Aerzte zum Verlieben Band 52
lebhaften Kindern müssen Sie das wohl auch.
„Oh, ja.“ Ihr Blick wanderte hinüber zu Leah, und sie lächelte über José, der ihr wieder sein Spielzeugauto zeigte. „José ist von allen am lebhaftesten. Immer in Bewegung, selbst im Schlaf. Anna ist mein Plappermäulchen, sie redet und redet. Und Rosa …“ Liebe und Traurigkeit spiegelten sich in ihrem Gesicht. „Rosa ist sehr anhänglich und schmust gern. Ich bin froh, dass sie hier mit allen so vertraut sind.“
„Niemand wird Sie jemals ersetzen können“, meinte Gabe. „Egal, wer sich um sie kümmert.“
„Danke, Dr. Gabriel“, flüsterte Carlotta. „Sie haben ein gutes Herz. Vielleicht findet Pater David jemanden wie Sie und Ihre Frau, der meinen Platz einnimmt …“
Gabe erstarrte. Wollte sie damit andeuten, dass er und Leah die Kinder adoptieren sollten? Aber Leah war strikt gegen eine Adoption. Trotzdem hätte er nichts lieber getan, als diese drei Kinder mitzunehmen, um ihnen ein Zuhause zu geben. Doch er hatte Leah versprochen, dass sie entscheiden durfte, und daran würde er sich halten, auch wenn es ihm noch so schwerfiel.
„Machen Sie sich keine Sorgen“, sagte Carlotta. „Was kommt, das kommt.“ Mühsam erhob sie sich. „Wenn wir nichts unternehmen, hängen die drei den ganzen Tag an Ihrer Frau. Wollen wir sie erlösen?“
9. KAPITEL
Am nächsten Morgen würden sie wieder abfliegen, und Leah mochte kaum daran denken. Die Menschen hier brauchten Hilfe, da war es nur ein kleiner Trost, dass ihr Team das medizinische Personal wenigstens für kurze Zeit entlastet hatte.
Und sie musste sich eingestehen, dass ihr die drei Salazar-Kinder ans Herz gewachsen waren.
Aber es sind nicht deine Kinder, dachte sie, als sie mit Anna und José spielte. Was hatte Gabe gesagt? Der Reiz des Neuen, eine Attraktion. Genau, mehr war sie nicht für die Kleinen.
Deshalb war es doch gut, dass sie morgen abreiste. Sie wollte nicht, dass sie sich so aneinander gewöhnten, dass der Abschied traumatisch werden würde. Sie würden es schon schwer genug haben, wenn ihre Großmutter starb.
Am späten Nachmittag wusste sie schon nicht mehr, wie viele Hausbesuche sie hinter sich hatte. In den meisten Familien war wenigstens ein Elternteil gesund genug, um sich um die Kranken zu kümmern. Aber bei der Familie Ortiz sah es schlimm aus. Die Kinder hatten Grippe, und die schwangere Mutter litt sogar an einer fortgeschrittenen Lungenentzündung. Ihr Mann war vor einigen Wochen auf Arbeitssuche gegangen, und niemand wusste, wann er zurückkommen würde.
Leah, David und Gabe besprachen sich in einer Ecke, wie es weitergehen sollte.
„Wir können sie nicht hierlassen“, warnte Leah. „Sie gehört ins Krankenhaus.“
„Wir haben kein Bett mehr frei“, wandte Gabe ein.
„Aber wenn sie hierbleibt …“
„Ich weiß“, sagte Gabe müde. „Sie wird es nicht schaffen. Also, falls wir ein Bett für sie finden, was machen wir mit ihren Kindern? David, hast du jemand, der sich um sie kümmert?“
„Normalerweise wäre das kein Problem, aber inzwischen gibt es kaum noch genügend gesunde Erwachsene“, sagte David bedauernd. „Ich könnte sie höchstens im Waisenhaus unterbringen.“
„Da könnten sich die anderen Kinder anstecken“, gab Leah besorgt zu bedenken.
„Wir werden sie isolieren müssen“, sagte Gabe.
Nachdem die Mutter und die Kinder untergebracht und das Personal entsprechend instruiert worden war, hielten Sheldon und Ben in der Klinik die Stellung. Leah und Gabe konnten eine kleine Pause machen. Im Speiseraum war es ruhig, weil die Kinder schon gegessen hatten und jetzt draußen spielten.
„Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir morgen abreisen“, meinte sie, während sie sich Tamales und Bohnen schmecken ließ.
„Wenn etwas Spaß macht, vergeht die Zeit wie im Flug.“
Sie griff über den Tisch nach seiner Hand. „Spaß würde ich das hier nicht nennen. Eher eine Herausforderung, überwältigend und … sehr lehrreich.“
„Aber du bist froh, dass du mitgekommen bist.“
„Ja, das bin ich.“
„Wir sind ein ziemlich gutes Team, oder?“
„Stimmt. Du hattest recht.“ Diese Reise hatte ihr wirklich die Augen geöffnet. Auch, was Gabe betraf. Leah war längst nicht mehr so enttäuscht und verbittert. Sie hatte den Mann wiederentdeckt, in den sie sich damals verliebt hatte, und sie spürte, dass nicht mehr viel fehlte, bis es ihr wieder passierte.
„Wollen wir ein bisschen im Garten spazieren gehen?“, schlug er ihr
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