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0035 - Wir brachen den Terror

0035 - Wir brachen den Terror

Titel: 0035 - Wir brachen den Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Auch über dem Seiteneingang, einem Gittertor, stand der Namen des Unternehmens: Tyrontovon News.
    Tyrontown News verfügte über das größte Verwaltungsgebäude in Tyrontown, und die Druckerei und Setzerei konnte sich im Umfang mit mancher bedeutenden Zeitung einer Großstadt messen. Erstaunlich für eine Zeitung, die schon in ihrem Titel zum Ausdruck brachte, dass sie für Tyrontown, eine Stadt von knapp vierzigtausend Einwohner, zuständig war. Die' Tyrontown News aber erschien täglich in einer Auflage von fast einer halben Million Exemplaren. Sie breitete sich im ganzen Staat Utah aus und wurde schon in den Bahnhöfen der Hauptstädte der anderen Staaten, ja selbst in Washington beachtet, obwohl der lokale Teil nach wie vor auf Tyrontown zugeschnitten war.
    In der gestrigen Ausgabe hatte die Tyrontown News in einer halbseitigen Anzeige
    »Einige kräftige Männer für körperliche Arbeiten in unseren verschiedenen Abteilungen«, gesucht. Darum drängten sich jetzt, um acht Uhr morgens, mehr als zwei Dutzend Burschen vor dem Gittertor. Die Zeitung war in Tyrontown dafür bekannt, dass sie ungewöhnlich gute Löhne zahlte. Trotzdem schienen die Burschen, nach dem Eindruck zu urteilen, den sie machten, nicht gerade Angehörige einer guten Arbeiterklasse zu sein. Die meisten von ihnen waren schlecht und schmutzig angezogen. Viele Gesichter zeigten einen Ausdruck von Stumpfheit, einige von Brutalität. Nicht wenige hatten die rotgeränderten Augen der chronischen Säufer.
    »Wollte verflixt, ich bekäme den Job!«, knurrte ein großer, breitschultriger Mann mit einem Gesicht voller tiefer Falten. »Habe gestern meinen letzten Cent beim Würfeln verloren.«
    »Sie sollen gut zahlen«, bemerkte ein mittelgroßer Mann, der nicht aus Tyrontown zu stammen schien.
    »Ist mir verdammt egal, wie gut sie zahlen«, antwortete der Würfler. »Am Wochenende setze ich die ganze Tüte auf eine Fünf, und gehängt will ich werden, wenn es nicht einen großen Schlag tut nach der verdammten Pechsträhne, die ich in den letzten Wochen hatte.«
    »Suche dir ruhig schon einen Strick«, giftete ihn ein schmaler Bursche mit einem unruhig zuckenden Rattengesicht an. »Gegen Millers Würfel ist kein Kraut gewachsen.«
    Hinter dem Gittertor erschien die untersetzte Gestalt eines Pförtners in einem uniformähnlichen Anzug mit einer Mütze mit eingestickten Goldbuchstaben am Rand Tyrontown News.
    Er schloss das Tor auf und zog die Flügel auseinander.
    »In den Raum links dort!«, rief er. »Und benehmt euch anständig, ihr Halunken. Mr. Fryler kommt gleich. Es ist verboten zu rauchen.«
    Die Menge der Arbeitsuchenden drängte durch die Einfahrt zu einer Tür, die in einen großen Raum führte. Das Zimmer war durch eine Holzbarriere in zwei Hälften geteilt. Hinter der Barriere saßen zwei Clerks in Hemdsärmeln und warfen den Hereindrängenden verächtliche Blicke zu.
    »Ruhe!«, rief der eine von ihnen, ein dünner, verknitterter Mann. »Tür zu!«
    Obwohl sicherlich jeder der Anwesenden den Kleinen umzupusten vermocht hätte, verstummte das vielfache Stimmengemurmel. So gewaltig war die Macht der Tyrontown News, dass ein Abglanz davon selbst auf ihren letzten Angestellten fiel.
    Die Männer drängten sich in ihrer Hälfte des Raumes an die Wände. Stühle oder Bänke gab es nicht. Sie hielten die Blicke gesenkt und wussten nicht, wohin mit ihren Händen. Unruhig traten sie von einem Fuß auf den anderen.
    Der verknitterte Clerk nahm den Hörer vom Telefon und wählte eine Hausnummer. Er stand dabei auf und lauschte in einer dienstbereiten Haltung in den Apparat. Dann, als der Angerufene sich meldete, knickte er nach vorn ein. Seine Stimme flötete vor Diensteifrigkeit.
    »Guten Morgen. Mr. Fryler. Hier spricht Dobbey. Ich möchte melden, dass die Leute, die sich auf unsere Anzeige gemeldet haben, im Löhnungszimmer versammelt sind.«
    Fryler fragte etwas. Dobbey hörte mit gespitzten Ohren zu. Dann machte er eine erschrockene, Handbewegung und dienerte in die Muschel hinein: »Oh, ich möchte Ihrem Urteil nicht vorgreifen, Mr. Fryler, aber ich glaube schon, dass geeignete Leute darunter sind. Doch, ich hoffe es sehr. In fünf Minuten, jawohl. Vielen Dank, Sir.«
    Mit einer letzten Verbeugung legte er auf. Dann maß er die Arbeiter mit einem durchdringenden und gleichzeitig verächtlichen Blick aus seinen Mausaugen und krähte: »Mr. Fryler kommt in fünf Minuten. Ruhe bis dahin! Wer sich nicht anständig benimmt, kann gleich

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