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Ahoi, liebes Hausgespenst!

Ahoi, liebes Hausgespenst!

Titel: Ahoi, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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Girlanden, Kreppapier und Luftballons. Zuerst war es ihnen ein wenig peinlich, barfuß zu kommen. Aber sie merkten gleich, daß es ihnen niemand übelnahm.
    Der Chief Steward persönlich begrüßte sie strahlend. „Ihr gefallt mir, ihr beiden!“ sagte er anerkennend. „Ihr laßt euch nicht unterkriegen!“
    Sie sahen sich um und stellten fest, daß der Speisesaal halb leer war. Am Tisch des Kapitäns erwarteten sie Uschi und Simon und der Funker.
    „Wo ist der Kapitän?“ fragte Monika enttäuscht.
    „Er läßt sich entschuldigen!“ antwortete Simon. „Er ist auf der Brücke. Bei einem solchen Wetter kann er sich nicht vertreten lassen.“
    „Und die anderen?“
    „Alle seekrank“, berichtete Uschi.
    „Seid nicht traurig“, sagte Simon, „dafür gibt es doppelte Portionen.“
    Die gab es dann auch, und es war ein prächtiges Essen mit Kaviar, Hummer, Roastbeef und Eistorte. Aber nur wenige konnten es sich wirklich schmecken lassen, während die Wassermann sich mal auf die linke und gleich darauf auf die rechte Seite legte, die Stewards schwankten und die Gläser von den Tischen rutschten und zu Boden glitten.
    Norbert erschien kurz, verlangte einen Haferbrei, löffelte ihn aus und verschwand gleich wieder.
    „Was für eine Nacht!“ rief Monika und dachte, daß Amadeus seinen Spaß daran haben müßte, aber sie wagte nicht, es auszusprechen.
    Zum Abschluß gab es Champagner, und Simon überredete die Mädchen, auch ein Glas zu trinken. „Wenn euch bis jetzt noch nicht schlecht ist, kann euch ein Schluck Champagner auch nicht schaden.“
    Die versprochenen bunten Hüte wurden verteilt. Monika bekam eine grüne Korsarenmütze und Ingrid eine blaue Kapitänsmütze.
    Dann wurde der Koch hereingeführt, ein mächtiger Mann in blendend weißer Schürze und einer hohen weißen Mütze. Zwei Stewards begleiteten ihn rechts und links.
    Der Chief Steward stellte ihn vor: „Das ist unser Koch, dem Sie das gute Essen während unserer kleinen Kreuzfahrt verdanken!“
    Alle Passagiere klatschten ihm zu.
    Der Koch machte ein finsteres Gesicht. Er schwankte hin und her wie ein großer Baum im Sturm, und es war ihm anzusehen, daß ihm dieser Auftritt gar nicht paßte.
    „Sieht aus wie ein Bär!“ flüsterte Ingrid der Freundin zu.
    „Wie ein Tanzbär“, ergänzte Monika.
    In diesem Augenblick wurde ihm die hohe Mütze vom Kopf gerissen. Sie kullerte über den schwankenden Boden, mal hierhin, mal dahin.
    „Meine Mütze!“ rief der große Mann empört.
    Er lief hinter ihr her. Sie rollte weiter, er hinterher. Jetzt glaubte er, sie erwischt zu haben, bückte sich, um sie aufzuheben und — verlor das Gleichgewicht. Bums, saß er auf seinen vier Buchstaben und blickte ganz verdutzt um sich.
    Niemand wagte zu lachen.
    Die Stewards stürzten zu ihm hin, um ihm auf die Beine zu helfen. Aber ehe sie noch etwas für ihn tun konnten, flog Monikas Korsarenkappe davon und landete geradewegs auf dem Kopf des Kochs.
    Jetzt konnte niemand mehr an sich halten. Alle im Speisesaal, selbst die Stewards, brachen in ein schallendes Gelächter aus.
    Und da — o Wunder! — erhellte sich die düstere Miene des Kochs, und er stimmte in die allgemeine Heiterkeit mit ein.
    „Das war...“, rief Monika und stockte mitten im Satz. „Amadeus!“ hatte sie sagen wollen, aber gerade noch fing sie sich und rief: „Das war der absolute Höhepunkt!“
     
     
    CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek
     
    Fischer, Marie Louise:
    Ahoi, liebes Hausgespenst! / Marie Louise Fischer. —
    München : F. Schneider, 1991
    ISBN 3-505-04424-5
     
    © 1991 (1981) by Franz Schneider Verlag GmbH
    Frankfurter Ring 150 • 8000 München 40
    Alle Rechte vorbehalten Umschlagbild: Christine Wilhelm
    Umschlagkonzeption: Claudia Böhmer
    Illustrationen: Brigitte Smith
    Herstellung: Dietmar Schwingenschlögl
    Satz/Druck: Presse-Druck Augsburg
    ISBN: 3-505-04424-5

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