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Ahoi, liebes Hausgespenst!

Ahoi, liebes Hausgespenst!

Titel: Ahoi, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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Rande.
    Der Kapitän deutete darauf. „Siehst du, das ist die Yacht! Wie ich dir sagte, hat sie uns gekreuzt.“
    „Sie halten also immer den Radarschirm im Auge, und erst wenn Sie darauf was entdecken, nehmen Sie das Fernglas?“
    „So ist es.“
    Monika schlug die Arme übereinander und lehnte sich an die Rückwand. „Sie müssen es mir sagen, wenn ich Sie mit meinen Fragen nervös mache.“
    Der Kapitän lachte. „Nervös darf ein Seemann nicht mal bei Windstärke zwölf werden.“
    „Wenn ich Sie störe, meine ich.“
    „Wieso denn? Es ist ja heute nacht nichts los.“ Der Kapitän warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Bestell mir einen Kaffee, Jo“, sagte er dann zu dem Maat und fragte im gleichen Atemzug Monika: „Und was ist mit dir? Magst du eine Limonade?“
    „Immer!“
    Der Matrose gab die Wünsche des Kapitäns durch ein Sprachrohr weiter, und wenig später erschien einer der Stewards auf der Brücke und balancierte ein Tablett mit den gewünschten Getränken herein. Er hatte keinen Tropfen verschüttet.
    „Das hat er elegant gemacht“, sagte Monika, als der Steward gegangen war, „aber ich möchte wissen, wie er das schafft, wenn wirklich mal Sturm aufkommt. Das möchte ich gern erleben.“
    „Wünsch dir das nur nicht!“ Der Kapitän zündete sich eine Zigarette an. „Für eine Landratte wie dich wäre es wirklich scheußlich.“
    „Aber es gehört zu einer richtigen Seefahrt.“
    „Meinst du?“ Belustigt sah der Kapitän sie über den Rand seiner Kaffeetasse an.
    „Ja, unbedingt. Sonst hat man ja zu Hause nichts zu erzählen.“
    Eine Weile nuckelten sie beide schweigend, Monika an dem Kunststoffhalm in ihrer Limonade, und der Kapitän an seiner Zigarette.
    Dann konnte Monika nicht länger den Mund halten. „Sagen Sie, Herr Kapitän, haben Sie schon mal den Klabautermann gesehen?“
    „Zum Glück nicht!“ erklärte er prompt, dann erst fiel ihm auf, daß Monikas Frage doch recht sonderbar gewesen war. „Glaubst du etwa an Gespenster?“
    „Ja, schon“, gab Monika zu.
    „Wie kommst du darauf?“
    „Wir wohnen in einem ziemlich alten Haus, es stammt aus dem achtzehnten Jahrhundert, sagt mein Vater, und darin gibt es ein Gespenst, das heißt, eigentlich kein Gespenst, einen Kobold.“
    „Und du hast ihn gesehen?“
    „Ja.“
    „Dann entdeckst du den Klabautermann vielleicht auch.“
    „Aber er zeigt sich doch nur, bevor das Schiff untergeht!“
    „Nein, auch wenn es auf einen Felsen zusteuert oder ein großes Unwetter bevorsteht. Er zeigt sich, um zu warnen. Mein Großvater ist noch auf einem Segelschoner gefahren, und der hat ihn mehrmals gesehen. Sobald er auftaucht, wissen alle Seeleute, vom Schiffsjungen bis zum Kapitän, daß es ernst wird, und sie wenden ihre ganze Kraft daran, ihr Leben zu retten.“ Monika genoß es, einen Menschen gefunden zu haben, für den die Existenz von Gespenstern eine Selbstverständlichkeit war. „Denkt Simon auch so?“ fragte sie. „Ich meine... weiß er, daß es Kobolde gibt?“
    „O ja! Alle Seeleute wissen es. Die Landratten sagen uns nach, daß wir abergläubisch wären. Aber in Wirklichkeit ist es so, daß wir mehr wissen als sie. Das kommt, weil wir so oft den Gewalten der Natur ausgeliefert sind.“
    „Das ist sehr gut“, sagte Monika.
    „Was denn? Was meinst du jetzt?“ fragte der Kapitän verwirrt.
    „Daß Simon auch so denkt.“
    „Warum? Was liegt dir daran?“
    Monika suchte nach einer Erklärung. „Ach, es ist einfach so“, brachte sie endlich heraus, „daß die Kobolde jemandem, der glaubt, daß es sie gibt, nicht so viele Streiche spielen. Sie müssen ihn ja nicht erst überzeugen, daß sie da sind.“ Sie merkte, daß sie sich auf sehr gefährliches Gebiet begeben hatte, und verabschiedete sich rasch. „Ich muß jetzt zu den anderen, Herr Kapitän! Vielen Dank noch mal für die Limonade!“
    Der Kapitän mochte jetzt denken, daß sie ein bißchen verrückt war, aber das war ihr egal.
     
     

In der Disko
     
    Monika traf Ingrid und Norbert im Constellation Room. Sie fragte nicht, wie die Dinge beim Pferderennen für sie gelaufen waren, denn sie sah es an ihren Gesichtern.
    „Du brauchst gar nicht schadenfroh zu sein“, sagte Ingrid, obwohl die Freundin keinen Ton gesagt hatte.
    „Morgen packen wir’s!“ versicherte Norbert. „Jetzt wissen wir, wie es gemacht wird!“
    „Nur zu! Ich will euch keineswegs von eurem Vergnügen abhalten“, sagte Monika friedfertig.
    „Das könntest du auch gar

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