Aerzte zum Verlieben Band 42
Stuhl, dann schau ich mir deinen Rücken an.“ Taylor griff nach einem Stuhl und drehte ihn um.
Piper setzte sich und bemühte sich, ihre Verlegenheit zu überspielen. Es war sehr lange her, dass ein Mann sie nackt gesehen hatte. Auch wenn es nur ihr nackter Rücken war – die Vorstellung, dass Taylor sie berühren würde, war sehr erregend. Leise seufzend beugte sie sich über die Stuhllehne und stützte den Kopf in die Hände.
Der Anblick von Piper in dem weißen Handtuch war beinahe zu viel für Taylor. Aber er musste sich zusammennehmen. Wie sie da so vor ihm saß, die Haut rosig und warm von der Dusche, war sie unglaublich bezaubernd. Sein Körper reagierte sofort auf diesen Anblick und erinnerte ihn daran, dass er schon lange nicht mehr mit einer Frau geschlafen hatte.
Unter anderen Umständen wäre es ihm schwergefallen, der Versuchung zu widerstehen, gerade weil Piper sich der verführerischen Wirkung, die sie auf ihn hatte, nicht bewusst war. Für gewöhnlich ließ er sich nicht mit Frauen wie ihr ein, aber je mehr er von ihr gesehen hatte, desto mehr fachte sie sein Interesse an.
Als sie jetzt das Handtuch nach unten gleiten ließ und einen wohlgeformten Rücken entblößte, musste Taylor sich sehr zusammenreißen, um nicht ihre weiche Haut und die Kurven zu streicheln, die sie sonst unter ihrer eher praktischen Kleidung verbarg.
Mühsam konzentrierte er sich auf seine Aufgabe und suchte seine Erste-Hilfe-Ausrüstung heraus. Er entfernte die letzten Kieselreste in den Abschürfungen, trug eine Desinfektionslösung auf und deckte sie schließlich mit einem dünnen Gazeverband ab. „So, das war’s.“ Froh, seine Impulse so lange kontrolliert zu haben, trat er einen Schritt zurück.
„Danke.“ Sie schaute ihn leicht zögernd an. „Eigentlich möchte ich mein T-Shirt nicht wieder anziehen.“
„Gute Idee.“ Taylor grinste, und die Spannung zwischen ihnen löste sich.
„Dummkopf“, erwiderte sie lachend. „Ich meinte natürlich, weil es schmutzig ist, nicht weil ich gerne halb nackt herumlaufe. Kannst du mir etwas Sauberes zum Anziehen leihen?“
„Klar.“ Er ging in sein Schlafzimmer und kehrte gleich darauf mit einem einfachen weißen T-Shirt zurück. „Falls du deine Meinung noch änderst, nur zu. Allerdings wäre der Anblick vielleicht ein bisschen viel für Alex.“
Sie schenkte ihm ein kurzes Lächeln. „Ich bin gleich zurück.“
Während Piper sich im Bad anzog, kam Alex aus seinem Zimmer und betrat vorsichtig die Küche. Sein Gesicht war verschwollen, seine Augen gerötet. „Es tut mir leid, Onkel Taylor.“
„Mir tut es leid“, erwiderte der und schloss seinen Neffen in die Arme. „Ich wollte dich nicht so anschnauzen. Du hast nichts falsch gemacht. Es war nur meine Schuld, ich war einfach so in Sorge.“ Der Junge zitterte und presste seine Arme um Taylors Hals. Taylor drückte ihn fest an sich und dachte daran, dass Piper wieder recht gehabt hatte. Jeder Mensch brauchte Umarmungen.
Als Piper aus dem Badezimmer kam, konnte sie einen Teil der Unterhaltung mithören. Bevor sie die Küche betrat, räusperte sie sich. „Hallo, Jungs.“
„Hi, Piper.“ Alex grinste sie an. „Möchten Sie gerne mal mein neues Videospiel sehen? Es ist echt cool.“
Sie lachte über seinen plötzlichen Stimmungswandel. Offensichtlich hatte das kurze Gespräch ihm geholfen. „Klar.“
Alex rannte aus der Küche. „Ich mach es an.“
„Alles in Ordnung?“, erkundigte sie sich bei Taylor. „Ich weiß, es geht mich eigentlich nichts an, aber …“
„Ja, alles in Ordnung. Alex ist erleichtert und ich auch.“ Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Obwohl sie sich erst so kurz kannten, fiel es ihm nicht schwer, mit Piper über seine Gefühle zu sprechen. Und es fühlte sich gut an.
Aber er durfte keine falschen Erwartungen bei Piper wecken. Oder bei sich selbst. Er war kein Mann, der sich auf langfristige Beziehungen einlassen wollte. „Es war ein seltsamer Tag, nicht wahr?“, fuhr er fort.
„Allerdings.“
„Ich bin fertig, Piper“, rief Alex.
„Ich schaue mir noch eben sein Spiel an, dann mache ich mich auf den Weg.“
Taylor nickte nur. Piper war sehr schnell zu einem Teil seines Lebens geworden. Während er ihr hinterhersah, fragte er sich, wie er ohne sie zurechtkommen sollte, wenn sie in fünf Wochen die Stadt wieder verlassen würde.
4. KAPITEL
Am nächsten Morgen wachte Piper auf und stöhnte. Jeder Muskel in ihrem Körper schmerzte. Sie warf einen
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