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Aerger mit dem Borstenvieh

Aerger mit dem Borstenvieh

Titel: Aerger mit dem Borstenvieh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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gestrickt, die bestimmt einen Zentimeter dick war, gemessen an der Hitze, den er erzeugte. Doch ohne Überlegung hechteten wir beide wie zwei Hasen instinktiv hinter den Ausreißerin-nen her, wobei wir hinter uns die Tore schlossen. In wildem Galopp rasten sie hinunter zur unteren Weide, wo ein kleiner Fluß unser Land begrenzte. Dann drehten sie, entgegen dem Uhrzeiger, nach links ab, galoppierten über das gepflügte Feld, weiter über die fünf Hektar große Weide und zurück auf die Wiese am Haus, wo der Zirkus begonnen hatte.
    Man mußte schon Ausdauer haben, um bei den herrschenden Bodenbedingungen — der gefrorene Boden taute gerade auf und verwandelte sich in weichen Schlamm — das Rennen durchzuhalten. Meine Beine fühlten sich wie Blei an, während Shirleys sich wie Gummi zu verbiegen begannen.
    Die Kühe hätten die ganze Runde glatt noch einmal gedreht, aber sie mußten sich jetzt mit der Wiese am Haus begnügen. Die übrige Herde hatte sich als aufgeregte Zuschauer am Hofzaun aufgestellt und brüllte vor Begeisterung. Wir waren gerettet, als die beiden zu ihren Freundinnen rasten. Shirley sammelte ihre letzten Kraftreserven, öffnete schnell das Tor und scheuchte sie hinein. Wir sagten kein Wort, sondern gingen schweigend ins Haus, um uns bei einer Tasse Kaffee zu erholen.
    »So was hat es m der Stadt nie gegeben«, jammerte Shirley, als sie wieder zu Atem gekommen war. »Donnerstag vormittag habe ich mich immer mit Janet bei ‘ner Tasse Kaffee getroffen.«
    Ich versuchte sie zu trösten. »Du bist sehr gut gelaufen, Liebes. Ich glaube kaum, daß du in London auch nur die Hälfte der Strecke geschafft hättest.«
    »Was ist das schon?« fuhr sie mich an und nahm unverzüglich den Telefonhörer in die Hand, um den Künstlichen Befruchtungsdienst anzurufen. Sie versprachen, noch am selben Nachmittag vorbeizukommen. Diesmal klappte es. Vielleicht hatte der ausgiebige Galopp dazu beigetragen.
    Natürlich mußten wir Willem berichten, warum die Kuh bei ihm nicht aufgetaucht war. Wir erfuhren, daß er zu seiner großen Erheiterung fast das gesamte Rennen mitangesehen hatte.
    »Wirklich, Jacky, du hattest einen guten Zahn drauf, als du über das gepflügte Feld stürmtest«, sagte er mit unter Augenzwinkern geheuchelter Bewunderung. »Zu diesem Zeitpunkt hätte ich noch auf dich gesetzt, aber das Ganze war es dann doch nicht wert. Die Kühe gewannen einen mächtigen Vorsprung, als es in Richtung Haus ging.«
    Es war klar, daß die Geschichte vom dem >Holgate Rennern wie es bezeichnet wurde, ein köstliches Fressen für unsere Freunde in der >Schmiede< war, einer kleinen Gastwirtschaft, die als zentraler Treffpunkt für die weit verstreute Dorfgemeinschaft diente.
    »Da ist er«, kicherte Old Jonathon, der sich gelegentlich zu ihrem Wortführer machte, als ich am nächsten Abend dort eintrat. »Ich hab’ mir sagen lassen, daß du noch innerhalb der Gewinnquote lagst, aber deine Frau konnte sich leider nicht plazieren...«
    Er sah noch kleiner, zerbrechlicher und zwergenhafter als sonst aus. Fast eine Woche lang hatte er nicht auf seinem Platz in der Nähe des Kamins gesessen, da er gesundheitlich schlecht beisammen war und das Haus hüten mußte. Schön, ihn wieder unter uns zu haben. Sein Augenzwinkern nahm alles Böse aus seinen Hänseleien. Obgleich Jonathon Freundschaft hoch in Ehren hielt, machte es ihm doch großen Spaß, durch Sticheleien eine Auseinandersetzung herbeizuführen.
    »In diesem kalten Wetter kann man Kühe durch Wettrennen warm halten«, meinte der lustige Griff, der Gastwirt, und hob dabei seine buschigen Augenbrauen.
    In dieser Jahreszeit war die >Schmiede< normalerweise ein ruhiges Plätzchen, außer wenn die Pfeilspieler dort aktiv wurden. Doch meistens waren die Einheimischen, Griffs >Getreue<, allein unter sich. Die Städter, die es wie jedes Jahr wiederentdecken würden, blieben noch eingesperrt in ihren zentralgeheizten Häusern.
    Howard, ein untersetzter, praktischer, ehemaliger Infanteriefeldwebel, der uns seit Beginn unseres landwirtschaftlichen Abenteuers unterstützt hatte, nahm einen kräftigen Schluck Bier und sagte: »Die sind wenigstens vernünftig! Denn welcher Idiot hat schon Freude daran, sich als Bauer mühsam durchs Leben zu schlagen, wenn man es viel besser haben kann, indem man auf seinem dicken Hintern in einem warmen gemütlichen Büro sitzt?«
    Griff sah zu mir rüber, erriet meine Gedanken und lachte. Denn genau das versuchten wir zu tun.
    »Tag und Nacht

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