Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Adrianas Nacht

Adrianas Nacht

Titel: Adrianas Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon von Winterstein
Vom Netzwerk:
gestrichelten Linie gehen. Und schon mochtest Du seinen Gang, seine Art, sich zu bewegen. Was ging in Dir vor? Was wühlte Dich so auf? Ein Wunsch, dass so etwas passierte, endlich das Einerlei des Tages und der Nacht, des Alltags, Deiner Familie, der Kraftanstrengungen, Deine Rolle zu spielen, durchbrach. Dass wirklich etwas passierte? Ging Deine Phantasie mit Dir durch? Was erwartetest Du Dir dort hinten am Ende der Rasenfläche? Hattest Du sie in Deinen Gedanken nicht schon oft überschritten? Und würde Dich das, was Du Dir so sehr wünschtest, dort hinter der Rasenfläche auch erwarten?
    Also bist Du losgegangen. Hast nach wenigen Schritten Deine Schuhe ausgezogen, weil die Absätze im Rasen versanken. Spürtest den feuchten, kühlen Rasen an Deinen Füßen, der so angenehm war, kribbelnd, kitzelnd und sanft, und Du spürtest die Wärme in Dir, wahrscheinlich wirklich eine Röte auf Deinen Wangen, als Du hinter der Rasenfläche in der Dunkelheit verschwandest, Dich nun für unbestimmte Zeit verabschiedetest, von diesem wider Erwarten schönen Fest, von den Fesseln Deiner Welt.
    Schließlich standest Du vor der Tür des kleinen Pavillons. Sie war nur angelehnt, von drinnen fiel ein schwacher, warmer Lichtschein auf den Weg. Ein letztes Mal hieltest Du inne, warst gespannt, erregt, verunsichert, aber mit der Zuversicht, wenn es denn wirklich sein sollte, all das zu tun, was Du Dir in den letzten Monaten so sehr ersehnt hattest. So tratest Du ein in meine Welt …
    Ich hatte es mir in einem der Sessel im Innern des Pavillons bequem gemacht, nachdem ich mir sicher war, dass Du mir wirklich folgtest. Ich war gespannt, was passieren würde, nachdem Du eingetreten warst, denn auch ich hatte so etwas wie diesen Abend noch nie erlebt.
    Wie ich darauf kam, Dir den Zettel zuzustecken?
    Schon als ich den Empfang erreichte, warst Du mir aufgefallen. Ich werde hin und wieder zu solchen Veranstaltungen geladen, weil sich Kultur ebenso gut für die Atmosphäre macht wie eine attraktive Damenbegleitung. Daher fehlte auch mir meist der Kontakt zum herrschenden Diskurs über Geld und was man damit alles machen kann! So stand ich von Beginn an am Rand und beobachtete die Gäste. Als Du den Raum betratest, blieb mein Blick augenblicklich an Dir hängen. War es eine Bewegung Deines Kopfes, ein Klangfetzen Deiner Stimme, Dein tolles Kleid? Mit einer unbekannten Wucht traf mich ein Begehren, das ich so noch nicht erlebt hatte. Wer warst Du?
    Während des Essens schaute ich immer wieder zu Dir hin, unbemerkt, wollte nicht aufdringlich sein, und doch genoss ich es, Dir zuzuschauen, wie Du Dein Weinglas an Deine schönen Lippen setztest und sie feucht und rosig im Kerzenschein schimmerten, wie Du redetest, Dich in etwas hineinsteigertest, lachtest …
    So begann ich, von mehr zu träumen, von Deinen Lippen auf meinen Lippen, meinen Händen auf Deinem Körper, der Lust, die es bereiten würde, Dir ganz nah zu sein …
    Plötzlich bemerkte ich diesen traurigen Zug um Deinen Mund, der auch im Lachen nicht verschwand, ein Riss in Deinem Lachen. Ich beschloss, es zu wagen, Dir eine Nachricht zu schreiben und Dich einzuladen, in dieser Nacht eine Zeit mit mir im Spiel der Leidenschaft zu verbringen.
    Die Tür öffnete sich, und da standest Du nun vor mir. Wir wussten nicht einmal unsere Namen, aber wir wussten, wir würden uns gleich unser Innerstes zeigen, würden alle Scheu fahrenlassen für diesen Moment, diese Nacht, in dieser entfachten Leidenschaft.
    Ich war fasziniert von der Kraft, die Du jetzt hattest, Deiner Entschlossenheit. Du tratest ein, blicktest mich mit einem so schönen Lächeln an, dass mein Herz einen Sprung machte. Dann begannst Du, mich nicht aus den Augen lassend, Dich zu entkleiden. Noch nie sah ich eine Frau, die dies schöner, graziler, erotischer tat. Dein Kleid sank dahin, Dein BH glitt von Deinen herrlichen Brüsten, Dein Slip und Deine Strumpfhose streichelten leicht Deine Beine hinab, und binnen weniger als einer Minute standest Du nackt, schön und als das begehrenswerteste Wesen vor mir, gelassen und die Sünde in Person.
    Nun konnte auch ich mich nicht mehr in meinem Sessel halten. Ich stand auf, nahm Deine Hand, zog Dich fest in meinen Arm und küsste sanft Deine Lippen. Ich spürte das Zittern Deines Körpers, Lust und Gier stiegen in uns auf. Du legtest Deine Arme um mich und flüstertest: »Wir haben wenig Zeit.«
    Ich öffnete meine Hose, und mein steifer Penis sprang in Deine Hand, die sofort begann, ihn

Weitere Kostenlose Bücher