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Aerzte zum Verlieben Band 57

Aerzte zum Verlieben Band 57

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Anderson , Joanna Neil , Emily Forbes
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machte ein Gesicht, als hätte sie sich noch nie Gedanken über ihre eigenen Wünsche und Träume gemacht. Dann verdüsterte ein Schatten ihre grauen Augen. „Nichts.“
    Wie kann sie nichts wollen? Nachdenklich verließ Charlie die Station. Jeder Mensch hat Wünsche.
    Aber vielleicht war das Einzige, das sie sich ersehnte, unerreichbar? Bellas Leben lag in fremden Händen – oder besser gesagt, in einem anderen Körper. Damit sie eine Chance bekam, musste jemand anders sterben. Vielleicht dachte sie lieber nicht darüber nach, fasste ihren größten Wunsch lieber nicht in Worte?
    Und überhaupt, worauf hatte er sich da gerade eingelassen, mit seinem Angebot, sie morgen wieder zu besuchen?
    Es war nicht seine Art, sich persönlich zu engagieren, schon lange nicht mehr. Schließlich hatte er seine Lektion gelernt. Charlie brauchte seine Freiheit, und die bekam er nicht, wenn er sich auf die Gefühle anderer Menschen einließ. Allerdings bildeten die Lockheart-Schwestern eine Ausnahme. Auch das hatte er gelernt. Vor fast zehn Jahren.
    Außerdem war es zu spät, sich herauszuhalten. Er steckte tief drin, seit er damals Evie kennengelernt hatte. Sie zog ihn in ihre Welt und befreite ihn damit aus den dunklen Tiefen, in denen er gefangen war. Evie und ihre Schwestern halfen ihm, als er am Leben verzweifelte und keinen Sinn in der Zukunft sah. Vor allem Evie. Bis er langsam begriff, dass seine Probleme, verglichen mit der Situation mit ihren Eltern und Bellas Krankheit, zwar auch keine Peanuts, aber weniger schwerwiegend waren.
    Jetzt war es an der Zeit, sich erkenntlich zu zeigen.
    Bella war Evies kleine Schwester. Er würde ihr helfen, allerdings rein freundschaftlich. Die einzige Frau, die vor seinen Avancen sicher war. Nicht etwa, weil er sie unattraktiv fand. Nein, sie war sogar ausgesprochen hübsch mit ihren kastanienbraunen Locken, der milchweißen Haut und den grauen Augen. Aber als Evies kleine Schwester war sie auch für ihn wie eine Schwester, also tabu.
    Nachdem er das für sich geklärt hatte, machte er sich auf den Weg zu den Fahrstühlen, um auf die orthopädische Station zurückzukehren. Zu seinem Erstaunen traf er Evie im Flur.
    „Hast du auf mich gewartet?“
    „Nein“, erwiderte sie. „Ich habe noch mit Richard gesprochen.“
    Evies Verhältnis zu ihrem Vater war kompliziert, das wusste Charlie. „Und, wie war’s?“, fragte er deshalb.
    „Wie immer, eigentlich.“ Sie seufzte. „Für Bella ist es jetzt besonders wichtig, dass er für sie da ist. Sie braucht uns alle, aber ich weiß nicht, ob den anderen der Ernst der Situation bewusst ist. Richard scheint nicht akzeptieren zu wollen, wie schwierig es ist, ein passendes Spenderorgan zu finden. Lexi will nicht darüber nachdenken, was es bedeutet, wenn kein Spender gefunden wird. Und frag mich nicht nach meiner Mutter …“
    „Das heißt, du musst wieder einmal alles zusammenhalten?“
    „Scheint so.“
    Evie war immer die Starke gewesen. Wurde sie langsam müde, die Last zu schwer für sie? Andererseits hätte er seine Hand für sie ins Feuer gelegt, dass sie für Bella da sein würde, was auch immer passieren mochte. Vielleicht hatte Bella recht. Vielleicht beschäftigte Evie noch etwas anderes.
    „Kommst du mit?“, fragte er. „Ich brauche noch einen Kaffee.“
    Evie schwieg, als sie ihn ins Arztzimmer begleitete. Charlie sagte auch nichts. Vielleicht würde sie es ihm ja von sich aus erzählen, falls etwas los war. Aber sie blieb stumm, sichtlich in Gedanken versunken.
    Achselzuckend holte Charlie Tassen aus dem Schrank. Er hatte sich noch nie eingebildet, dass er die Frauen verstand.
    Evie betrachtete Charlie, als er die Kaffeemaschine anstellte. Im Aufenthaltsraum der Transplantationsabteilung stand ein hochmodernes Gerät, das den besten Kaffee im gesamten Krankenhaus machte. Eigentlich durften sie es gar nicht benutzen, weil es für die Ärzte dieser Station angeschafft worden war. Aber Charlie kam damit durch. Ihm konnte keiner etwas übel nehmen.
    Die Maschine gurgelte vor sich hin, Evie schwieg. Sie wusste, dass Charlie sie beobachtete, darauf wartete, dass sie etwas sagte. Aber was gab es noch zu sagen? Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte.
    „Es wird alles gut, Evie.“
    Konnte er Gedanken lesen?
    „Das weißt du nicht“, widersprach sie.
    „Richtig, aber deswegen dürfen wir die Hoffnung nicht aufgeben. Wir müssen zuversichtlich sein, das ist wichtig für Bella.“
    „Was wollte sie von dir?“
    „Sie hatte

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