Alex Rider 4/Eagle Strike
natürlich bekommen sie Geld dafür. Überall herrscht Korruption. In Russland kosten Drogen nur ein Zehntel der Preise, die im Westen Europas dafür gezahlt werden, und in Moskau und St.Petersburg gibt es mindestens eine halbe Million Süchtige. M r Gregorovich wird also ein Problem lösen, das sein Land fast in die Knie zwingt, und ich bin ganz sicher, dass ihm der Präsident sehr dankbar dafür sein wird. Denn siehst du, er und ich, wir werden glücklich und zufrieden unser Leben weiterlebe n – und das ist, fürchte ich, mehr, als sich von euch beiden sagen lässt.«
Yassen hatte inzwischen die Tür geschlossen. Alex starrte ihn an, als er den großen Hebel herunterzog und einrasten ließ. »Türen sind auf Automatik gestellt«, meldete Yassen.
In der Kabine gab es eine Gegensprechanlage; was in der Hauptkabine gesprochen wurde, konnte man so auch im Cockpit hören. Henryk, der am Steuer saß, schaltete ebenfalls ein Mikrofon ein, sodass seine Stimme durch die Kabine hallte.
»Hier spricht der Kapitän«, verkündete er. »Bitte schließen Sie die Sicherheitsgurte. Wir werden in wenigen Minuten starten.« Natürlich sollte das ein Scherz sein, eine grausame Parodie der normalen Ankündigung. »Danke, dass Sie mit Cray Airlines fliegen. Ich hoffe, Sie haben einen angenehmen Flug.«
Die Motoren begannen zu dröhnen. Durch das Fenster sah Alex, dass die Soldaten zu den LKW zurückliefen. Ihre Arbeit war getan. Sie würden sofort nach Amsterdam zurückkehren. Er warf Sabina einen Blick zu. Sie saß unbeweglich da und schien darauf zu warten, dass er endlich etwas unternahm. Ich weiß über manche Dinge ziemlich gut Beschei d … Überlass alles mir . Hatte er das nicht zu ihr gesagt? Wie hohl und angeberisch es jetzt doch klang!
Air Force One war mit vier riesigen Triebwerken ausgestattet. Sie heulten noch stärker auf, als das Flugzeug wendete. Jetzt würden sie starten! Verzweifelt blickte Alex sich um, starrte die geschlossene Tür mit dem eingerasteten Hebel an, den Treppenaufgang, der zum Cockpit führte, die niedrigen Tische und die ordentlich nebeneinanderliegenden Magazine, den Barwagen mit den Gläsern und Flaschen. Cray saß auf dem Sofa, die Beine leicht gespreizt, die Pistole lag griffbereit auf seinem Oberschenkel. Yassen stand noch neben der Tür. Auch er war bewaffnet; seine Pistole steckte in der Tasche, aber Alex wusste, dass der Russe sie ziehen, zielen und schießen konnte, bevor man nur einmal geblinzelt hatte. Weitere Waffen waren nicht zu sehen, nichts, was er als Waffe benutzen konnte. Absolut hoffnungslos.
Ein Ruck ging durch das Flugzeug, als es rückwärts zu rollen begann. Wieder blickte Alex aus dem Fenster; dieses Mal bemerkte er etwas Ungewöhnliches. Ein Fahrzeug parkte neben dem VIP-Gebäude, nicht weit vom Flugzeug entfernt, eine Art Miniaturtraktor mit drei angehängten Gepäckwagen, auf denen Plastikkisten standen. Die Kisten wurden plötzlich weggeblasen, als seien sie aus Papier. Die Gepäckwagen wirbelten herum und wurden auseinandergerissen. Der Traktor wurde zur Seite geschleudert und rutschte über den Belag.
Die Triebwerke! Normalerweise wurde ein Flugzeug dieser Größe auf den offenen Platz hinausgeschleppt, bevor es dann aus eigener Kraft weiterrollte. Aber Cray wollte natürlich keine Zeit verlieren. Air Force One hatte auf Rückstoß geschaltet und die Triebwerke mit ihrem Rückstoßstrahl von über 10 0 00 0 Kilo waren so stark, dass sie alles einfach wegbliesen, was in ihre Nähe geriet. Und jetzt kam das VIP-Gebäude selbst an die Reihe. Die Glasfenster zersplitterten, die Scheiben explodierten ins Innere. Ein Sicherheitsbeamter rannte heraus und Alex sah, dass er durch die Luft gewirbelt wurde, wie ein Plastiksoldat, der von einem Kind mit einer Gummischleuder weggeschossen wurde. Eine Stimme ertönte über den Lautsprecher. Henryk hatte offenbar den Funkverkehr so eingestellt, dass sie ihn auch in der Hauptkabine hören konnten.
»Flugkontrolle an Air Force One«, sagte die Männerstimme. »Sie haben keine Starterlaubnis. Bitte brechen Sie sofort ab.«
Die Treppe, die zur Flugzeugtür geführt hatte, kippte um und fiel krachend auf den Asphalt. Das Flugzeug rollte jetzt schneller, fuhr auf die Startbahn zu.
»Flugkontrolle an Air Force One. Wiederhole: Sie haben keine Starterlaubnis. Bitte teilen Sie uns mit, was Sie vorhaben.«
Aber Air Force One war bereits auf dem Vorfeld, entfernte sich rasch vom VIP-Gebäude. Ganz in der Nähe lag die
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