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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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schweigen. Er musste nachdenken.
    Als der Chauffeur die Tür hinter ihm schloss, sank Christian in den luxuriösen Ledersitz und runzelte die Stirn. Beim Kampf gegen den Drenier in Miami hatte sie faszinierend und klug auf ihn gewirkt, aber das Treffen heute Abend war nicht ganz nach Plan gelaufen. Er hatte nicht vorhergesehen, wie extrem ihre Ablehnung war. Vielleicht war es doch keine so gute Idee.
    Es musste einen anderen Weg geben. Verdammt !

4    EINE DUNKLE VERGANGENHEIT
    Antoinette beobachtete, wie der Aeternus den Raum verließ. Er bewegte sich nicht, er glitt. Er war wie ein tiefer Fluss: ruhig an der Oberfläche, doch mit darunter verborgener Macht und Gefahr. Ihr Mund war ganz trocken geworden.
    In dem Augenblick, in dem er die Tür hinter sich zugezogen hatte, wandte sie sich ihrem Onkel zu. »Wie konntest du diese Kreatur bloß hier hereinlassen?« Ihr ganzer Körper zitterte, Bitterkeit stieg in ihrer Kehle auf.
    »Er ist mit wichtigen Informationen zu mir gekommen.« Traurig schüttelte Sergei den Kopf, und seine Augenwinkel verknitterten vor Enttäuschung. »Bitte setz dich. Wir haben eine Menge zu besprechen.«
    Aber ihre Wut ließ es nicht zu. Sie rannte hin und her, voller Frust und Angst. Was hatte ihr Onkel im Sinn? Sergei wartete still und steinern, bis sie endlich auf den Stuhl sank.
    »Du kennst das RaMPA-Abkommen und weißt, was es für die Sicherheit aller Rassen bedeutet«, sagte Sergei. »Und du weißt, dass dein Urururgroßvater Nicolae wesentlichen Anteil an seinem Zustandekommen hatte. Das ist der Grund, warum seither jeder erstgeborene Petrescu-Sohn seinen Namen trägt.«
    Das Erste, was Venatoren lernten, waren die Bestimmungen des RaMPA-Abkommens und die Geschichte seiner Entstehung.
    »Seit Jahrhunderten haben die Aeternus Menschen gejagt, und die Drenier konnten unbehelligt tun und lassen, was sie wollten. Im Gegenzug haben wir sie ebenfalls gejagt, und dieser Krieg führte zu hohen Verlusten auf beiden Seiten.«
    »Ich brauche keine Geschichtslektion, Onkel.« Ihre Seite tat weh, und der Kopfschmerz pochte hinter ihren Augen. Das Letzte, was sie wollte, war ein Kampf mit ihrem Onkel, aber allmählich verlor sie die Beherrschung.
    Ganz kurz schloss Sergei die Augen, was ein sicheres Zeichen dafür war, dass er sich mühsam in Geduld übte. Er nahm eine Kette mit einem kleinen Schlüssel daran vom Hals und schloss eine Schublade in seinem Schreibtisch auf. Dann legte er ein in Samt eingewickeltes Bündel auf den Tisch, schlug die Lagen aus tiefrotem Stoff zurück und enthüllte ein sehr altes, in Leder gebundenes Buch.
    »Das ist das Tagebuch des ersten Nicolae Petrescu, unseres Vorfahren. Die Gilde würde verlangen, dass es in irgendeiner Gruft weggesperrt wird, wenn sie von seiner Existenz erfahren sollte, aber es gehört zu unserem Familienerbe und wird von Generation zu Generation weitergegeben.«
    Ehrfurchtsvoll fuhr ihr Onkel mit der Hand über den geprägten Einband. »Das hier ist das Familienwappen. Auf diesen Seiten berichtet Nicolae von geheimen Treffen zwischen ihm und Ignatius, Christians Vater, einem der mächtigsten Ältesten der Aeternus. Auch Nicolae war ein einflussreicher Mann in seinem Volk, aber er hatte den Verlust von drei Söhnen zu beklagen und wollte keine weiteren verlieren. Ignatius hatte ebenfalls Verluste erlitten – seine erste Frau und seine Tochter wurden bei einem Angriff auf seine Ländereien in Bulgarien ermordet. Beide Männer waren des Blutvergießens und der Verwüstungen, die der Krieg verursacht hatte, müde geworden und wollten nur noch in Frieden leben.
    Einige Zeit lang trafen sie sich heimlich und schmiedeten gemeinsam den Plan, die beiden Seiten zu Friedensverhandlungen zusammenzubringen. Das allererste Treffen wurde auf die Nacht des Vollmonds im Juli 1887 angesetzt. Drei Abgesandte der Aeternus erschienen an dem verabredeten Treffpunkt in Budapest. Auch Ignatius gehörte zu ihnen, denn er war als ihr Sprecher tätig. Als die Gespräche begonnen hatten, griff Nicolaes Bruder Emil mit einigen Männern an. Sie ermordeten Christians Vater, seine Frau und auch die Abgesandten der Aeternus.« Sergei hielt inne und rieb sich die Nasenflügel.
    Antoinette kannte den Rest der Geschichte. Christian war über den Mord an seinem Vater und seiner Frau so erbost gewesen, dass er alle Verantwortlichen gejagt und zur Strecke gebracht hatte. Auf der Suche nach den Verrätern tötete er so viele Rebellen, dass er sich dadurch den Titel des Roten

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