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Ahoi, liebes Hausgespenst!

Ahoi, liebes Hausgespenst!

Titel: Ahoi, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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mir überlegt. Beim Bingo zu mogeln, ginge natürlich auch. Aber es wäre ziemlich kompliziert. Sehr viel einfacher ist es beim Pferderennen. Du brauchst den Würfel nur anzuhalten oder ihm einen kleinen Schubs zu geben. Damit das Pferd als erstes ins Ziel kommt, auf das ich setze.'“
    „C’est tricherie!“ erklärte Amadeus mit tugendhafter Miene. „Betrug.“
    „Das ist ja gerade der Spaß dabei! Denk doch mal nach, Amadeus, es sind immer dieselben, die bei den Glücksspielen mitmachen. Irgendwelche Glückspilze haben das Geld gewonnen, das Ingrid und Norbert verloren haben. Wir plündern sie ja nicht aus, sondern wir nehmen ihnen ihre Gewinne einfach wieder ab.“
    Amadeus war nachdenklich geworden.
    „Sie müßten sich doch schämen, Kindern das Geld aus der Tasche zu ziehen, Amadeus!“ stieß Monika nach. „Meine Eltern spielen zwar nie um Geld, aber wenn sie es mal täten... auf einem Schiff vielleicht... und es wären Kinder, die verloren hätten, würden sie anschließend sagen: „Gilt nichts! Hier habt ihr eure Mäuse zurück!““
    „Sie haben ja gar kein Geld mehr im Einsatz“, sagte Amadeus, „Ingrid und Norbert, meine ich.“
    „Deshalb werde ich für sie spielen! Du bist mein Freund und wirst mir helfen!“
    „Peut-etre!“ sagte Amadeus und begann sich aufzulösen. Sein „Mag sein“ klang nur noch ganz schwach.
    Dann war er verschwunden, und statt seiner hing nur noch ein Nebelschwaden im Raum, der sich allmählich auch verzog.
     
     

Das ist die Höhe!
     
    Der nächste Tag war der letzte auf See. Am Abend sollte das berühmte Kapitäns-Abschiedsdinner stattfinden und am Morgen darauf die Wassermann in Nassau auf den Bahamas landen.
    Als Monika am Morgen aufstand, fand sie eine Einladung für sich und Ingrid, beim Kapitäns-Abschiedsdinner am Tisch des Kapitäns sitzen zu dürfen. Schon tagelang war darüber geredet und gerätselt worden, wem diese Ehre wohl zuteil werden würde. Nun hatte es also Monika und Ingrid getroffen, und die beiden freuten sich sehr.
    Die Frühstückszeit war fast vorbei, und so rasten sie in den Speisesaal, um noch etwas zu essen zu kriegen und die große Neuigkeit zu verkünden. Ein bißchen enttäuscht waren sie, als sie erfuhren, daß auch Norbert und seine Eltern sowie Brian und sein Vater am Kapitänstisch sitzen würden. Aber andererseits war es doch auch nett, daß sie unter Freunden sein würden. Sie löcherten den Chief Steward, um die Namen der anderen persönlichen Gäste des Kapitäns zu erfahren. Es waren zwei sehr elegante amerikanische Ehepaare, das eine aus New York, das andere aus Minnesota. Von der Besatzung würde Uschi teilnehmen, weil sie dolmetschen konnte, Simon, weil er mit Monika befreundet war, und der Erste Funker, Herr Hellmann. Der Speisesaal würde festlich dekoriert sein, versprach der Chief Steward, es würde ein besonders gutes Dinner geben und lustige Kopfbedeckungen.
    Monika und ihre Freunde freuten sich auf den Abend, aber sie sehnten ihn nicht herbei, sondern genossen aus vollem Herzen den schönen Tag. Sie aalten sich auf Deck, sprangen in den Swimming-pool und räkelten sich an der Reling, um das unendliche blaue Meer nach Delphinen abzusuchen und sich gegenseitig auf Inseln aufmerksam zu machen, an denen sie vorüber glitten.
    Am späten Nachmittag, zur Bingozeit, traf sich Monika wie immer mit Simon zum Backgammon. Er klappte sofort das Doppelbrett mit den weißen und roten Dreiecken auf grünem Grund auf.
    „Tut mir leid, Simon“, erklärte Monika, „ich möchte heute nicht spielen.“
    „Aber warum nicht?“
    „Ich habe ein ungutes Gefühl.“
    „Nonsens. Du kannst mich doch nicht im Stich lassen.“
    „Ja, spiel mit Simon!“ sagte Norbert, der in Begleitung von Ingrid in den Constellation Room geschlendert kam. „Wir möchten gern mal sehen, ob du es überhaupt kannst!“
    Monika warf ihm einen vernichtenden Blick aus funkelnden grünen Augen zu. „Kaffer!“
    „Los, mach schon!“ drängte Ingrid.
    Monika ließ sich erweichen, die Steine wurden ausgeteilt und aufgestellt, und Simon gab Monika die beiden Würfel.
    Sie schüttelte sie in den hohlen Händen und warf — zwei Sechsen.
    „Pasch!“ sagte Simon. „Das fängt ja gut an.“
    Jeder, der Backgammon kennt, weiß, daß es dabei für jeden Spieler darum geht, seine Steine um das Spielfeld herum auf die andere Seite zu führen. Setzt er dabei einen einzelnen Stein, kann der vom Gegner geschlagen werden. Wenn man aber einen Pasch wirft, kann man

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