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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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viel. Tom hatte von Kultur die Nase voll, aber er würde nicht mit den anderen nach London zurückfahren. Sein älterer Bruder lebte in Neapel, und er würde die letzten Tage der Sommerferien bei ihm verbringen. Für Alex bedeutete die Abreise morgen, dass er versagt hatte. Er würde nach Hause fahren, dann würde das neue Schuljahr beginnen, un d …
    Und dann sah er es. Einen Sonnenreflex, der silberhell am Rand seines Blickfeldes aufblitzte. Er drehte sich um, aber nichts. Nur ein Kanal. Und ein zweiter Kanal, der den ersten kreuzte. Ein Motorboot, das unter einer Brücke hindurchfuhr. Die üblichen alten Fassaden, braune Mauern mit Fensterläden. Die Kuppel einer Kirche über den roten Dächern. Wahrscheinlich hatte er sich das nur eingebildet.
    Aber dann wendete das Motorboot, und jetzt sah er es wieder und wusste, dass es wirklich da war: ein silberner Skorpion an der Seite des Boots, vorn am Bug. Das Boot bog gerade in den anderen Kanal ein, und Alex starrte ihm nach. Es war keine Gondel oder ein tuckernder Wasserbus, sondern ein elegantes Sportboot. Glänzendes Teakholz, Vorhänge an den Fenstern, Ledersitze. Zwei Mann Besatzung in tadellosen weißen Jacken und Shorts. Einer stand am Steuer, der andere servierte dem Passagier an Bord gerade einen Drink.
    Der Passagier war eine Frau. Sie saß kerzengerade und blickte starr nach vorn. Alex konnte gerade noch ihre schwarzen Haare, eine Stupsnase und ein ausdrucksloses Gesicht erkennen. Und dann war das Boot auch schon außer Sicht.
    Ein Skorpion am Bug eines Motorboots.
    Scorpia.
    Der Zusammenhang war äußerst dürftig, aber plötzlich war Alex entschlossen, herauszufinden, wohin dieses Boot fuhr. Fast kam es ihm so vor, als habe man den silbernen Skorpion geschickt, um ihn zu irgendeinem bestimmten Ort zu führen.
    Und da war noch etwas. Wie unbewegt diese Frau dagesessen hatte. Wie konnte man sich durch diese unglaubliche Stadt kutschieren lassen, ohne in irgendeiner Weise darauf zu reagieren, ohne auch nur wenigstens einmal den Kopf nach links oder rechts zu drehen? Alex musste unwillkürlich an Yassen Gregorovich denken. Der hätte sich genauso verhalten. Er und diese Frau waren dieselbe Sorte Mensch.
    Alex wandte sich an Tom. »Du musst mir helfen!«
    »Was ist denn?«, fragte Tom.
    »Sag ihnen, ich hab mich nicht gut gefühlt. Sag, ich bin schon ins Hotel gegangen.«
    »Wo willst du denn hin?«
    »Erzähl ich dir später.«
    Und damit verschwand Alex in einer schmalen Gasse und lief in die Richtung, in die das Boot gefahren war.
    Aber dann erkannte er, dass er ein Problem hatte. Venedig war auf über hundert Inseln gebaut. Das hatte ihnen M r Grey gleich am ersten Tag erzählt. Im Mittelalter war das ganze Gebiet praktisch nur ein Sumpf gewesen. Deswegen gab es hier keine festen Straße n – nur Wasserstraßen und seltsam geformte Stückchen Land, die durch Brücken miteinander verbunden waren. Die Frau fuhr auf dem Wasser; Alex lief auf festem Boden. Ihr nachzulaufen war ungefähr so unmöglich, als befänden sie sich beide in einem Labyrinth, dessen Gänge sich an keiner Stelle kreuzten.
    Schon hatte er sie aus den Augen verloren. Die Gasse, in die er gelaufen war, hätte geradeaus weiterführen müssen, schwenkte aber plötzlich in weitem Bogen um einen Häuserblock. Er lief um die Ecke, beobachtet von zwei Italienerinnen in schwarzen Kleidern, die vor einer Haustür auf Schemeln saßen. Dann stand er wieder vor einem Kanal, aber da war niemand. Eine Steintreppe führte ins trübe Wasser hinab, doch dort ging es nicht weite r … es sei denn, er wollte schwimmen.
    Als er allerdings nach links blickte, erspähte er gerade noch das schäumende Kielwasser des Motorboots, das an einigen Gondeln vorbeiraste, die an einem modrigen Steg festgemacht waren. Die Frau saß immer noch bewegungslos am Heck, jetzt mit einem Glas Wein in der Hand. Das Boot schoss haarscharf unter einer niedrigen Brücke hindurch.
    Alex blieb nur eines. Er rannte, so schnell er konnte, den Weg zurück, den er gekommen war. Vorbei an den zwei Frauen, die missbilligend den Kopf schüttelten. Erst jetzt merkte er, wie warm es war. Die engen Straßen waren von der Sonne aufgeheizt, und selbst im Schatten war es brütend heiß.
    Schweißgebadet kam er wieder an der Straße an, von der er losgelaufen war. M r Grey und die anderen waren zum Glück schon weitergezogen.
    Wohin jetzt?
    Plötzlich sahen alle Straßen und Gassen gleich aus. Alex verließ sich auf seinen Orientierungssinn und

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