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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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I.
     
1
     
    Ein Mann saß an einem kleinen Tisch neben dem offenen Fenster und schrieb mit einem altmodischen Federhalter, den er von Zeit zu Zeit in ein Glas mit blauschwarzer Tinte tauchte. Leichter Seewind bewegte die Gardine und brachte einen Geruch von Salz und Seetang. Eine ferne Glocke schlug die sechste Nachmittagsstunde.
    Der Mann schrieb eine Zeile, strich sie aus und blickte dann gedankenverloren über die Rasenflächen und Gärten hinaus. Sein Gesicht hatte kräftige Züge, und sein graues Haar umgab einen fein geformten Schädel. Seine Finger waren dick, mit breiten Nägeln und Kuppen; kraftvolle Finger.
    »Sie schreiben wieder Gedichte, Mr. Grayle?« sagte plötzlich eine Stimme von der Tür hinter dem Mann. Er wandte sich mit schwachem Lächeln um.
    »So ist es, Ted.« Seine Stimme war tief und leise, mit der Andeutung eines Akzents.
    »Sie schreiben gern Gedichte, nicht wahr, Mr. Grayle?« Ted grinste vertraulich.
    »M-hm.«
    »Übrigens wird es Zeit, daß Sie auf den Fußballplatz gehen, Mr. Grayle. Vielleicht haben Sie das Klingelsignal überhört?«
    »Ja, richtig, Ted.« Grayle erhob sich.
    »Ich glaube, heute abend werden Sie mit den Blauen aufräumen, he, Mr. Grayle?« Ted trat zur Seite, als Grayle in den breiten, hell beleuchteten Korridor hinausging.
    »Wir werden es versuchen.«
    Sie gingen den Korridor entlang, wo andere Männern aus ihren Räumen kamen.
    »Ein großer Tag heute, Mr. Grayle?« sagte Ted.
    »Heute?« fragte Grayle.
    »Sie wissen doch. Die Elektrizität wird auf das neue System umgeschaltet. Jetzt holen wir den Strom einfach aus der Luft. Elegant, nicht?«
    »Ich wußte es nicht.«
    »Sie lesen nicht oft die Zeitung, wie?« fragte Ted.
    »Nein, Ted.«
    Ted schüttelte seinen Kopf. »Junge, Junge«, murmelte er. »Man fragt sich, womit sie als nächstes herauskommen werden?«
    Sie überquerten einen geräumigen Hof, gingen durch eine Arkade und kamen auf das Spielfeld. Männer in einteiligen Trainingsanzügen standen in Gruppen beisammen und unterhielten sich.
    Einige trugen rote Armbinden, andere blaue. Der Schiedsrichter kam über die Grasfläche, einen Fußball unter dem Arm. Ted lehnte sich an eine Säule, verschränkte die Arme und blickte müßig umher, während Grayle zum Umkleideraum ging.
    »Das ist der Kerl, nicht?« sagte eine Stimme neben Ted. Der wandte sich um und sah den jungen Mann an, der an seine Seite gekommen war.
    »Welcher Kerl?«
    »Der geheimnisvolle Mann. Ich habe von ihm gehört. Niemand weiß, wie lange er schon hier ist. Ich hörte, er hätte einen mit der Axt erschlagen. Ich finde, er sieht nach nichts aus.«
    »Mr. Grayle ist in Ordnung, Grünschnabel«, sagte Ted. »Und daß niemand wissen soll, wie lange er hier ist, ist großer Unsinn. Schließlich gibt es Unterlagen.«
    »Wie lange bist du schon hier, Ted?«
    »Ich? Fünf Jahre. Warum?«
    »Ich habe mit Stengel gesprochen; er ist seit neunzehn Jahren hier. Er sagt, der Mann sei damals schon hier gewesen.«
    »Ja?«
    »Für einen alten Knastschieber sieht er irgendwie zu jung aus.«
    »Wie soll er aussehen, alt? Er ist vielleicht fünfundvierzig, das ist alles. Warum meinst du?«
    »Ich bin bloß neugierig.«
    »Ha«, sagte Ted. »Ihr jungen Kerle mit euren Kursen. Ihr habt zu viele Theorien.«
    Der junge Mann zuckte die Achseln. Die zwei Wächter standen und sahen zu, wie die beiden Mannschaften sich zum wöchentlichen Fußballspiel formierten, das für die Insassen des Zuchthauses Caine Island seit langem zur gewohnten Routine gehörte.
     
2
     
    Es war ein langer, schmaler Raum, trübe beleuchtet, schmierig und abgenutzt vom Alter, nach dem verschütteten Bier von Generationen riechend. Eine schwache Spätnachmittagssonne schien durch das staubige Fenster, wo grellblaue Leuchtbuchstaben in Spiegelschrift verkündeten: FANGIO’S. Ein Mann mit dreifachem Kinn und einer Glatze residierte hinter der Theke und sprach mit einem kleinen Kerl mit flinken Augen, der auf einem Hocker kauerte, einen Arm auf der veralteten Musikbox, deren geladenes Plattenmagazin keinen Schlagertitel enthielt, der jünger war als fünf Jahre. In einer Ecke saß ein Mann mit narbengezeichnetem Gesicht und redete mit sich selbst. Er trug einen teuren grauen Anzug, der staubig und fleckig war. Während er im Selbstgespräch gestikulierte, wurde unter dem geschwärzten Manschettenrand seiner Linken eine schimmernde goldene Armbanduhr sichtbar.
    »Ich sage dir, der Kerl hat Moos«, erklärte der kleine Mann mit

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