Aerzte zum Verlieben Band 52
Bett zu halten bist, okay … ich regele das.“
Leahs Augen schleuderten Blitze, und Gabe musste ein Lächeln unterdrücken. Es war nur ein kleiner Sieg. Wie bei Kompromissen üblich hatte er mehr erreicht als erwartet und weniger bekommen, als er haben wollte. Viel besser fand er jedoch, dass in Leah anscheinend doch noch ein Funken Leidenschaft steckte. Bisher hatte sie auf ihn den Eindruck gemacht, als wäre alles Leben von ihr gewichen.
„Na schön“, entgegnete sie spitz. „Aber ich stelle auch eine Bedingung. Du bleibst, bis er dich entlässt.“
„Klar. Und das wird morgen früh sein.“ Gabe warf seinem Kollegen einen Blick zu. „Oder, Jeff?“
Jeff schien das Geplänkel zwischen den beiden mehr zu beschäftigen als Gabes Kapitulation. „Wenn die Laborergebnisse im grünen Bereich sind und du kein Fieber bekommst, dann hast du mein Wort: Innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden bist du draußen.“
„Okay.“ Erschöpft legte Gabe den Kopf ins Kissen. „Sobald es Neuigkeiten gibt, will ich sie hören.“
„Dachte ich mir.“ Jeff wandte sich an Leah. „Und bis dahin … viel Glück mit deinem Patienten.“
Gabe musste sich sehr beherrschen, seine Eifersucht nicht zu zeigen, als Leah jetzt seinen Kollegen – seinen geschiedenen, alleinstehenden Kollegen – anlächelte. Und er verdrängte den Gedanken, dass dieser Kollege sie im letzten Jahr seit ihrer Trennung gern getröstet hatte. Andererseits hatte Eifersucht auch ihr Gutes. Sie trieb ihn an, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, um Leah zurückzugewinnen.
„Keine Sorge, Jeff“, meinte sie. „Wenn er nicht brav ist, verpasse ich ihm ein Beruhigungsmittel.“
„Ich hätte lieber ein Steak, medium, mit Ofenkartoffel und Kräuterbutter.“ Mürrisch betrachtete Gabe das Tablett, das Leah auf den Nachttisch stellte.
Das magere Angebot bestand aus einer Schale Hühnerbrühe, Crackern, einigen Würfeln Erdbeer- und Zitronengötterspeise und Schokoladenpudding.
„Vielleicht zum Abendessen“, vertröstete sie ihn munter, obwohl sie wusste, dass das nicht der Fall sein würde. Gabes Körper durfte nur langsam an normale Kost gewöhnt werden. „Hier ist erst einmal ein kleiner Snack.“
„Klein ist ja wohl übertrieben“, murrte er. Inzwischen war er rasiert und wirkte noch blasser als vorher. Die hervortretenden Kinn- und Wangenknochen zeigten deutlich, dass er gehungert hatte.
„Aus gutem Grund“, erwiderte sie. „Du hast ja kaum Kraft zum Kauen.“
„Ganz bestimmt, wenn’s sich lohnt“, gab er zurück. „Cheeseburger, Pommes und ein Milchshake wären auch nicht schlecht …“
„Und schneller wieder draußen, als du zwinkern kannst. Du hast bestimmt keine Lust, in den nächsten Stunden die Kloschüssel zu umarmen, oder? Also, probier es erst einmal hiermit“, redete sie ihm gut zu. „Wenn dein Magen damit zurechtkommt, hole ich dir später höchstpersönlich einen richtig fetten Cheeseburger von deinem Lieblingsimbiss.“
Er seufzte so schwer, dass es bis in den Flur hinaus zu hören sein musste, nahm sich aber eins der Crackerpäckchen. Nachdem er sich erfolglos mit der Zellophanverpackung abgemüht hatte, warf er die zerdrückten Cracker ärgerlich in den Papierkorb.
„Soll ich dir helfen?“ Leah fischte die Packung wieder heraus.
„Wenn’s sein muss“, brummte er.
„Natürlich.“ Geduldig legte sie ihm die lädierten Cracker hin, füllte den Löffel mit Hühnerbrühe und hielt ihn Gabe an den Mund.
„Das kann ich auch allein“, protestierte er, ließ sich jedoch füttern.
„Ich weiß, aber ich muss mir doch irgendwie mein Geld verdienen. Vergiss nicht, ich bin deine Krankenschwester. Und jetzt ein bisschen Götterspeise?“ Ehe er antworten konnte, hatte er schon einen Löffel voll im Mund.
Gehorsam schluckte er die süße Masse. „Arbeitest du oft mit Jeff zusammen?“
„Ja. Schließlich arbeite ich in der Notaufnahme.“
Er zog die dunklen Brauen zusammen. „Werden Vollschwestern nicht in allen Abteilungen eingesetzt?“
„Einige ja, andere nicht. Ich nicht mehr, seit ich vor einem halben Jahr meine Zusatzausbildung zur Notfallschwester abgeschlossen habe.“
Die Falte auf seiner Stirn vertiefte sich. „Das wusste ich nicht.“
„Sind dir vor meinem Auszug nie die Fachbücher auf dem Couchtisch aufgefallen?“
„Das schon, aber ich dachte, du wolltest dein Wissen auffrischen, nachdem du deine Stunden erhöht hattest.“
„So war es auch. Und dann habe ich beschlossen,
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