Adobe Air (wiwobooks.com Release)
Programms Bescheid, so bleibt die Urheberschaft von Webinhalten doch größtenteils entweder im Dunkeln oder ungeprüft (wenn man von dem Instrument der über SSL-Zertifikate gesicherten Internetverbindungen einmal absieht). Auch deshalb ist der Zugriff von Webinhalten auf den Computer über den Webbrowser so gut wie ausgeschaltet. Auf lokale Ressourcen kann lediglich über proprietäre Erweiterungen (etwa Microsofts ActiveX) oder gesonderte Plugins (z. B. für Java-Applets) zugegriffen werden – und das bei Anwendungen, die nicht in den Bereich der Malware zählen, nicht ohne Zustimmung des Benutzers.
Sicherheit im Webbrowser
Dem Entfaltungsdrang von Webinhalten sind also gewissermaßen per Definition systemimmanente Grenzen gesetzt. Dieses Prinzip der strikten Abgrenzung des Zugriffsbereichs eines Programm wird gerne als Security Sandboxing bezeichnet (dieser Begriff wird uns im Zusammenhang mit den Möglichkeiten und Einschränkungen von AIR noch näher beschäftigen). Wahrscheinlich stand hierfür das Bild eines Kindes im Sandkasten Pate, das nach Herzenslust Sandburgen bauen und wieder abreißen kann, ohne dabei die Umgebung außerhalb des Sandkastens zu beeinträchtigen (wenn wir umherfliegenden Sand einmal vernachlässigen). Als weiteres griffiges Bild für das Konzept der Abgrenzung ist das der Quarantäne gebräuchlich, dies allerdings üblicherweise für Schad- und Virenschutzprogramme.
Weitere Besonderheiten der Webbrowser-Laufzeitumgebung
Für im Webbrowser dargestellte Inhalte, die auf reinem HTML oder XHTML basieren, ist noch ein weiterer Aspekt kennzeichnend: die seitenbasierte Abfolge von Inhalten. Das hat mit der Art und Weise zu tun, wie der Browser auf das Internet zugreift, und ist auf der Protokollebene angesiedelt, der Ebene also, auf der, vereinfacht ausgedrückt, der Browser Ressourcen von einem entfernten Server anfordert und auch geliefert bekommt. Dabei wird zu keinem Zeitpunkt eine ständige Verbindung zum Server erstellt (das ist kennzeichnend für das Hypertext Transfer Protocol, HTTP, das der Browser zur Kommunikation mit dem Server verwendet), sondern nur für den Abruf eines einzigen Dokuments.
Seitenbasierter Abruf von Information
Dieser Ablauf führt dazu, dass man sich in reinem HTML stets zwischen verschiedenen Seiten bewegt, ganz gleich, ob es sich um den Aufruf eines Hyperlinks oder das Abschicken eines Formulars handelt. Somit gleicht die Wahrnehmung des Durchlaufs von Websites gewissermaßen der Lektüre einer Blättersammlung, in der die Abfolge von Inhalten zwar durch Hyperlinks und dynamische Inhalte unterstützt, aber in einer festgelegten Abfolge ganzer Seiten dargestellt wird.
Der oftmals bemühte Vergleich mit einem Buch mit Hyperlinks ist insofern nicht ganz richtig, als die einzelnen Seiten nicht, um bei dem Bild zu bleiben, am »Buchrücken« verbunden sind, sondern stets unabhängig voneinander vom Server abgerufen werden (oder hilfsweise von einem lokalen Laufwerk, wenn auf dynamische Inhalte verzichtet werden kann). Dabei ist es unerheblich, welche Anstrengungen und ausgefeilten Kniffe zur Anzeige von dynamischen Daten auf der Serverseite unternommen werden—auf der Clientseite kommen stets seitenbasierte Inhalte an (die jedoch durchaus clientseitig asynchron abgerufen werden können, wie wir später noch sehen werden).
1.2.7 Rich Clients
Vor mehr als zehn Jahren und damit bereits kurz nachdem das Internet zu einem global bekannten Phänomen zu werden begann, brachte die Firma Macromedia ein damals als Werkzeug namens Flash für die Erstellung von Animationen gedachtes Programm heraus – zusammen mit dem passenden Browser-Plugin/Standalone Player, dem Shockwave Flash Player.
Flash-Plattform
Flash entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer mächtigen Entwicklungsplattform weiter, wobei sich die Flash-Entwickler einerseits am immer größer werdenden Hunger der Internetbenutzer nach multimedialen Inhalten und andererseits an der wachsenden Nachfrage nach komplexen Internetinhalten orientierten.
Standen zunächst noch einzelne, relativ unzusammenhängende (und meist animierte) Inhalte im Vordergrund, spielten dabei zunehmend Überlegungen eine große Rolle, die Abfolge von Inhalten abwechslungsreicher und benutzerfreundlicher zu gestalten, wie die Benutzer es von Desktopanwendungen bereits gewohnt waren. Die Webinhalte offenbarten mit ihren prinzipiell dokumentbasierten Inhalten, die sich seitenweise aufbauen, im Vergleich zu Desktopanwendungen ihre
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