Ärger mit dem Borstenvieh
Die Tiere des dritten und besten Geheges brachten durchschnittlich sieben Pfund ein. Nicht gerade ermutigend — wir hatten eigentlich mit mehr gerechnet.
Ein Glück, daß die Dinge etwas rosiger aussahen, als er zu unseren Ferkeln kam.
»Hier seht ihr das beste Angebot des Tages«, rief er der Menge zu. Sein Gehilfe zeigte zu mir hinüber und der Auktionator schrie halb fragend, halb als Feststellung: »Beide Gehege sollen zusammen verkauft werden?!«
»Wie Sie wollen«, entgegnete ich.
»Gut, also dann mal los! Zwanzig kräftige gesunde Ferkel, entwurmt und gestriegelt, zäh wie Katzen. Die nehmen schnell Gewicht und verwerten jedes Gramm an Futter. In welcher Höhe fangen wir an? Sagen wir mal mit sieben Pfund?«
Voller Eifer rief der große Mann: »Sechs Pfund fünfzig.«
»Die sind mehr wert als das, Mr. Lewis«, sagte der Auktionator zu ihm »Wer sagt sechs Pfund fündundsiebzig?«
Der kleine Mann ging mit.
Der Auktionator grinste. »Dacht’ ich mir doch, daß Sie in der Nähe sind. Wie ist es mit sieben Pfund?«
Alle anderen hielten sich zurück und ließen die beiden die Sache unter sich ausfechten.
Am Schluß war der große Mann der neue Besitzer, er hatte sieben Pfund fünfzig bezahlt.
Mit einem schiefen Grinsen sagte der andere beim Weggehen zu ihm: »Ich hab’ dich für die paar Ferkel ganz schön schwitzen lassen.«
Der Sieger sah hinter ihm her und teilte dann jedem, der es hören wollte, mit: »Sind prima Schweine. Sind jeden Penny wert.«
Ich zog eine Pfundnote aus der Tasche und reichte sie ihm.
»Münzen wär’n mir lieber«, meinte er.
Worauf Shirley hinüber zur Cafeteria ging und mit dem entsprechenden Kleingeld zurückkam.
Nachdem er die Münzen in die Tasche gestopft hatte, fragte er mich etwas betreten: »Sie hab’n nicht zufällig ‘n bißchen getrockneten Mist aus ihrem Stall dabei?«
Daran hatte ich nicht gedacht, und selbst Shirley hatte eine solche Bitte nicht vorausgeahnt.
Ich habe nie herausgefunden, was es damit auf sich hatte, noch welcher Ärger zwischem dem großen und dem kleinen Mann schwelte.
Danach gingen wir auf die andere Seite, um bei der Rinderauktion zuzusehen. Anschließend holten wir unser Geld im Büro ab — zehn Pfund in bar, den Rest, abzüglich der Provision, als Scheck — und machten uns auf den Weg zu den Geschäften. Glücklicherweise hatte sich Shirleys Kaufwut inzwischen gelegt. Sie kaufte einige Notwendigkeiten, die ihren Höhepunkt in einer riesigen Flasche mit grünem Haarwaschmittel hatten; anschließend war sie zufrieden mit einem Mittagessen aus gebratenem Fisch und Chips, welches wir uns in einem kleinen Restaurant, das häufig von den Bauern mit ihren Frauen besucht wurde, ein verleibten. Noch ganz angefüllt von unserem Erfolg, genehmigten wir uns eine zweite Tasse schwarzen Tees, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten.
Im ganzen war der Tag erfolgreich gewesen. Mit Spanferkeln konnte man zwar nicht reich werden, schien aber mehr Profit zu machen und hatte viel weniger Arbeit, als wenn man sie als ausgewachsene Schweine verkaufte.
Die Woche drauf brachte ich auch die übrigen neun zum Verkauf auf den Markt. Shirley machte zwar die Tore für mich auf, wollte aber ansonsten lieber zu Hause bleiben. Sie war gerade dabei, die Küche neu zu streichen.
Weder der kleine Mann noch der Käufer von der letzten Woche waren zu sehen. Dafür kaufte sie diesmal ein schlanker, gut angezogener junger Bauer und bezahlte sieben Pfund vierzig pro Stück. Ich tauchte in meine Tasche, um den besagten Glücksbringer hervorzuholen, aber grinsend wehrte er ab und sagte: »Bezahlen Sie mir dafür lieber ‘n Tee.«
Es stellte sich heraus, daß er Landwirtschaft studiert hatte und jetzt das Anwesen seiner Familie bewirtschaftete; er war mehr daran interessiert, sichergehen zu können, daß die Schweine mit den richtigen Mengen an Impfstoff behandelt worden waren, als von mir einige Silbermünzen zu erhalten.
Ich kam früh genug heim, um in aller Ruhe das geschmorte Hasenragout, das Shirley gekocht hatte, zu genießen. »Was hat’s gebracht?« fragte sie.
»Sieben Pfund vierzig.«
»Hm«, erwiderte sie schelmisch. »Längst nicht so viel wie letzte Woche. Hätt’ ich mir eigentlich denken können, daß man dich nicht allein hingehen lassen darf.«
10
Herumspringen mit Schweinen
U nsere Bauernfreunde waren durchaus nicht überzeugt davon, daß es richtig war, mit >Schweinen herumzuspringen<, wie Old Jonathon es nannte. Um es milde zu
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