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Aerzte zum verlieben Band 39

Aerzte zum verlieben Band 39

Titel: Aerzte zum verlieben Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Caroline Anderson , Joanna Neil
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Käfig. Gelegentlich fuhr er sich durchs Haar und zerzauste es noch mehr. Es steht ihm, dachte sie flüchtig. Die silbergrauen Strähnen in dem schimmernden dunklen Haar verliehen ihm ein distinguiertes Aussehen und betonten seine markanten männlichen Züge. Gesichtszüge, die Jem von ihm geerbt hatte. Er würde eines Tages ein gut aussehender Mann sein, ihr Sohn … und Nicks.
    Nick hörte auf, herumzutigern, atmete einmal tief durch und blieb vor Kate stehen. Forschend betrachtete er ihr Gesicht, aber ihre Miene verriet nichts. Ihre warmen goldbraunen Augen begegneten ruhig seinem Blick, wie immer.
    â€žDarf ich fragen, warum du weggehst?“, fragte er bemüht ausdruckslos.
    â€žWarum?“, wiederholte sie. „Ich dachte, das wäre längst klar, Nick. Dachtest du, dass ich ewig warte, bis du dich entschieden hast? Dass du deinen Sohn gelegentlich sehen kannst, ohne ihm sagen zu müssen, dass du sein Vater bist? Oder, um es auf den Punkt zu bringen … damit du deinen anderen Kindern nicht gestehen musst, dass wir etwas miteinander hatten, als ihre Mutter noch lebte?“
    â€žEin Mal“, erwiderte er tonlos. „Nur ein einziges Mal. Es ist ja nicht so, dass wir eine Affäre gehabt hätten, Kate.“
    â€žNein, das nicht. Wir hatten es nicht geplant“, sagte sie sanft. „Wir haben einfach Trost gesucht, bei jemand, dem wir vertrauten. Aber wir waren verheiratet … gut, ich war wohl zu dem Zeitpunkt schon Witwe, aber du hattest Annabel. Trotzdem haben wir uns geliebt.“
    Und ein Kind gezeugt.
    Nick wandte den Blick ab. „In der Nacht damals konnte keiner von uns klar denken.“
    â€žUnd danach hast du es verdrängt, als könntest du es damit ungeschehen machen. Deshalb nehme ich Jem und gehe, fange ein neues Leben an.“
    â€žMit Rob?“, zwang er sich zu fragen, obwohl er gehört hatte, dass es aus war zwischen Kate und dem Lehrer. „Kommt er auch mit?“
    Ein schuldbewusstes Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Nein. Er hat jemand Besseres verdient als mich.“
    â€žWer hat Schluss gemacht, du oder er?“ Nick konnte die Frage nicht zurückhalten.
    â€žIch. Er hatte mich gebeten, seine Frau zu werden, aber ich habe Nein gesagt. Ich kann ihn nicht lieben, nicht so, wie er es verdient hat.“ Traurig blickte sie vor sich hin. „Also gehen Jem und ich und fangen woanders neu an.“
    Eine gigantische Faust presste sein Herz zusammen, und einen Augenblick lang bekam er kaum Luft. Aber wenn es das ist, was sie will, dachte er, dann muss sie es eben tun. Vielleicht ist es das Beste. Für alle.
    â€žDu hast recht. Tu, was du tun musst, Kate, ich halte dich nicht zurück.“
    â€žDas wirst du auch nicht, Nick.“
    â€žWas ist mit Jem? Sehe ich ihn dann überhaupt noch?“
    Sie lachte spöttisch auf. „Was soll mit ihm sein? Er weiß nicht, dass du sein Vater bist, ich werde es ihm erst erzählen, wenn er achtzehn ist. Und was das Sehen betrifft – hier bist du ihm doch aus dem Weg gegangen. Es würde sich also nichts ändern, oder?“
    â€žDas ist lächerlich. Natürlich sehe ich ihn, sogar oft.“
    â€žNicht, wenn du es vermeiden kannst. Sei ehrlich, Nick, er erinnert dich daran, dass du schwach geworden bist, und das magst du nicht.“
    Ja, er wollte vergessen, dass er Annabel betrogen und James’ Andenken entehrt hatte. Aber das bedeutete nicht, dass er nicht sehen wollte, wie sein Kind aufwuchs … „Wie zum Teufel soll ich es meinen Kindern erklären? Sie werden kein Verständnis dafür haben!“
    â€žDu könntest ihnen sagen, dass du auch nur ein Mensch bist.“
    Nick schnaubte. „Oh, das wissen sie längst.“
    â€žAch, und für dich geht es nur darum, was sie denken? Was meinst du, wie Jem sich fühlen wird, wenn er herausfindet, dass er dir weniger bedeutet als deine anderen Kinder? Nur weil sie ehelich sind? Deshalb sind sie nicht besser als er, Nick.“ Ihre Stimme klang sanft, aber jedes Wort war wie eine Pfeilspitze, die mitten ins Schwarze traf. „Ich mag nicht mehr“, fügte sie matt hinzu. „Sobald es Jem besser geht, ziehen wir von hier weg, und du wirst nie mehr von mir hören.“
    Von einer grenzenlosen Furcht erfüllt, dass er Kate nie wiedersehen würde, setzte er sich neben sie. Die Stühle standen so dicht, dass er Kates Wärme spürte.

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