Aerzte zum Verlieben Band 52
Meinung, aber es nützte nichts, sich deswegen mit David und Gabe zu streiten. Das änderte auch nichts an den Tatsachen.
„Ja, das stimmt“, sagte sie, entschlossen, positiv zu denken. „Wir werden jeden Tag brauchen, um alles vorzubereiten.“
Liebevoll zog Gabe sie in die Arme. „So gefällst du mir!“
„Leider ist das nicht alles“, meldete sich David ernst zu Wort.
Ihr wurde ganz flau im Magen. „Was denn noch?“
„Carlottas Sohn Jorge ist aufgetaucht.“ David machte eine Pause. „Er will die Kinder.“
„Aber … das geht nicht“, protestierte Leah. „Carlotta wollte, dass wir …“
David hob die Hände. „Das weiß ich ja. Ihr wisst es und Jorge auch. Aber er glaubt, dass seine Mutter nicht mehr voll zurechnungsfähig war, als sie die Entscheidung traf. Besonders, da sie wenige Stunden später ins Koma fiel.“
„Will er andeuten, dass es dabei nicht mit rechten Dingen zuging?“
„So direkt hat er es nicht gesagt, aber er ist der Meinung, dass die Kinder zu der Familie gehören, die ihnen geblieben ist, also zu ihm.“
Zorn flammte in Leah auf. „Aber wo war er denn die ganze Zeit? Kann er denn überhaupt für drei Kinder sorgen?“ Ihre Stimme schwankte. „Ihnen die Liebe geben, die sie brauchen …“
„Das muss der Richter entscheiden“, sagte David sanft. „Mir gefällt die ganze Geschichte auch nicht, aber was soll ich machen?“
Ein schrecklicher Gedanke schoss ihr durch den Kopf. „Was ist, wenn er sie sich holt? Sie aus Ciuflores wegbringt?“ Dann würden sie die Kinder nie wiedersehen.
„Ich habe darauf bestanden, dass sie hier im Waisenhaus bleiben, bis der Fall entschieden worden ist. Für die Kinder ist er ein Fremder, und sie können gerade jetzt keine weitere Unsicherheit gebrauchen.“ Er drückte Leah die Schulter. „Ich behalte sie im Auge. Versprochen.“
Leah biss sich auf die zitternde Lippe. „Danke.“
„Ihr könnt leider nur abwarten, bis der Richter seine Entscheidung getroffen hat“, meinte David.
Leah riss sich zusammen. David hatte recht, auch wenn es ihr nicht gefiel. Sie blickte Gabe an. In seinen Augen las sie die gleiche Resignation.
Sie schaffte es zu lächeln. „Dann werden wir das tun. Entschuldigt mich, ich muss zu Ende packen und mich noch von ein paar Leuten verabschieden.“
Kaum war sie fort, wandte sich Gabe an David. „Da ist noch mehr, oder?“
David zerrte an seinem Hemdkragen und atmete tief durch. „Ich muss zugeben, mein Freund, dass ich mit diesem Richter noch nie zu tun hatte. Er soll ein ziemlich harter Hund sein, was Adoptionen von Kindern an Ausländer betrifft.“
„Wir haben also keine Chance?“
„Oh, das will ich nicht sagen. Vieles spricht für euch. Carlottas Wille wird einiges an Gewicht haben.“
„Was ist dann das Problem? Carlotta hätte die Kinder ihrem Sohn anvertrauen können, aber sie hat es nicht getan. Das muss der Richter doch erkennen.“
„Unserem Anwalt nach hängt viel davon ab, in welchem geistigen Zustand sich Carlotta befand, als sie ihren Wunsch aufschrieb. Man wird ein medizinisches Gutachten verlangen.“
„Und ich habe sie behandelt“, ergänzte Gabe. Ihm war klar, in welchem Dilemma er sich befand.
„Wäre Hector ihr Arzt gewesen, würde seine Meinung wesentlich stärker bewertet werden, da er neutral ist. Deine nicht, du bist persönlich beteiligt.“
„Mehr als dieser Jorge. Wo war er denn die letzten Jahre, wenn ihm so viel daran liegt, die Familie zusammenzuhalten?“, bemerkte Gabe grimmig. Es machte ihn wütend, wenn er daran dachte, wie sehr Carlotta geschuftet hatte, um ihre Enkelkinder durchzubringen. Hätte ihr Sohn ihr geholfen, hätte sie sich vielleicht früher behandeln lassen können und würde womöglich heute noch leben.
„Anscheinend ist er oft auf Reisen.“ Als Gabe den Mund öffnete, hob David die Hand. „Ich weiß, was du denkst. Aber das ist eine Frage, die er dem Richter beantworten muss. Und wenn Jorge überzeugend darlegt, dass er nicht mehr so unzuverlässig ist wie früher, dann könnte die Entscheidung tatsächlich davon abhängen, wer den besseren Anwalt hat.“ Er blickte Gabe bedeutungsvoll an. „Außer …“
Gabe verstand sofort. „Außer, wir können beweisen, dass Jorge nicht der aufrechte Bürger ist, für den er sich ausgibt.“
„Bei meiner Arbeit habe ich schon viele Menschen kennengelernt, und ich muss sagen, es ist nicht alles Gold, was glänzt.“
„Was kann ich tun?
„Nichts. Es ist am einfachsten, wenn ich
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