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Aerger mit dem Borstenvieh

Aerger mit dem Borstenvieh

Titel: Aerger mit dem Borstenvieh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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kam es zu heftigen Regengüssen, so daß wir immer besorgter wurden; aber anschließend kämpfte sich stets die Sonne wieder durch die Wolken hindurch. Schließlich dachten wir, daß es jetzt an der Zeit wäre, uns an Price zu wenden, den ruhigen und schweigsamen Mann, der für uns das Verpacken zu Ballen übernehmen wollte. Selbst in einem Sommer mit guten Erntebedingungen forderte die Zeit der Heuernte immer besonders große körperliche Anstrengungen von ihm, denn nebenher mußte er auch noch seinen eigenen Hof bearbeiten. Und in diesem Jahr war es noch schlimmer wegen des unbestimmten Wetters. Jeder wollte natürlich, daß er zuerst drankäme. Die tiefen Linien in seinem länglichen Gesicht mit den dunklen Augen zeugten von diesem Arbeitsdruck.
    Er lief auf der Wiese herum, stieß mit seinem Stiefel in das Heu hinein, um zu prüfen, ob es völlig trocken war, zerrieb es zwischen den Fingern, roch daran, biß sogar darauf rum, bevor er sein Urteil darüber abzugeben wagte. »Hier auf dieser Parzelle kann mit dem Ballen angefangen werden, bei den anderen muß noch ein oder zwei Tage gewartet werden.«
    An demselben Nachmitag kam er mit seinem großen Traktor den Weg heruntergefahren; die niedrige rote Maschine zum Ballenformen hatte er hinten angekoppelt, und ein plumper Schlitten holperte als letzter hinterdrein. Mit dem Heuwender fuhrwerkte John bereits auf dem Fünf-Hektar-Feld umher. Er legte das Heu in Reihen, damit die Heupresse es gierig verschlingen konnte, und zwar immer zwei Reihen auf einmal, wie ein heißhungriger Riesenkäfer.
    Niemals würde Price Zeit vergeuden. Die Heupresse las das Heu auf, preßte es zusammen und warf dann die sauber geschnürten Ballen aus, die anschließend von dem nachfolgenden Schlitten aufgeladen wurden. Sobald sieben Stück beisammen waren, zog Price an einem Kontrollseil, wodurch sich eine Schranke öffnete und die Ballen auf die Grasstoppel purzelten.
    Das Zählwerk zeigte vierhunderteinunddreißig an, als der letzte Heuballen zum Vorschein kam. Sicherlich keine überaus große Anzahl, aber doch für uns eine besondere Zulage, da wir ursprünglich diese Weide nicht zum Heumachen markiert hatten.
    Nach dem Pressen der Ballen kam jetzt das Stapeln des Heus an die Reihe. Auch wenn sie von der Arbeit nicht gerade begeistert war, hatte meine Frau darin bereits einige Erfahrung. Während unseres ersten Jahres auf Egerton hatte sie auf anstrengende Weise mitbekommen, daß die Ballen aus soeben gepreßtem Heu je zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Kilo wiegen. Außerdem bindet man sie mit einem rauhen Strick, der garantiert feine zarte Damenhände ruiniert. Daher erschien sie geschützt durch dicke Gartenhandschuhe.
    »Ich hoff ja nur, daß deine kostbaren Kühe es zu schätzen wissen, was man alles für sie tun muß«, nörgelte sie bei der Arbeit. Wir stapelten immer sieben Ballen übereinander, eine Zahl, die durch den Heuschlitten vorgegeben wurde und mühsames Hin- und Herlaufen und Schleppen überflüssig machte.
    »Was bist du doch für eine undankbare Person«, sagte ich zu ihr. »Tausende von Frauen zahlen riesige Summen, um auf eine Gesundheitsfarm gehen zu können.«
    Sie explodierte beinahe. »Gesundheitsfarm! Diese gleicht eher einem Lager für Zwangsarbeit!«
    Wir schafften es, trotz des unsicheren Wetters unser gesamtes Heu zu Ballen zu formen. Der Zähler an Prices Maschine zeigte am Schluß zweitausendvierhundertzweiunddreißig Ballen an — etwa hundert weniger als im letzten Sommer, aber dennoch ein recht erfreuliches Ergebnis.
    Die sechs Hektar große Wiese, welche weiter unten von unserer Farm entfernt lag, kam als letzte dran. Wir arbeiteten bis nach Einbruch der Dunkelheit, um mit dem Stapeln fertig zu werden. Der nächste Morgen zeigte einen deprimierend grauen Himmel und brachte feucht nieselnden Nebel; und während der nächsten beiden Tage blieb es so, unverändert.
    Andy, ein kleiner, kräftiger Freund von mir aus Schottland, kam von London auf Besuch, um mitzuhelfen. Die Sonne wurde durch seine Ankunft wahrscheinlich angespornt: Fast eine Woche lang blieb es trocken, so daß wir wie die Berserker schufteten, um die Ernte unter Dach und Fach zu bringen. Normalerweise hätte man viele der Ballen als noch zu feucht zum Stapeln angesehen, daher breiteten wir diese in den Bansen aus, damit sie nachtrocknen konnten. Es entwickelte sich dadurch eine derartige Hitze und so viel Dampf, daß man sich dort in einer chinesischen Wäscherei glauben konnte. Es war

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