Aerzte zum Verlieben Band 52
rieche, mit dem ich die Pferde gefüttert habe.“
„Mag sein.“
„Also gibst du zu, dass du Unsinn geredet hast?“
Ich habe ihr Angst gemacht, dachte er. „Lily, ich will dich zu nichts drängen“, erklärte er rasch. „Ich wollte dir nur sagen, was ich empfinde. Mit Hannah … wir waren zwei Jahre lang zusammen, bevor ich ihr den Antrag gemacht habe. Dann noch ein Jahr verlobt, während sie die Hochzeit des Jahrtausends plante. Und in dieser ganzen Zeit habe ich nie dieses Gefühl gehabt, das ich jetzt habe. Als wäre dies hier, wie es sein sollte.“
„Auf der Veranda deines Onkels?“
„Mit dir“, sagte er zärtlich. „Ich wünsche mir, dass du wieder zu mir in die Wohnung kommst. Wir hatten beschlossen, so zu tun, als wären wir ein Liebespaar. Ich möchte nicht mehr so tun, als ob. Ich wünsche mir, dass wir eins sind.“
„Ein Liebespaar.“ Ihrer Miene nach zu urteilen, schien sie zu überlegen, ob sie ihm ein Beruhigungsmittel verabreichen oder lieber gleich die weißen Männer mit der Zwangsjacke holen sollte.
„Ich weiß, es geht alles ein bisschen schnell …“
„Stimmt, es fehlt so einiges. Das, was davor kommt … Zusammen ausgehen, reden, schmusen. Wir haben noch nicht einmal miteinander geschlafen. Oder habe ich etwas Wichtiges verpasst?“
„Ich … nein.“
„Siehst du? Egal, was sie im Harbour denken, aber ein einziger Kuss heißt nicht, dass man zusammen ist.“ Sie holte tief Luft und seufzte. „Luke, ich habe einen Bärenhunger. Vielleicht ist das dein Problem. Du brauchst etwas zu essen, dann kannst du wieder klar denken. Bleib sitzen, ich sehe mal nach, ob die Pasteten soweit sind.“
Waren sie, und sie schmeckten überirdisch gut.
Lily aß ihre mit diesem wachsamen Ausdruck im Blick, der Luke verriet, dass sie als Krankenschwester ein Auge auf ihn hatte. Für den Fall, dass er irgendwelche Ticks entwickelte oder von tanzenden Elefanten erzählte, die über das Gelände hüpften.
Luke musste grinsen. Aber das Gefühl, dass die Frau, die ihm gegenübersaß, aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken war, das blieb.
„Wollen wir spazieren gehen?“, fragte er nach dem Essen. Als sie ihn nur ansah, stand er auf und hielt ihr seine Hand hin. „Bitte.“
„Ich muss abwaschen.“
„Blighty!“, rief er. „Patch!“
Die Hunde preschten die Verandastufen herauf, und Luke stellte die Teller auf den Boden. Sekunden später war der Abwasch erledigt. So gut wie, jedenfalls.
„Fertig“, verkündete Luke.
Lily fand nur mühsam ihre Sprache wieder. „Was, zum … Typisch Chirurg!“
„Wieso?“
„Keine Finesse. Du hättest Punkte machen können, wenn du angeboten hättest, die Teller abzuwaschen.“
„Würdest du mit mir zusammenziehen, wenn ich den Abwasch übernommen hätte?“
„Das ist doch albern.“
Wieder hielt er ihr die Hand hin. „Lass uns ein bisschen gehen.“
Sie zögerte, trat langsam einen Schritt vor.
Luke nahm ihre Hand und zog Lily die Stufen hinunter zum Bach. Über ihnen am nachtdunklen Himmel streute eine schmale Mondsichel zartes Silberlicht.
Hand in Hand gingen sie schweigend nebeneinander, die Hunde folgten ihnen auf den Fersen. Wir schweigen viel, dachte Luke, aber es störte ihn nicht. Mit Schweigen war er aufgewachsen, es war ihm vertraut.
Sie folgten dem Bachlauf, vorbei an Bäumen, schweren Felsen und gefällten Baumstämmen. Bald endete der Weg, und sie mussten den Bach überqueren, um weitergehen zu können. Luke wollte Lily helfen, auf den weit auseinanderliegenden Steinen über das Wasser zu gelangen, doch sie ließ es nicht zu.
Drüben am anderen Ufer nahm er wieder ihre Hand. Sie sträubte sich nicht.
„Ich habe mich verliebt“, sagte er schließlich sanft. „Du bist wundervoll.“
„Weil ich deinem Onkel helfe?“
„Auch.“
„Aber das reicht nicht für eine Liebesbeziehung.“
„Ich weiß, es geht dir zu schnell. Trotzdem wünsche ich mir sehr, dass du zu mir ziehst. Ich möchte mit dir zusammen sein.“
Lily blieb stehen und wandte sich ihm zu. „Das ist noch etwas, das ich nicht verstehe. Warum willst du in deine Wohnung zurück, wenn du hier leben könntest?“
„Vielleicht können wir hier leben?“ Mit Lily konnte er sich alles vorstellen – selbst ein echtes Zuhause. „Natürlich nur, wenn du vom Nachtdienst in den Tagdienst wechselst. Es gefällt mir nicht, dass du allein hier draußen bist. Ich bin nicht da, Tom ist noch im Krankenhaus. Was ist, wenn etwas passiert?“
„Ich bin nicht
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