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Al Wheeler und die Malerin

Al Wheeler und die Malerin

Titel: Al Wheeler und die Malerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    Ihre kräftigen weißen Zähne
bearbeiteten für eine Sekunde sachte ihre Unterlippe, bevor sie weitersprach.
»Aber darin bin ich bereits widerlegt worden, nicht wahr ?«
     
     
     

ZWEITES KAPITEL
     
    S heriff Lavers entfernte die Zigarre aus seinem Gesicht und betrachtete mich mit bösartigem
Stirnrunzeln. »Ich glaube, das, was ich am allermeisten an Ihnen bewundere,
Wheeler«, polterte er, »ist Ihr Pflichtgefühl. Normalerweise kommen Sie vor elf
Uhr morgens nicht ins Büro, aber wenn Sie mit einem Mordfall beschäftigt sind,
schaffen Sie es schon um zehn Uhr dreißig .«
    »Ich war gegen vier Uhr morgens
mit meinem Dienst fertig«, sagte ich kalt. »Und nur weil ich zufällig Ihr
persönlicher Assistent bin, Sheriff, gibt Ihnen das noch kein Recht, persönlich
zu werden .«
    Ein häßliches Grinsen schien das Gesicht zu spalten, das einst einem Cherubim gehört hatte,
nun aber einen Dauermietvertrag mit einem Satyr abgeschlossen hatte. »War ich
zu persönlich, Lieutenant ?« Er kicherte schwerfällig.
»Sie sind ganz plötzlich ein bißchen zartbesaitet geworden. Was?«
    »Das ist ein Akt der Notwehr«,
erklärte ich. »Sie fangen an, so dickfellig zu werden, und da dachte ich...«
    »Schon gut. Was haben Sie bis
jetzt ermittelt ?«
    »Das meiste wissen Sie«, sagte
ich. »Doc Murphy zufolge wurde er mit einem dünnen, spitz zulaufenden
Instrument erstochen — bestimmt keinem rasiermesserscharfen —
, das mindestens zwölf Zentimeter lang war. Derjenige, welcher Gilbert Hardacre erstochen hat, hat sich dieser Beschäftigung eine
ganze Weile hingegeben. Also war der Mörder entweder ein wenig temperamentvoll
oder ein mordlustiger Irrer .«
    Lavers blickte auf den vor ihm auf
dem Schreibtisch liegenden Bericht. »Dem Doktor zufolge ist der Tod irgendwann
zwischen neun Uhr dreißig und zehn Uhr gestern abend eingetreten .«
    »Und Bella Bertrand fand die
Leiche um elf Uhr fünfunddreißig gestern abend «,
sagte ich und nickte. »Wir haben gestern nacht die restlichen Bewohner des Hauses befragt. Niemand hat etwas gesehen oder gehört.
Haben wir es also mit einem leichtfüßigen mordlustigen Irren zu tun ?«
    »Was ist mit den Schmierereien
auf dem Bild ?« fragte er. »Es war tatsächlich Hardacres Blut, das dazu benutzt wurde: Murphy hat es
nachgeprüft. Psychologisch gesehen, konnte das symbolisch gedacht gewesen sein,
nicht wahr ?«
    »Vielleicht«, sagte ich, bar
jeder Begeisterung. »Oder vielleicht war beabsichtigt, uns das glauben zu
machen, oder vielleicht ist der Mörder eben wirklich nur ein Irrer .«
    »Hat jemand für das Aktbild
Modell gestanden ?«
    »Ja«, sagte ich. »Es hätte
Bella Bertrand sein können, aber sie hat es bestritten. Dann ist da noch eine Mrs. Mayer. Hardacre sollte
angeblich ihr Porträt malen, aber der Bertrand zufolge
war sein Interesse nicht nur beruflicher Art. In seinem Schreibtisch fand sich
ein Brief ihres Ehemanns, George Mayer, die ihn beauftragte, das Porträt gegen
ein Honorar von eintausend Dollar zu malen .«
    »Sie waren noch nicht bei den
Mayers ?« fragte Lavers erwartungsvoll.
    Fünf Sekunden später drang die
eisige Stille in sein Bewußtsein . Er hob den Kopf und
sah den Ausdruck auf meinem Gesicht.
    »Na ja, vielleicht haben Sie
bis jetzt dazu noch keine Zeit gehabt«, murmelte er. »Was gibt es sonst noch
Wissenswertes über Hardacre ?«
    »Ein Bankauszug, dem zu
entnehmen ist, daß er über em ziemlich dickes Konto
verfügt, und eine Brieftasche mit über hundert Dollar«, sagte ich. »Ein Zettel
von einem Burschen namens Lambert Pierce, der ihn daran erinnert, daß sie morgen abend zusammen essen wollten und daß Hardacre nicht vergessen sollte, Geld mitzubringen. Das war
so ziemlich alles .«
    »Na schön«, sagte er vergnügt.
»Das Ganze ist Ihr Problem .«
    »Natürlich«, brummte ich. »Sind
die Jungens vom Polizeilabor schon mit etwas herausgerückt ?«
    Lavers schüttelte den Kopf. »Noch nicht.
Es sieht also ganz danach aus, als ob für Sie der ideale Zeitpunkt gekommen
wäre, sich wieder einmal eines typischen, frei in der
Luft schwebenden Wheeler-Falls anzunehmen. Nicht wahr?«
    »Wie denn ?« fragte ich gedankenlos.
    »Indem Sie zum Beispiel dieses
Aktbild mitnehmen, wenn Sie zu Mrs. Mayer gehen .« Er kicherte heiser.
    »Um die Hinterteile zu
vergleichen ?« sagte ich finster. »Diesen Teil meiner
Ermittlungen habe ich schon bei Bella Bertrand hinter mich gebracht .«
    »Das glaube ich Ihnen aufs Wort .« Sein Kichern wurde noch

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