde Schiffe bildeten den Verband, so unbekannt wie die Aufgaben, die den Admiral erwarteten.
    Aber warum ausgerechnet die Biskaya? Allday schlüpfte durch eine Seitentür aus der Achterkajüte und strebte dem Sonnenlicht auf dem Hauptdeck zu. Es gab doch Schiffe und Mannschaften zuhauf, die dort seit Jahren den zermürbenden Blockadedienst versahen, bis der Bewuchs auf den Rümpfen so lang war wie eine Schleppe. Aber wenn Beauchamp den Befehl gab und speziell Bolitho dafür ausersehen hatte, dann mußte es sich um eine harte Nuß handeln. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche.
    Allday trat in den Sonnenschein hinaus und spähte zur Flagge auf, die am Besanmast auswehte.
    »Trotzdem bleibt’s dabei: Es müßte
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Richard heißen!«
    Der junge wachhabende Offizier wollte Allday schon zur Ordnung rufen, dann bedachte er jedoch, was er über den

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