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Ahoi, liebes Hausgespenst!

Ahoi, liebes Hausgespenst!

Titel: Ahoi, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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sicher!“
    Er hielt ihr die Hand hin, Monika schlug ein und ließ sich von ihm die breiten Stufen zur Bühne hinaufführen.
    „Da staunste Bauklötze, was?“ sagte Norbert.
    „Ich weiß nicht, wie sie das schafft“, sagte Ingrid etwas mißgünstig.
    „Sie ist eben die Preisträgerin.“
    „Ach ja“, sagte Ingrid, rasch getröstet.
    Der Kapitän tanzte wunderbar, viel besser als jeder Junge, mit dem Monika früher getanzt hatte. Sie brauchte sich nur seinen Bewegungen anzupassen. Er war ein zierlicher Mann, Monika ein großes Mädchen, so daß sie auch vom Bild her, trotz des großen Altersunterschiedes, sehr gut zueinander paßten. Beide gaben sich ganz dem Rhythmus der Musik hin, hoben die Arme, drehten und wendeten sich, sie übertrieben auch ein bißchen, um das Publikum zu amüsieren.
    Beifall kam auf, der immer lauter wurde und fast sogar die heiße Musik aus den Lautsprechern übertönte.
    „Noch eine Extratour für unsere Preisträgerin aus München und unseren hochverehrten Kapitän!“ verkündete Uschi dazwischen.
    Drei Tänze hintereinander absolvierte Monika mit dem Kapitän, dann endlich war der Bann gebrochen, und Passagiere und Offiziere strömten auf die Tanzfläche.
    Der Kapitän führte Monika zu ihren Freunden zurück. „Ich danke dir!“ sagte er galant.
    Monika streckte die Beine weit von sich und fächelte sich mit der Getränkekarte Kühlung zu. „Nichts zu danken! Sie sind Spitze!“
    „Du hast dich aber ins Zeug gelegt!“ sagte Ingrid, als der Kapitän gegangen war.
    „Man tut, was man kann! Puh! Ich bin ganz schön fertig!“
    „Beim Kapitän hat man nicht mal einen Schweißtropfen gesehen“, stellte Norbert fest.
    „Ja, der war toll in Form!“ stimmte Monika zu. „Los, jetzt seid aber ihr dran! Zeigt mal, was ihr könnt!“
    „Kommst du nicht mit?“ fragte Norbert.
    „Nein, danke! Ich muß erst mal verschnaufen!“
    Monika beobachtete, wie Ingrid und Norbert sehr nett, aber doch ein bißchen zaghaft unter den anderen tanzten. Sie hoffte nur, daß sie sich am Ende mit ihren wilden Verrenkungen nicht lächerlich gemacht hatte.
    Simon forderte sie auf. Auch er tanzte gut, aber doch wesentlich ruhiger als der Kapitän. Monika war erleichtert darüber. Sie sahen sich beim Tanzen in die Augen und lächelten sich zu. Aber die Musik war zu laut, als daß sie sich hätten unterhalten können.
    Später tanzte Monika mit Norbert, dann mit Ingrid, noch einmal mit dem Kapitän, und auch allein, denn bei dieser Art des Tanzes, bei der man einander gar nicht berührt, braucht man ja nicht unbedingt einen Partner.
    Die Zeit verging Monika und ihren Freunden im Flug, und sie merkten gar nicht, daß sie sich der Mitternachtsstunde näherten, einer besonders gefährlichen Zeit, wenn man mit einem Kobold befreundet ist.
    Brian und sein Vater waren inzwischen auch in die Disko gekommen, aber Monika und ihre Freunde merkten das nicht sofort, weil es inzwischen sehr voll geworden war. Herr und Frau Stein erschienen nicht; sie waren gleich nach dem Kartenspiel zu Bett gegangen.
    Natürlich tanzte Monika nicht mit Brian, aber sie konnte ihm auch nicht völlig aus dem Weg gehen. Wenn sie beide auf der Tanzfläche waren, drehte er sich immer wieder zu ihr um. Monika wendete ihm dann ganz schnell den Rücken zu. Sie wußte, daß es richtig gewesen wäre, sich jetzt in ihre Kabine zurückzuziehen. Aber es war so herrlich, einmal nach Herzenslust tanzen zu können. In Geretsried, wo sie und ihre Freunde zur Schule gingen, gab es keine Disko.
    Trotzdem schrie sie einmal Ingrid zu: „Wollen wir nicht gehen?“ Sie meinte das nicht ernsthaft, aber sie wollte es wenigstens vorgeschlagen haben.
    Prompt rief Ingrid zurück: „Du bist wohl verrückt! Gerade wo es hier so schön ist!“
    Also blieb auch Monika.
    Sie konnte nicht verhindern, daß Brian sich mit einer plötzlichen Wendung dicht vor ihr aufbaute. Unwillkürlich streckte sie abwehrend die Hände in seine Richtung aus.
    In diesem Augenblick geschah es auch schon. Brian flog zur Seite; er verlor fast das Gleichgewicht. „Jemand hat mich gerempelt!“ rief er wütend. „Wer war das?“ Er entdeckte Norbert ganz in der Nähe. „Etwa du?!“
    Es war gut, daß die Musik so laut und das Getöse so groß war, daß kaum jemand auf ihn achtete.
    „Nein!" brüllte Norbert zurück.
    Brian drehte sich um und stand wieder Monika gegenüber. Sie trat zurück, konnte aber nicht ganz ausweichen, weil andere Tänzer, die sie gar nicht beachteten, ihr den

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