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0019 - Das Horror-Taxi von New York

0019 - Das Horror-Taxi von New York

Titel: 0019 - Das Horror-Taxi von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jeff Denver starrte so gebannt in den Ausschnitt der Bardame, daß ihm die Augen weit aus den Höhlen traten und fast die Brillengläser berührten.
    »Ohhh«, sagte er nur und schluckte.
    Denver war nicht mehr nüchtern. Er hatte – wie er immer sagte – eine Beule hinter sich. Einen Bummel durch die New Yorker Nachtlokale. Mit allem, was dazugehört. Er hatte gebechert bis zum Geht-nicht-mehr und war schließlich in einem Schuppen gelandet, dessen Namen er noch nie gehört hatte.
    Dort erkannte ihn Tim Morley, ein alter Bekannter. Tim war ebenfalls in Form. Er schlug Jeff so heftig auf die Schulter, daß dieser über die Theke rutschte und an der »Theke« der Bardame Halt suchte.
    Die Blondine wich kreischend zurück. Zum Glück war von ihrer Fülle nichts herausgerutscht. Es befand sich noch alles unter dem rosefarbenen Kleid.
    Der Schlag hatte Denver wieder etwas nüchterner gemacht. Unwillig drehte er sich um.
    »Was ist los, he?«
    Tim Morley grinste von Ohr zu Ohr. »Jetzt sage bloß, du bist schon so breit, daß du deinen alten Freund Tim nicht mehr erkennst.«
    Denver wischte sich über das Gesicht. Kniff erst das linke Auge zu, dann das rechte. Daß er Tim Morley nicht sofort erkannt hatte, schrieb er der Beleuchtung zu. Keineswegs seinem Zustand.
    Doch dann grinste auch er. »Tim«, krächzte er, »du alter Hengst. Gibt es dich auch noch?« Er wollte automatisch zu seinem Whiskyglas greifen, doch das hatte er bei seinem unfreiwilligen Rutsch über den Tresen zur Seite geschoben. Die Finger faßten ins Leere. »Zwei, zwei Manhattan! Für mich und meinen Freund«, rief er. »Laß jucken, Blondine, ich hab einen Brand.«
    Blondine war einem guten Geschäft nicht abgeneigt, sie hätte Denver auch mit auf ihr Zimmer genommen. Aber jetzt, wo der Freund da war, sah sie ihre Aktien sinken. Und plötzlich hatte sie etwas gegen Betrunkene.
    »Hör zu, Wuschelkopf«, sagte sie mit ihrer rauchigen Barstimme, »du hast genug geschluckt. Mach ‘ne Fliege.«
    Jack Denver strich über sein Lockenhaar. »Du hast mich gemeint, Baby?«
    »Ja, Mann.«
    Wütend drosch Denver mit der flachen Hand auf den Tresen. Dann schrie er: »Ich habe zwei Whisky bestellt, Süße. Her damit!«
    Die anderen Gäste drehten sich um.
    Tim Morley ahnte den Ärger. Er kannte sich in den New Yorker Bars und Amüsierschuppen aus. »Komm, wir gehen!«
    Denver blieb stur. »Nein. Erst will ich die Whiskys.«
    »Du kriegst aber keine«, zischte die Bardame.
    Denver faßte nach ihr. Das war sein Fehler. Die beiden Muskelmänner standen plötzlich hinter ihm.
    Jeff Denver hatte das Gefühl, ein Schraubstock würde seine Handgelenke umklammern. Einer der Rausschmeißer hatte zugepackt, während der andere Tim Morley im Auge behielt.
    Denver stöhnte auf. Er stemmte sich gegen den Griff. Ohne Erfolg. Sein Oberkörper wurde immer weiter nach hinten gebogen. Jeff Denver sah noch das Grinsen der Bardame, dann kippte er vom Hocker. Hart fiel er zu Boden. Über sich sah er das kreisende Deckenlicht. Es schleuderte seine roten Reflexe in alle Ecken und Winkel der Bar. Tim Morley, auch nicht gerade schwach gebaut, hütete sich, einzugreifen. Der zweite Rausschmeißer hatte ihm die Spitze eines Stiletts dicht über die Gürtellinie gesetzt. Dabei grinste der Kerl Tim frech ins Gesicht.
    »Du machst doch keinen Ärger, nicht?«
    Morley schüttelte den Kopf. Er schielte auf Jeff Denver. Noch immer hielt der zweite Schläger dessen Gelenk umklammert. »Willst du noch einen Schluck?« Denver verdrehte die Augen. »Nein, zum Teufel!«
    »Dann geh schön brav nach Hause. Leg dich zu Mami ins Bett. Wenn wir dich hier noch einmal sehen, machen wir Hackfleisch aus dir. Was hat er zu zahlen?«
    Die Blondine nannte die Summe. »Genau hundert.«
    Denver durfte aufstehen und wurde sein Geld los. Bestimmt hatte er nur für fünfzig Dollar getrunken, aber sich jetzt noch aufzuregen, war zwecklos.
    Er umklammerte mit beiden Händen den Haltegriff. »Shit«, murmelte er, drehte sich um und wurde von seinem Freund Tim Morley in Richtung Ausgang geführt. Die Schläger blieben dicht hinter ihnen.
    »Wenn ich nicht so voll gewesen wäre, Tim, dann hätte ich…«
    »Hör auf. Nichts hättest du. Die beiden dreschen dich zusammen, daß du kein Land mehr siehst.« Morley drückte die Schwingtür auf. Er ließ seinen Freund vorgehen. Das Lokal befand sich in Manhattan Midtown, nicht weit vom Broadway entfernt. Der Verkehr war jedoch nur schwach zu hören. Die dicht belaubten Bäume

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