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Ahoi, liebes Hausgespenst!

Ahoi, liebes Hausgespenst!

Titel: Ahoi, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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heraus.
    „Eine sehr taktlose Bemerkung!“ sagte sein Vater mit einem strengen Blick; er sprach ein gutes, wenn auch nicht akzentfreies Deutsch.
    „Absolut nicht!“ gab Monika Brian zurück. „Ich habe nur den Eindruck, daß du dich Damen gegenüber noch nicht zu benehmen weißt.“
    „Hältst du dich etwa für eine Dame?“
    „Ihr solltet beide mal überlegen, ob das der richtige Ton bei einem gesellschaftlichen Ereignis ist!“ bemerkte Ingrid ein wenig affektiert und strich sich ihren seidenen Rock glatt.
    Die beiden Jungen lachten.
    Viktor brachte die Getränke, Planters Punch — weißer Rum mit karibischen Früchten — für die Erwachsenen und Limonade für die jungen Leute. Brians Vater und Herr und Frau Stein begannen höflich miteinander Konversation zu machen. Brian, Norbert und Ingrid unterhielten sich ebenfalls miteinander, so daß Monika sich ziemlich ausgeschlossen vorkam. Aber das machte ihr nichts aus, Hauptsache, Amadeus wurde nicht gereizt. Aber natürlich ärgerte sie sich. Amadeus war imstande, ihr durch seine Eifersucht die ganze Kreuzfahrt zu verderben.
    Die Begrüßung durch den Kapitän war anscheinend vorüber, denn die Offiziere schlenderten durch den Constellation Room.
    Simon kam an Monikas Tisch, blickte in die Runde und fragte: „Darf ich mich einen Augenblick zu Ihnen setzen?“
    Natürlich hatte niemand etwas dagegen.
    Er zog sich einen Sessel heran. „Na, Monika“, fragte er, „Glück beim Bingo gehabt?“
    „Ich spiele nicht um Geld“, erklärte sie, „mein Vater sagt, das verdirbt den Charakter.“
    Alle anderen verstummten und hörten dem Gespräch zwischen Monika und dem Zahlmeister zu.
    „Das sind aber ziemlich strenge Ansichten“, bemerkte er.
    „Mein Vater ist sonst gar nicht streng, aber er sagt, wenn man erst anfängt, um Geld zu spielen, dann kann das zu einer Sucht werden. Man kommt nicht mehr davon los und verspielt womöglich Haus und Hof!“
    „Aber das kann doch hier auf dem Schiff nicht passieren“, warf Brian dazwischen, „hier riskieren wir doch höchstens unser Taschengeld.“
    Monika ging nicht darauf ein. „Außerdem ist es ein blödes Spiel“, sagte sie, „auch nichts anderes als Zahlenlotto, und das habe ich zuletzt gespielt, als ich noch klein war.“ Sie merkte, daß sie vielleicht doch zu ehrlich gewesen war, und fügte rasch hinzu: „Aber natürlich, wenn Sie gern Bingo spielen „Dürfen wir gar nicht“, sagte Simon, „das ist nur für die Passagiere.“
    „Ich meine, wenn Sie Bingo interessant finden, dann ist das ganz in Ordnung. Nur ich mache mir nichts daraus, und mein Taschengeld wäre mir dafür auch entschieden zu schade. Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.“
    „Nein, ich mache mir auch nichts aus Bingo, ich dachte nur, weil die meisten Passagiere ganz wild darauf sind „Ich nicht!“
    „Du wiederholst dich!“ stellte Brian fest.
    Monika würdigte ihn keines Blickes.
    „Ich selber spiele Backgammon“, sagte Simon, „aber nicht um Geld.“
    „Oh, das ist natürlich was ganz anderes!“
    „Kannst du Backgammon?“
    „Nur ein bißchen.“
    „Ich könnte es dir beibringen, wenn du Lust hast.“
    Monika strahlte. „Würden Sie das wirklich tun?“
    „Mit Vergnügen! Wie ist’s, fangen wir gleich morgen damit an?“
    „O ja!“
    „Dann abgemacht. In der Belvedere-Bar. Siebzehn Uhr, wenn die anderen beim Bingo sind.“ Simon stand auf, verbeugte sich höflich und schlenderte davon.
    „Jetzt weiß ich, warum du ganz außen sitzen wolltest!“ rief Brian, kaum daß der Zahlmeister außer Hörweite war. „Du wußtest, daß der Purser an unseren Tisch kommen wollte!“
    „Brian, bitte, was soll das?!“ tadelte sein Vater.
    Monika schwieg.
    Ingrid, der es auch nicht gefiel, daß Simon ihrer Freundin besondere Aufmerksamkeit schenkte, geriet in Versuchung. Sie war nahe daran, sie ebenfalls zu hänseln. Aber dann siegte doch ihr besseres Ich. „Du irrst dich, Brian“, sagte sie, „das wußte sie nicht!“
    „Ach, macht mir doch nichts vor!“
    „Nein, ehrlich, Brian“, sagte Norbert, „Moni wollte nur nicht neben dir sitzen.“
    „Was habe ich ihr denn getan?“
    „Nichts. Sie will nur nicht, daß dir etwas passiert.“
    „Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr“, bekannte Brians Vater.
    „Das können Sie auch nicht“, sagte Ingrid, „und wir können es Ihnen leider nicht näher erklären.“
    Herr Stein schlug sich gegen die Stirn. „Ist es etwa wegen Amadeus?“
    „Ja“,

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