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Ahoi, liebes Hausgespenst!

Ahoi, liebes Hausgespenst!

Titel: Ahoi, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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sagte er, denn er liebte es, französische Ausdrücke zu benutzen, wie es zu Lebzeiten des wirklichen Amadeus üblich gewesen war.
    Monika hatte inzwischen herausgebracht, daß dieser wirkliche Amadeus ein Junge gewesen war, der im Seerosenteich hinter ihrem Elternhaus ertrunken war; ein Kobold hatte seine äußere Erscheinung angenommen und war so aus einem unsichtbaren Wesen zu einem Gespenst geworden.
    Obwohl sie kein Französisch konnte, hatte sie doch inzwischen gelernt, die meisten Brocken, die der Kobold verwendete, zu verstehen. Sie war nicht erstaunt über sein Auftauchen und fürchtete sich nicht im mindesten. „Guten Morgen käme der Wahrheit näher“, sagte sie.
    Amadeus seufzte und sagte affektiert: „Ach, diese Zeitverschiebung ist terrible! Ich werde mich nie an sie gewöhnen! Wie spät ist es denn jetzt in meinem Haus?“
    „Sieben Uhr... und hier ist es ein Uhr! Also in jedem Fall: Guten Morgen!“
    „Wie du willst: Bon jour, ma petite!“
    Monika gähnte. „Ich bin schrecklich müde!“
    „Immer, wenn ich mit dir reden will, bist du müde“, schmollte Amadeus.
    „Weil du dir die unmöglichsten Zeiten aussuchst.“
    „Wäre es dir lieber, ich würde morgen mit dir an Deck Spazierengehen?! “
    Monika erschrak. „Nur nicht! Du hast mich so schon ganz schön in Verlegenheit gebracht!“
    „Dieser Brian ist ein fanfaron! Ein Prahlhans!“
    „Da kannst du schon recht haben! Aber, bitte, dreh dich jetzt um. Ich muß mich ausziehen.“
    Amadeus gehorchte, und Monika empfand in diesem Augenblick, daß er doch recht lieb war. Rasch zog sie sich aus, wusch sich die Füße und kletterte in das schmale Bett.
    „Darf ich?“ fragte Amadeus, das Gespenst.
    „Ja, bitte.“
    Er drehte sich um und lächelte so vergnügt, daß Monika ein Verdacht kam.
    „Sag mal, kannst du etwa auch nach hinten sehen!“
    „Natürlich kann ich.“
    „Warum hast du mir das nicht gesagt?!“
    „Ich kann, aber ich tue es nicht immer. Wenn du... une jeune demoiselle, nicht möchtest, daß ein junger Herr ihr beim Ausziehen zusieht, dann respektiere ich das... parole d’honneur!“
    „Danke, Amadeus!“ Monika stopfte sich ein Kissen hinter den Rücken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Also... über was wolltest du mit mir reden?“
    „Ich finde, daß wir beide das eben sehr gut gemacht haben, Monique. Wir haben diesem Brian eine Lehre erteilt.“
    „Ja, das haben wir. Aber du darfst so etwas nicht wieder tun, Amadeus, hörst du? Du machst mich sonst auf der Wassermann unmöglich! Brian hält mich jetzt schon für eine Hexe.“

    „Soll er doch! Hauptsache, er macht sich nicht mehr an dich heran.“
    „Wäre das denn so schrecklich?“
    „Ich mag ihn nicht! Und ich mag nicht, wenn du dich mit fremden gargons abgibst!“
    „Auf einem Schiff kommt man nun,mal auch mit fremden Leuten zusammen. Das läßt sich nicht vermeiden.“
    „Du hast also vor, ihn encore une fois... ihn wieder zu treffen?!“
    „Nein, aber es könnte doch sein. In der Disko zum Beispiel.“
    „Was ist das? Disko?“
    „Eine Diskothek. Ein Restaurant, wo Schallplatten aufgelegt werden und die Leute tanzen.“
    „Du willst mit diesem Brian tanzen?!“
    „Nein. Wahrscheinlich traut er sich gar nicht mehr an mich heran.“
    „Das ist gut so! Ich... moi... werde nämlich mit dir tanzen.“
    Monika richtete sich kerzengerade auf. „Bist du verrückt? Das geht doch nicht!“
    „Sehr gut sogar. Ich war schon in deiner Disko. Da unten ist es so dunkel, daß ich bestimmt nicht auffalle.“ Er nahm seine weiß gepuderte Perücke ab, so daß sein feines blondes Haar zum Vorschein kam. „So sehe ich doch aus, wie jeder andere garçon, n’est-ce pas? Vielleicht ein bißchen hübscher…“
    „Aber dein Anzug!“
    „Die tragen da unten alles mögliche!“
    „Nein, das geht nicht“, erklärte Monika entschieden.
    „Du magst mich nicht mehr!“ sagte Amadeus beleidigt.
    „Das ist nicht wahr. Natürlich mag ich dich. Du bist mein bester Freund. Von mir aus kannst du auch mitmachen. Aber du mußt unsichtbar bleiben.“
    „Dann macht es keinen Spaß.“
    „Doch. Natürlich macht es Spaß. Bitte, Amadeus! Du sagst doch, daß du mich magst! Also bring mich auch nicht in Schwierigkeiten.“
    „Wir werden sehen.“
    „Bitte, Amadeus, versprich es mir!“
    Aber wie immer, wenn Amadeus ein Thema unangenehm war, hatte er keine Lust zuzuhören; er begann zu flackern, und Monika wußte, daß er gleich verschwinden würde.
    „Noch einen

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