Aerzte zum Verlieben Band 47
Jahr getragen und liegen im Safe herum, bis so etwas passiert wie das Buschfeuer. Und dann? Was für eine Verschwendung.“
Er beobachtete, wie sie von Auslage zu Auslage ging. Tori liebt es, sich all diese schönen Dinge anzuschauen, dachte er bewundernd, aber sie muss sie nicht haben.
„Jake, sieh dir diesen Ring an!“, hauchte sie im nächsten Moment andächtig.
So einen Ring hatte er noch nie gesehen. In der Mitte der Weißgoldfassung saß ein großer herzförmiger Diamant. Gerahmt wurde das mit allen Facetten glitzernde und schimmernde Herz von fünf Rubinen, und darum zog sich noch ein Kranz kleinerer Diamanten.
„Sieht eher aus wie ein Schlagring“, scherzte Tori und betrachtete ihn aus einem anderen Blickwinkel. „Er ist wunderschön, aber viel zu groß. In kleiner wäre er perfekt, aber so …“
„Würdest du ihn nicht haben wollen?“
„Machst du Witze? Wer hätte so etwas nicht gern? Allerdings müsste ich mir dafür erst einen reichen Scheich suchen. Und die sind in unserer Gegend dünn gesät.“ Anmutig ging sie zur nächsten Vitrine.
„Oh …“ Sie beugte sich vor und sah wie gebannt auf eine schlichte Silberkette. Daran hing ein goldener keltischer Liebesknoten mit kunstvoll eingearbeiteten Silberfäden und Diamantsplittern.
Als Jake Tori anblickte, bemerkte er, dass ihre Augen verdächtig schimmerten.
„Er sieht so ähnlich aus wie der Anhänger meiner Mutter. Sie hat ihn sehr geliebt“, flüsterte sie. „Und er ist auch verbrannt.“ Sie lächelte unter Tränen. „Ich muss ihn haben.“
Sie hatte kaum zu Ende gesprochen, da stand schon eine junge Angestellte neben ihr und holte das Schmuckstück aus dem Glaskasten.
Tori strich mit bebenden Fingern darüber. „Ich nehme ihn“, erklärte sie, ohne auch nur einen Blick auf den Preis zu werfen.
„Tori …“ Jake hatte sich etwas vorgenommen, schon als er das Juweliergeschäft betrat, und nun war der richtige Moment dafür. „Darf ich ihn dir schenken?“ Er legte seine Hand auf ihre. „Es wäre mir eine Ehre und eine große Freude.“
Sie drehte sich zu ihm um. „Warum das denn?“, fragte sie verwirrt.
„Du bist die Mutter meines Kindes“, erwiderte er, obwohl es nur einen Teil seiner Gefühle ausdrückte. „Dieses Schmuckstück erinnert dich zwar an das, was du verloren hast, aber vielleicht kann es dir jetzt Hoffnung für die Zukunft schenken?“
Sie waren wieder allein, die Angestellte hatte sich diskret zurückgezogen. Und Tori sah ihn an, mit einem zitternden Lächeln, das deutlich verriet, wie aufgewühlt sie war. Jake musste unerwartet schlucken, Gefühle drohten ihn zu überwältigen. Was machte diese Frau mit ihm?
Er rettete sich ins Praktische, griff in die Tasche und reichte ihr ein Taschentuch.
Abgelenkt blickte sie darauf. „Ein Taschentuch?“, fragte sie ungläubig.
„Wieso, was stimmt damit nicht?“
„So etwas gibt es nur in Liebesromanen, aber nicht im richtigen Leben. Welcher Mann hat heutzutage noch ein Herrentaschentuch bei sich?“
„Einer, der seine Sachen in die Wäscherei gibt?“ Aber sie hatte sich schon abgewandt, um sich die Nase zu putzen. Sie versucht, Zeit zu gewinnen, sagte er sich. Und tatsächlich, als sie sich umdrehte, hatte sie sich wieder gefangen.
Wie konnte ich jemals denken, dass sie schlicht und langweilig ist? dachte er. Sie ist atemberaubend schön.
Heftiges Verlangen stieg in ihm auf.
„Aber ich kann es mir leisten“, sagte sie. „Wirklich. Du musst ihn mir nicht kaufen.“
„Das weiß ich, doch es wäre mir eine große Ehre.“
„Du tust es schon wieder. Wie im Liebesroman.“ Sie sah ihm in die Augen. „So lausig, wie du beim Speed-Dating warst, hätte ich nie gedacht, dass du galant und ritterlich sein kannst. Oder hast du inzwischen Unterricht genommen?“
„Nein, habe ich nicht.“ Er nahm das Schmuckstück aus seinem Samtbett, trat hinter sie und legte es ihr um.
Nachdem er die Silberkette geschlossen hatte, konnte Jake der Versuchung nicht widerstehen. Er beugte sich vor und küsste Tori zärtlich auf den Nacken. Ihre glatte Haut war seidenweich und duftete betörend. Einen winzigen Augenblick lang spürte Jake, wie Tori sich der Liebkosung ergab, ihm vertraute.
„Jake …“
Er wollte sie richtig küssen, verzehrend und leidenschaftlich, aber ihr kurzer Moment der Schwäche war vorüber. Tori entzog sich ihm, um sich im Spiegel zu betrachten, aber er ahnte, dass das nicht der einzige Grund war. Jake hatte gefühlt, wie sie kaum
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