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Ahoi, liebes Hausgespenst!

Ahoi, liebes Hausgespenst!

Titel: Ahoi, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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hast!“ sagte Monika. „Das war große Klasse!“
    „Kleinigkeit!“ behauptete er. „Une bagatelle.“
    „Nein, sag das nicht! Du warst ganz fabelhaft! Alle haben dich bewundert... selbst die, die gar nicht wissen, daß es dich gibt!“
    „Ihr habt Brian von mir erzählt.“
    „Wir mußten es, Amadeus. Du hattest ihm schon zu viele Streiche gespielt. Er ist sehr beeindruckt von dir.“
    „Dieser dumme Junge.“
    Monika mochte Brian sehr gern, dennoch sagte sie, um Amadeus friedlich zu stimmen: „Ja, viel los ist nicht mit ihm.“
    „Was du an seiner Gesellschaft findest!“
    „Gar nichts. Er sucht unsere.“
    „Ich habe eine sehr viel interessantere Bekanntschaft gemacht.“
    „Ach, wirklich?“ Monika faltete die Hände um die angezogenen Knie. „Erzähl!“
    „Das ist vielleicht zu hoch für dich!“
    „Gut möglich. Aber du kannst es doch versuchen. Wer ist es? Einer der Passagiere, der Offiziere, der Stewards?“
    „Nein“, sagte Amadeus, „der Klabautermann.“
    Einen Augenblick war Monika ganz still. „Du, das finde ich Spitze!“ sagte sie dann. „Den Klabautermann wollte ich auch immer schon mal kennenlernen! Wie sieht er aus?“
    „Wie ein Klabautermann.“
    „Und wie groß ist er?“
    „Etwa so wie ich... wie ich jetzt bin!“
    „Und wo treibt er sich herum?“
    „Auf dem ganzen Schiff. Mal ist er auf der Brücke, dann wieder im Maschinenraum, in den Unterkünften der Mannschaft und in der Messe der Offiziere. Er ist überall. Aber natürlich ist er die meiste Zeit damit beschäftigt, den Schiffsrumpf abzuklopfen, ob nicht irgendwo ein Leck ist. Er ist sehr besorgt um die Wassermann. „
    „ Das ist aber reizend.“
    „Und er ärgert sich genau wie ich, daß niemand von ihm Notiz nimmt.“
    „Dann müßte er sich öfter sehen lassen.“
    „Das darf er nicht!“ Sofort schien Amadeus diese spontane Auskunft zu bereuen, und er fügte abschwächend hinzu: „Ich meine, das ist nicht seine Art. Es gehört nicht zu seinen coutumes... seinen Gepflogenheiten.“
    „Ja, ich weiß“, sagte Monika, „aber wenn ein Sturm aufkommt, wird er uns doch warnen?“
    „Bestimmt! Er kennt schreckliche Geschichten von Stürmen! Er ist jahrhundertelang auf Schonern im Bermuda-Dreieck gekreuzt... du weißt, das liegt hier ganz in der Nähe... und er hat die Schiffe mit Mann und Maus untergehen sehen.“
    „Ja, damals, die Segelschiffe!“ sagte Monika. „Aber heute ist das alles anders. Selbst wenn ein Orkan kommt... unser Schiff schwankt nicht einmal. Die Wassermann hat Stabilisatoren.“
    „Von denen hat mir der Klabautermann auch erzählt“, sagte Amadeus düster.
    „Na und? Hat er etwa was dagegen?“
    „Gar nicht. Bloß, er sagte mir... die Stabilisatoren werden höchstens ausgefahren, wenn auch der Kapitän seekrank wird.“ Monika lachte. „Das glaube ich nicht.“
    „Verlaß dich auf den Klabautermann. Der weiß Bescheid.“
    „Aber wozu sind sie denn da? Unser Kapitän wird bestimmt nie seekrank.“
    „Zur Beruhigung der Passagiere.“
    „Ich werde den Käpten gleich morgen danach fragen.“
    „Ja, tu das ruhig. Ich bin zwar hochintelligent…“
    „Das bist du, Amadeus!“
    „...aber in technischen Dingen kenne ich mich nicht so aus“, fügte der Kobold in einem seltenen Anflug von Bescheidenheit hinzu.
    Er begann zu flackern.
    „Amadeus, lauf nicht weg!“ rief Monika. „Das Wichtigste weißt du ja noch gar nicht.“
    „Sollte mich wundern.“
    „Ingrid und Norbert haben ihr ganzes Taschengeld beim Glücksspiel verloren.“
    „Habe ich bemerkt.“
    „Und was sagst du dazu?“
    „Idiotie!“
    „Du bist sehr hart, Amadeus.“
    „Aber du hattest sie gewarnt, und sie wollten nicht auf dich hören.“
    „Ich finde, die Erwachsenen sind schuld! Sie hätten Norbert und Ingrid nicht mitspielen lassen sollen! Und Simon hätte ihnen nicht all ihr Taschengeld auszahlen dürfen!“
    Amadeus rümpfte seine kleine Nase, was sehr putzig aussah. „Cette argumentation... diese Argumentation kenne ich. Meine Schwestern pflegten zu sagen: „Maman ist schuld, wenn wir uns die Hände erfrieren. Hätte sie uns Handschuhe mitgegeben...“
    „Ach, Amadeus, sei doch nicht so! Das Ganze ist doch wirklich eine Schweinerei!“
    „Une cochonnerie... c’est vrai! Ja, das stimmt.“
    „Wir müssen etwas dagegen tun. Wir müssen den beiden helfen.“
    „Niemand hindert dich.“
    „Aber ich kann es nicht! Nicht ohne deine Hilfe!“
    „Und was erwartest du von mir?“
    „Ich habe es

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