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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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aufgetaucht. Er hielt eine Pfeife zwischen den Lippen. »Wie es den Anschein hat, kennt ihr beide euch«, bemerkte er mürrisch.
    Joach lockerte beim Herankommen des alten Mannes die Umarmung um Elena, weigerte sich jedoch, sie ganz und gar loszulassen. Er hatte immer noch einen Arm um ihre Schulter gelegt, als er sie dem Mann vorstellte. »Das«, sagte er mit seinem jungenhaften Grinsen, »ist meine Schwester Elena.«
    »Ja, die Hexe. Das habe ich mir gedacht.« Er nickte in Elenas Richtung und reichte ihr ein Taschentuch, damit sie sich die Tränen abwischen konnte. Er musterte den Rest der Gruppe, und seine Augen wurden groß beim Anblick des gewaltigen Baumwolfes. Dann winkte er sie alle ins Haus, als ob sie einfach von einem Nachbarhof auf Besuch gekommen wären. »Es wurde allmählich Zeit, dass du hier auftauchst, Er’ril.«
    Joach war im Begriff, sich abzuwenden, als Mikela hinter Er’ril hervortrat. Elenas Bruder drehte den Kopf ruckartig zu der Schwertkämpferin um. »Tante Mi?« fragte er fassungslos. »Was … was machst du denn hier?« Joach ließ Elena los und streckte die Arme zu seiner Tante aus.
    Elena lächelte. Sie hatte ganz vergessen, dass noch ein Mitglied ihrer Familie anwesend war.
    Da Joach Mikela umarmen wollte, hielt Mikela die Hand hoch. »He, he, Joach. Ich habe gerade gesehen, wie du deine Schwester umarmt hast. Ich habe Verletzungen, die eine so leidenschaftliche Liebe nicht aushalten.« Sie nahm ihn vorsichtig in die Arme und trat dann zurück. Auch ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Du bist noch mehr gewachsen als deine Schwester«, sagte sie und wischte sich die Augen trocken.
    »Flint«, sagte Er’ril, sehr barsch, sehr sachlich, »wie bist du zu diesem Jungen gekommen?«
    »Moris hat ihn in A’loatal gefunden«, antwortete er und tat die Frage mit einer Handbewegung ab. »Aber das ist eine lange Geschichte, und ich habe einen Eintopf auf dem Herd. Er wird anbrennen, wenn ich mich nicht um ihn kümmere.«
    Bevor sie eintreten konnten, schallte ein tiefes Brüllen über die Hügel, und alle erstarrten auf der Stelle.
    Er’ril griff nach seinem Schwert.
    Alle wandten sich um und sahen eine geflügelte Gestalt, die plötzlich unter dem Rand der Klippe hinter ihnen auftauchte. Sie schwenkte zu der Kate hin.
    »Ein Skal’tum!« schrie Elena.
    Joach hielt schützend die Arme um seine Schwester. »Nein, Elena, du brauchst keine Angst zu haben.«
    Er’ril zog sein Schwert, und Mikela tat es ihm gleich. Ferndal knurrte.
    Flint drängte sich durch ihre Mitte. »Ihr seid vielleicht ein schreckhafter Haufen!«
    Im Vorbeigehen ließ der Alte den Blick an Mikelas Gestalt auf und ab gleiten. Er sah Er’ril an und schürzte anerkennend die Lippen. »Los jetzt!« sagte er und nickte in Richtung der Klippe. »Mein Eintopf wird leider warten müssen. Ich habe eine Botin ausgeschickt, um Truppen herbeizurufen, aber anscheinend kommt sie vorzeitig zurück. Das gefällt mir nicht, und ich habe so eine Ahnung, dass es nichts Gutes bedeutet.«
    Er’ril folgte ihm mit misstrauisch zusammengekniffenen Augen. »Was ist los, Flint?«
    Elena, die den Blick gen Himmel gerichtet hatte, hörte die Antwort des Alten nicht. In den Strahlen der untergehenden Sonne sah Elena, dass es sich nicht um ein Ungeheuer des Herrn der Dunklen Mächte handelte, das da auf den Küstenwinden schwebte, sondern um ein eindrucksvolles Wesen mit schillernden schwarzen Schuppen und silbernen Klauen. Das Licht funkelte auf seinen glänzenden Schuppen. Es machte auf seinen gewaltigen Flügeln kehrt und glitt zurück zur Klippe. Elena beobachtete mit offenem Mund und in den Nacken gelegtem Kopf den eleganten Flug des Wesens. Sie stand auf tauben Beinen und verfolgte seine Bahn, während es sich mit Kraft und Anmut am dunkler werdenden Himmel bewegte.
    Elena ging hinter dem Präriemann her. Der Arm ihres Bruders lag um ihre Schulter. Vor ihnen landete das riesige schwarze Geschöpf am Rand der Klippe und grub die gewaltigen Klauen in den üppigen Erdboden. Es hockte über der klatschenden Brandung und schwenkte den stattlichen schwarzen Kopf in ihre Richtung, als sie sich ihm näherten. Augen in Kobaltblau und Ebenholzschwarz musterten sie.
    »Das ist der Drache Ragnar’k«, erklärte Joach.
    Nun, da Elena nahe bei ihm war, entdeckte sie das Mädchen, das auf dem Drachen saß. Ihr grünes Haar umwehte wie die Äste einer Weide ihr Gesicht. Joach hob den Arm, um sie zu grüßen. Die Kleine erwiderte die Geste. »Das ist

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