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Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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war, falls der Krieg auf Nalhalla übergreifen sollte. Das war zwar unwahrscheinlich, aber es frustrierte Bastille, dass ich von so vielen wichtigen Dingen– wie explosiven Teddybären– keine Ahnung hatte.
    Mir ist klar, dass viele von euch ebenso ahnungslos sind wie ich. Deshalb habe ich eine praktische Zusammenfassung geschrieben, in der alles steht, was ihr aus den ersten drei Bänden meiner Autobiografie wissen müsst und euch merken solltet, damit dieser Band euch nicht verwirrt. Diese Zusammenfassung habe ich in Kapitel 1 eingefügt. Falls ihr also irgendwann Verständnisprobleme haben solltet, könnt ihr darauf zurückgreifen. Ich bin so ein netter Kerl. Doof, aber nett.
    Bastille öffnete einen der Schränke an der Seitenwand und zog einen weiteren kleinen rosaroten Teddybären heraus. Als ich zu ihr ging, reichte sie ihn mir. Er hatte seitlich eine kleine Schlaufe, auf der in einer wunderhübschen Schrift stand: Zieh an mir!
    Ich nahm das Ding nervös entgegen. »Sag mir ehrlich, Bastille, warum stellt ihr Granaten her, die wie Teddybären aussehen? Es geht dabei doch wohl kaum um den Schutz von Kindern.«
    »Was empfindest du, wenn du das Bärchen anschaust?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Es ist süß. Auf eine fatale, zerstörerische Art.« Eigentlich ein bisschen wie Bastille, dachte ich. »Man muss lächeln, wenn man es anschaut. Aber ich würde am liebsten schreiend davonlaufen, weil ich weiß, dass es in Wirklichkeit eine Handgranate ist.«
    »Genau«, sagte Bastille. Sie nahm mir das Bärchen weg, zog an der Schlaufe– und damit den Sicherungsstift heraus– und warf es aus dem Fenster. »Wenn man Waffen herstellt, die wie Waffen aussehen, dann weiß jeder, dass er sich vor ihnen in Sicherheit bringen muss. Doch so sind die Bibliothekare verwirrt.«
    »Das ist makaber«, bemerkte ich. »Äh, sollte ich nicht besser in Deckung gehen oder so was?«
    »Dir passiert schon nichts«, meinte sie.
    Aha, dachte ich. Das muss eine Art Blindgänger oder Attrappe sein.
    In derselben Sekunde explodierte die Granate draußen vor dem Fenster. Wieder warf eine Druckwelle mich nach hinten gegen die Wand und wieder fiel mir ein Brocken Verputz auf den Kopf. Ich stöhnte. Doch immerhin schaffte ich es diesmal, auf den Knien zu landen.
    Seltsamerweise fühlte ich mich völlig unversehrt, obwohl die Explosion mich durch die Luft geschleudert hatte. Tatsächlich schien keine der beiden Explosionen mich ernsthaft verletzt zu haben.
    »Die Rosaroten sind Druckwellengranaten«, erklärte Bastille. »Sie schleudern Leute und Sachen weg, aber sie verletzen eigentlich niemanden.«
    »Wirklich?«, fragte ich und ging zu ihr zurück. »Wie funktioniert das denn?«
    »Sehe ich etwa aus wie eine Sprengstoffexpertin?«
    Ich zögerte. Mit ihren feurigen Augen und ihrem grimmigen Gesichtsausdruck…
    »Die Antwort ist Nein, Smedry«, sagte sie und verschränkte die Arme. »Ich weiß nicht, wie diese Dinger genau funktionieren. Ich bin nur ein Ritter.«
    Sie griff nach einem blauen Teddybären, zog die Schlaufe heraus und warf ihn aus dem Fenster. Ich machte mich auf eine weitere Druckwelle gefasst und hielt mich am Fensterbrett fest. Doch diesmal gab das Bärchen nur ein leises, dumpfes Geräusch von sich. Der Sand im Nebenraum begann sich auf rätselhafte Weise aufzutürmen und ich wurde plötzlich mit einem Ruck durch das Fenster nach nebenan gezogen.
    Ich schrie auf, wirbelte durch die Luft und landete mit dem Gesicht voran auf dem Sandhügel.
    »Das ist eine Saugwellengranate«, erklärte Bastille von hinten. »Sie explodiert gewissermaßen andersherum. Sie saugt alles an, statt es wegzuschleudern.«
    »Mur murr mur mur murr«, machte ich, weil ich mit dem Kopf im Sand steckte. Sand schmeckt übrigens gar nicht gut. Nicht einmal mit Ketchup.
    Ich zog den Kopf heraus, lehnte mich gegen den Sandhügel, rückte meine Okulatorenbrille zurecht und blickte zum Fenster zurück, aus dem Bastille sich mit verschränkten Armen hinauslehnte. Sie lächelte leise. Nichts hob ihre Laune schneller als der Anblick eines Smedry, der durch ein Fenster hinausgesaugt wurde.
    »Das gibt’s doch nicht!«, sagte ich kopfschüttelnd. »Eine Granate, die nach innen explodiert?«
    Sie rollte wieder die Augen. »Du bist jetzt schon seit Monaten in Nalhalla, Smedry. Solltest du nicht allmählich aufhören, so zu tun, als würde dich hier alles schockieren oder verwirren?«
    »Ich… äh…« Ich tat nicht nur so. Ich war in den Ländern des

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