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Airborn 01 - Wolkenpanther

Airborn 01 - Wolkenpanther

Titel: Airborn 01 - Wolkenpanther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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Herren«, sagte Kapitän Walken.
    In der Mitte der Ladeluke befand sich ein kleiner Kran mit einem ausfahrbaren Arm, um die Fracht aus- und einzuladen, wenn wir vor Anker lagen. Die Mannschaft eilte sofort herbei.
    »Mal sehen, ob wir die Gondel damit erreichen«, sagte der Kapitän. »Bitte schwenken Sie ihn aus.«
    Atemlos schaute ich zu, gespannt, ob der Arm wohl lang genug sein würde. Ich wusste, was der Kapitän vorhatte.
    Die ganze Zeit über ließ ich den Mann am Boden der Gondel nicht aus den Augen. Im grellen Licht des Scheinwerfers sah er totenblass aus. Auf einmal bewegte er sich ein wenig und seine Hand zuckte.
    Langsam wurde der Kran so weit wie möglich ausgeschwenkt. Doch er war immer noch fast zwei Meter von der Gondel entfernt.
    »Wie schade«, sagte der Kapitän ruhig. »Bitte holen Sie ihn wieder ein, meine Herren.«
    Ich schaute nach unten und stellte fest, dass wir dicht über dem Wasser schwebten. Der Kapitän hatte Hydrium abgelassen, um auf gleicher Höhe mit dem Ballon zu bleiben, doch weiter konnten wir nicht sinken, ohne Gefahr zu laufen, dass ein plötzlicher Windstoß oder eine tückische Wetterfront das Schiff packte und ins Meer riss.
    »Meine Herren, wir haben nicht viel Zeit«, sagte der Kapitän. »Was nun zu tun ist, liegt auf der Hand: Jemand muss sich mithilfe des Ladekrans hinüber zur Gondel schwingen. Es ist die einzige Möglichkeit, sie noch an Bord zu holen, ehe sie untergeht.«
    Er sah Mr Kahlo, Mr Chen, die Maschinisten und Segelmacher an. Die Gesichter der Männer waren grau im Sternenlicht. Niemandem gefiel die Aussicht, an einem Kran über dem Meer zu baumeln.
    Inständig hoffend hielt ich den Atem an.
    Der Kapitän schaute mir direkt in die Augen und lächelte.
    »Mr Cruse, wenn ich Sie anschaue, sind Sie der Einzige hier, der nicht einen Hauch von Furcht erkennen lässt. Habe ich Recht?«
    »Ja, Sir. Ich habe keine Angst vor Höhen.«
    »Das weiß ich, Mr Cruse.«
    Ich diente nun schon über zwei Jahre auf seinem Schiff, und der Kapitän hatte längst mitbekommen, mit welcher Leichtigkeit ich mich auf der Aurora bewegte, in ihrem Innern ebenso wie außen auf ihrer Hülle.
    »Sir«, sagte Mr Chen, »das ist nichts für den Jungen. Lassen Sie mich gehen.«
    Und auf einmal boten sich auch alle anderen Männer energisch für die Aufgabe an.
    »Schon gut, meine Herren«, sagte der Kapitän, »aber ich glaube, dass Mr Cruse am besten dafür geeignet ist. Wären Sie immer noch bereit dazu, Mr Cruse?«
    »Ja, Sir.«
    »Wir werden auch Ihrer Mutter nichts erzählen. Abgemacht?«
    Ich lächelte und nickte.
    »Sitzt Ihr Sicherheitsgurt richtig?«
    »Ja, Sir.« Ich glühte vor Stolz und hoffte, dass die anderen meine roten Wangen nicht bemerkten. Der Kapitän kam zu mir, um persönlich meinen Gurt zu überprüfen, und untersuchte mit seinen kräftigen Händen die Riemen und Schnallen.
    »Sei vorsichtig, Junge«, sagte er leise zu mir, ehe er wieder einen Schritt zurücktrat. »Also gut, Mr Cruse, haken Sie sich vorne am Ladekran ein, dann werden wir Sie hinüberschwenken.«
    Er sagte dies so, als würde es sich um einen Spaziergang auf dem Oberdeck handeln, um die Aussicht zu genießen. Er hatte mich nicht deswegen ausgewählt, weil ich am wenigsten Angst gezeigt hatte. Jeder andere aus der Mannschaft hätte das auch getan. Aber mit dreißig Kilo weniger auf den Rippen als die anderen war ich mit Abstand der Leichteste hier. Der Kapitän fürchtete, die Gondel wäre womöglich nicht in der Lage, ihr eigenes Gewicht zu tragen, sobald sie einmal am Haken hing, und er wollte ihr möglichst wenig zusätzliche Pfunde aufbürden. Also brauchte er vor allem jemanden, der leicht war. Dennoch fühlte ich mich geehrt, weil er mir diese Aufgabe anvertraute.
    Am Kabel des Krans hing ein großer Haken, an dem ich die Enden meiner beiden Sicherheitsseile festmachte. Die Männer kurbelten mich ein wenig nach oben, sodass ich in meinem Gurt wie auf einer Schaukel saß. Aus der Nähe wirkte der dünne Metallarm wenig Vertrauen erweckend, aber ich wusste, dass er fünfzig Burschen wie mich tragen könnte.
    »Ich weiß, dass Sie der Mut nicht verlassen wird«, sagte der Kapitän zu mir. »Hier. Das werden Sie brauchen, um die Tragseile des Ballons zu durchtrennen.«
    Er gab mir sein Messer. »Wenn Sie bereit sind, werden wir Sie hinüberschicken.«
    »Ich bin bereit, Sir.«
    Daraufhin schwenkte die Mannschaft den Arm des Ladekrans aus. Das Deck des Frachtraums wich der silbrigen Oberfläche des

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