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Aibon - Land der Druiden

Aibon - Land der Druiden

Titel: Aibon - Land der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gerutscht ist, kann es dir zeigen. Er könnte zu deinem Mörder werden, Inder…«
    Mandra hütete sich, über die Worte der unsichtbaren Person auch nur zu lächeln. Er glaubte ihr jedes Wort, denn der Dolch, von dem sie gesprochen hatte, verselbständigte sich. In der Luft drehte er sich herum. Blitzschnell, mit den Augen kaum zu verfolgen, aber Mandra sah, als die Waffe wieder zur Ruhe gekommen war, die Spitze genau auf sich gerichtet.
    Für einen Moment stand die Waffe zitternd in der Luft, bevor sie plötzlich Fahrt bekam und wie ein Torpedo, mit der Spitze voran, auf den Inder zuschoss…
    Als normal reagierender Mensch wäre Mandra Korab nicht sitzen geblieben, sondern hätte zumindest auszuweichen versucht. Doch er wirkte plötzlich wie ausgezerrt und angeleimt auf seinem Sitz. Jede Waffe hätte die Chance gehabt, in seine Brust zu fahren, und für eine ihm schrecklich lang vorkommende Sekunde sah es auch so aus, als würde ihn die Klinge aufspießen.
    Sie wurde vor seinen Augen größer, verlor nicht an Geschwindigkeit, kippte aber plötzlich ab und raste nach unten. Mit einem dumpfen Laut hieb sie in die Schreibtischplatte, und zwar genau zwischen den Händen des Inders. Leicht vibrierend blieb sie dort stecken, und auch der rote Griff bewegte sich zitternd, als würde er unter Stromstößen stehen. Mandra schaute auf die Waffe. Sie war ihm plötzlich so fremd, als würde sie nicht ihm gehören, sondern einem anderen. Mandra fürchtete sich zwar nicht davor, aber er konnte sich mit dem Schicksal des Dolchs nicht abfinden.
    Vergeblich lauschte er auf die Stimme des Unsichtbaren. Er meldete sich nicht mehr, war aber noch im Raum, denn Mandra vernahm abermals das leichte Schleifen.
    Er blickte nach vorn und bekam mit, wie der zweite Dolch aus der Scheide stieg. Vorsichtig, als würde er von spitzen Fingern gezogen. Er jedoch blieb nicht in der Luft stehen, sondern bewegte sich weiter, schlug einen Kreis und befand sich plötzlich in der Luft, wobei er schräg auf Mandra zuraste, auch die Schreibtischplatte traf und dort zitternd stecken blieb.
    Gleichzeitig hatte auch der dritte Dolch seinen Weg aus der Scheide gefunden. Auch er fand seinen Weg zu Mandras Schreibtisch. Ebenfalls der vierte und der fünfte Dolch. Mandra Korab war jedesmal zusammengezuckt, wenn er die Einschläge der Waffe vernahm, und er hatte stets damit gerechnet, von einer Waffe getroffen zu werden, wobei er selbst nichts dagegen hatte unternehmen können. Er irrte sich. Die Dolche hatten ihm nur beweisen wollen, dass sie nicht mehr unter seiner Kontrolle standen und es Kräften aus dem unsichtbaren Reich Aibon gelungen war, in die normale Welt und auch in die des Inders Einzug zu halten.
    Alle fünf Dolche hatten die Scheiden verlassen und steckten im Schreibtisch. Auch das Vibrieren und Nachzittern hatte aufgehört, so still wie Pfosten standen die Waffen im wertvollen Holz des Schreibtischs und wirkten auf Mandra wie ein System der Überwachung. Nur allmählich konnte er wieder einen klaren Gedanken fassen. Er schaute sich die fünf Waffen der Reihe nach an und stellte fest, dass sie sich nicht verändert hatten.
    Nach wie vor schimmerten die Klingen schwarz, nach wie vor zeigten die Griffe ihre dunkelrote Farbe, und doch fand der Inder etwas heraus, das ihn misstrauisch machte.
    Trotz seines Zustandes fiel es ihm auf, denn er sah, dass die Waffen eine bestimmte Formation eingenommen hatten. Sie bildeten ein Fünfeck.
    Zunächst glaubte Mandra an einen Zufall, er schaute genauer hin und maß mit seinen Blicken die Entfernungen zwischen den einzelnen Klingen. Die schienen identisch zu sein.
    Der Inder wunderte sich. Er spürte, dass ihn die Lethargie verlassen hatte und wieder neue Kraft in seinen Körper strömte. Dass er erkannt hatte, in welch einem Verhältnis die Dolche zueinander standen, konnte er schon als ein Erfolgserlebnis bezeichnen.
    Genau wollte er es wissen, öffnete eine Lade und holte ein Lineal hervor. Es war ziemlich lang, seine Hände zitterten, als er es nur an einem Ende anfasste und damit begann, die Strecke genau nachzumessen. Das erste Augenmaß hatte ihn nicht getäuscht. Die Distanz zwischen den einzelnen Dolchen war tatsächlich identisch. Sie wich um keinen Zoll ab. Tief atmete der Inder durch. Ihm war klar, dass dies etwas zu bedeuten haben musste. Vielleicht wollte man ihm einen Hinweis geben, aber damit hatte er die beiden restlichen Dolche noch nicht gefunden. Sie waren einfach zu gut versteckt, lagen in

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