Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)
»Endlich! Aber es hat viel zu lange gedauert. Es ist, als… als hätte das Talent eine Weile verrücktgespielt. Seit Jahren hatte ich nicht mehr so mit ihm zu kämpfen.« Er kratzte sich am Kinn. »Ich sollte eine wissenschaftliche Abhandlung darüber schreiben.«
Ich sollte vielleicht erwähnen, dass die meisten Mitglieder meiner Familie Professoren, Lehrer, Wissenschaftler oder so was sind. Falls ihr es merkwürdig findet, dass ein unberechenbarer Chaotenklan wie wir gleichzeitig ein Gelehrtenklan ist, dann habt ihr bisher noch nicht genug Professoren kennengelernt. Gibt es eine bessere Methode, sich sein ganzes Leben lang vor dem Erwachsenwerden zu drücken, als seine Zeit an einer Uni oder Schule zu verbringen?
»Pelikane!«, fluchte Kaz plötzlich und stand auf. »Ich habe momentan gar keine Zeit, eine wissenschaftliche Abhandlung zu schreiben! Das hätte ich fast vergessen, Paps. Auf meiner Odyssee kam ich auch durch Mokia. Die Bibliothekare belagern inzwischen die Hauptstadt Tuki Tuki!«
»Ja, das wissen wir bereits«, sagte Bastille mit verschränkten Armen.
»Tatsächlich?«, fragte Kaz und kratzte sich am Kopf.
»Wir haben Truppen losgeschickt, um Mokia zu helfen«, erklärte Bastille. »Aber inzwischen haben die Bibliothekare begonnen, die Küsten in unserer Region anzugreifen. Wir können Mokia keine weitere Verstärkung schicken, denn dann hätten wir keine Truppen mehr, um Nalhalla zu verteidigen.«
»Ich fürchte, das ist noch nicht alles«, sagte Grandpa Smedry. »Im Rat der Könige gibt es… Quertreiber.«
»Was?«, rief Kaz aus.
»Du hast die Geschichte mit dem Vertrag nicht mitbekommen, mein Sohn«, sagte Grandpa Smedry. »Ich fürchte, ein paar Könige haben sich mit den Bibliothekaren verbündet. Sie hätten beinahe einen Antrag, Mokia völlig aufzugeben, durch den Rat gebracht. Letztendlich wurde der Antrag abgelehnt, aber nur mit einer hauchdünnen Mehrheit von einer Stimme. Die Befürworter des Antrages setzen sich immer noch dafür ein, Mokia die Unterstützung zu verweigern. Sie haben im Rat viel Einfluss.«
»Aber die Bibliothekare wollten die Könige töten!«, rief ich. »Was ist mit dem versuchten Attentat?«
Grandpa zuckte nur mit den Schultern. »Bürokraten, Junge! Die sind manchmal schlimmer als die Bohnensuppe von deinem Onkel Kaz.«
»He, ich mag Bohnensuppe!«, protestierte Kaz.
»Ich auch«, warf Grandpa ein. »Sie ist ein prima Kleister.«
»Wir müssen etwas unternehmen«, sagte Kaz.
»Das versuche ich ja«, erwiderte Grandpa. »Du solltest die Reden hören, die ich halte!«
»Worte genügen nicht«, sagte Kaz. »Tuki Tuki kann sich nicht mehr lange halten, Paps! Wenn die Hauptstadt fällt, fällt das ganze Königreich mit ihr.«
»Was ist mit den Rittern, Bastille?«, fragte ich. »Hast du nicht gesagt, dass die meisten Ritter von Crystallia immer noch hier in der Stadt sind? Warum sind sie nicht auf dem Schlachtfeld?«
»Die Crystin können nicht für solche Zwecke eingesetzt werden, Junge«, sagte Grandpa kopfschüttelnd. »Es ist ihnen verboten, in politischen Konflikten Partei zu ergreifen.«
»Aber das ist kein politischer Konflikt!«, wandte ich ein. »Das ist ein Kampf gegen die Bibliothekare. Sie haben die Crystin infiltriert und den Geiststein manipuliert! Zweifellos werden sie den Ritterorden sowieso auflösen, wenn sie gewinnen!«
Bastille verzog das Gesicht. »Verstehst du jetzt, warum ich so gereizt bin? Wir wissen das alles, aber unser Schwur verbietet es uns, Partei zu ergreifen, es sei denn, wir verteidigen einen Smedry oder einen der Könige.«
»Aber einer der Könige befindet sich in ernster Gefahr«, wandte ich ein. »Das hat Kaz doch gerade erzählt!«
»König Talakimallo ist nicht in seinem Palast in Tuki Tuki«, sagte Grandpa kopfschüttelnd. »Die Ritter haben ihn sofort an einen sicheren Ort gebracht, als der Palast unter Beschuss geriet. Die Königin befehligt die Krieger, die die Stadt verteidigen.«
»Die Königin von Mokia…«, sagte ich. »Bastille, ist das nicht…«
»Meine Schwester«, sagte sie nickend. »Angola Dartmoor.«
»Und sie wird nicht von den Rittern beschützt?«, fragte ich.
Bastille schüttelte den Kopf. »Sie ist keine Erbin einer Adelslinie. Wahrscheinlich haben die Ritter eine Wache zu ihrem Schutz dagelassen, aber vielleicht auch nicht. Vermutlich haben alle Ritter, die dort waren, dem König oder der Thronerbin Prinzessin Kamali Geleitschutz gegeben.«
»Tuki Tuki ist wegen seiner Lage von
Weitere Kostenlose Bücher