Aerzte zum Verlieben Band 52
der leicht aufgibt.“
Sie seufzte ergeben. „Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, ich muss dein Spiel mitspielen.“
Anscheinend fühlte sie sich immer noch erpresst und machte nur mit, um seine Unterschrift zu bekommen. Aber im Schlaf hatte sie sehnsüchtig seinen Namen geflüstert. Das gab ihm Hoffnung, dass sie noch etwas für ihn empfand. Und diese Gefühle musste er für sich nutzen.
„Ja, wenigstens für die nächsten sechs Wochen“, erwiderte er betont.
Sichtlich resigniert nickte sie.
Gabe beließ es dabei. „Was willst du aus diesem Zimmer noch mitnehmen?“
„Die Häkeldecke und mein Strickzeug.“ Sie zeigte auf die Leinentasche in der Ecke, aus der bunte Wolle quoll. „Alles andere kann ich auch später holen, wenn ich es brauche. Aber wir müssen den Kühlschrank noch leer räumen.“
Gabe folgte ihr in die Küche. Überall war Leahs Handschrift zu entdecken – eine hübsche Sammlung farbiger Glasvasen schmückte die Fensterbank, und auf dem Tisch stand die Keramikschale, um die sie vor Jahren auf dem Flohmarkt hartnäckig gefeilscht hatten. Knackige, rotwangige Äpfel leuchteten ihm daraus entgegen. An der Hintertür standen ordentlich aufgereiht drei Paar Schuhe.
So muss ein Zuhause aussehen, dachte er. Lebendig, gemütlich … nicht so steril und funktional wie seines.
Gabe konnte es kaum erwarten, dass Leah wieder Licht und Farbe in sein Haus brachte.
Nach dem Abendessen schob Gabe seinen Teller von sich und lehnte sich zurück. „Köstlich, Leah. Du warst schon immer eine tolle Köchin.“
Sein Lob ließ sie erröten. „Ach, das war doch nur Rührei, nichts Besonderes“, wehrte sie ab.
„Für dich vielleicht nicht, aber für mich schon.“
So ganz war sie nicht überzeugt, freute sich aber, dass es ihm geschmeckt hatte. „Ich hätte natürlich ein gehaltvolleres Essen kochen können, zum Beispiel mit Hühnchen oder dem Filetsteak, das wir heute Nachmittag gekauft haben.“
„Oder wir wären essen gegangen, wie ich es vorgeschlagen hatte.“
Nachdem sie ihre Sachen eingeladen und mit zwei Autos zu ihm gefahren waren, hatte sie zunächst die Lebensmittel verstauen und ihren Schrank einräumen wollen, damit es nicht zu spät wurde.
„Wir hatten beide Hunger, und das Rührei ging schneller“, erwiderte sie. „Und wer weiß, wem wir zufällig über den Weg gelaufen wären. Dann wären wir nicht so schnell weggekommen, und ich habe heute Abend noch einiges zu erledigen.“
Am meisten aber hatte sie befürchtet, wohlmeinenden Freunden zu begegnen, die ihnen dann begeistert gratulierten, weil sie scheinbar wieder ein Paar waren. Darauf konnte sie wirklich verzichten.
„Wie auch immer, ich bin dir dankbar dafür, dass du dir die Mühe gemacht hast. Eine einfache Mahlzeit war genau das Richtige“, sagte er. „Schließlich hast du mir heute Morgen geraten, mit dem Essen noch vorsichtig zu sein.“
„War das wirklich erst heute Morgen? Mir kommt es wie eine Ewigkeit vor.“
„Kein Wunder nach allem, was du heute Nachmittag geleistet hast.“
„So viel war es nun auch wieder nicht.“
Gabe hätte am liebsten ihr Haus leer geräumt und alles hierher gebracht. Dazu war sie aber nicht bereit, und sie konnte ihn zum Glück davon abbringen, indem sie ihn an seine Rippen erinnerte.
„Wir hätten so viel mehr geschafft, wenn du mich gelassen hättest.“
„Hast du vergessen, was der Doktor gesagt hat? Schwer heben ist streng verboten!“
„Und ich habe mich daran gehalten.“
„Warum musste ich dann ständig mit dir schimpfen, weil du immer wieder Kartons getragen hast, die zu schwer für dich waren?“
Gabe unterdrückte ein Lächeln. Anfangs hatte es ihm gar nicht gefallen, dass sie ihm die Kartons abnahm und ihn streng ermahnte. Aber dann hatte er ein Spiel daraus gemacht und es darauf angelegt. Wenn sie ihn erwischte und sich bitter beschwerte, freute er sich darüber. Dass sie sich Sorgen um ihn machte, bedeutete ja nur, dass er ihr nicht gleichgültig war – auch wenn sie es sich noch nicht eingestehen wollte …
Schließlich waren ihre Sachen dort, wo sie hingehörten, Kühlschrank und Vorratsschrank aufgefüllt, und das Haus, das vorher wie ein unbewohntes Musterhaus gewirkt hatte, war wieder von Leben erfüllt.
Er hätte nicht glücklicher sein können.
Doch … wenn Leah nicht im Gästezimmer, sondern in seinem Bett schlafen würde. Aber wenigstens wohnten sie wieder unter einem Dach, und mit etwas Glück würde auch der Flur sie bald nicht mehr
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