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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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saß ein Mann in grünem Anorak undMütze, neben ihm eine Frau mit blutüberströmtem Gesicht. Schlimmer noch, hinten saßen zwei kleine Kinder, und obwohl das Bild auf dem Monitor leicht unscharf war, schien es ihnen sehr schlecht zu gehen. Sie bewegten sich nicht. Die Frau stieg aus, brach dann aber zusammen. Ihr Mann blieb wie betäubt sitzen.
    Zwei Wachleute liefen hinaus. Das war nur eine natürliche Reaktion. Da war eine junge Familie, die Hilfe brauchte; und ein Sicherheitsrisiko bestand offenbar nicht. Die Eingangstür fiel hinter ihnen zu; um sie wieder zu öffnen, musste ein siebenstelliger Code eingegeben werden. Beide Männer trugen Funkgeräte und 9-mm-Automatikpistolen der Marke Browning unter ihren Jacken. Die Browning ist eine alte, aber sehr zuverlässige Waffe und beim SAS sehr beliebt.
    Die Frau lag immer noch am Boden. Der Mann auf dem Fahrersitz stieß mühsam die Tür auf, als die zwei Wachmänner herantraten.
    »Was ist passiert?«, fragte einer der beiden.
    Erst jetzt, als es zu spät war, ging den beiden Wachleuten auf, dass da etwas nicht stimmen konnte. Ein Auto, das auf der Autobahn einen Unfall hatte, wäre einfach auf den Seitenstreifen gefahren – falls es überhaupt noch fahren konnte. Und wieso nur ein Auto? Wo waren die anderen beteiligten Fahrzeuge? Wo war die Polizei? Und die letzten Zweifel zerstreuten sich, als die zwei Wachmänner in das Auto hineinspähten. Die Kinder auf dem Rücksitz waren Puppen. Mit ihren billigen Perücken und den lächelnden Plastikgesichtern sahen sie aus wie Wesen aus einem Albtraum.
    Die Frau am Boden fuhr herum und hatte plötzlich ein Maschinengewehr in der Hand. Sie traf den ersten Wachmannin die Brust. Der zweite ging sofort in Kampfposition und griff nach seiner Waffe. Aber er hatte keine Chance. Auf dem Schoß des Fahrers lag eine Uzi mit Schalldämpfer. Er packte sie und schoss. Mit leisem Flüstern feuerte die Maschinenpistole in weniger als einer Sekunde zwanzig Kugeln ab. Der Wachmann wurde nach hinten geschleudert.
    Das Paar war bereits aufgesprungen und rannte auf das Gebäude zu. Noch kamen sie nicht hinein, aber das war auch nicht nötig. Sie liefen zur Rückseite, wo ein zwei mal zwei Meter großer Metallkasten am Mauerwerk angebracht war. Der Mann trug einen Werkzeugkasten, den er aus dem Auto mitgenommen hatte. Die Frau blieb kurz stehen und schaltete mit drei Feuerstößen die Überwachungskameras aus. In diesem Augenblick kam ein Krankenwagen die Ausfahrt von der Autobahn herunter und hielt hinter dem Megane.
    Die nächste Phase der Aktion nahm sehr wenig Zeit in Anspruch. Das gesamte Gebäude war mit einer Anlage ausgestattet, die chemische, biologische und radioaktive Substanzen aus der Luft herausfiltern konnte. Damit sollten feindliche Angriffe abgewehrt werden, nun aber wurde die Anlage gegen sich selbst gerichtet. Der Mann nahm einen Minischweißbrenner aus seinem Werkzeugkasten und schweißte die Schrauben heraus, sodass er eine Abdeckplatte abnehmen konnte, hinter der ein kompliziertes Gewirr von Rohren und Drähten zum Vorschein kam. Er zog eine Gasmaske unter seinem Anorak hervor und stülpte sie sich übers Gesicht. Dann nahm er eine Ampulle aus dem Werkzeugkasten. Sie war aus Metall, nur wenige Zentimeter lang. An einem Ende war sie mit einem Dorn versehen, am anderen mit einem winzigen Griff. Er wusste genau, was er tat. Mit dem Handballen rammte er denDorn in eins der Rohre. Und schließlich drehte er den Griff herum.
    Mit kaum hörbarem Zischen strömte das Zyankali in die Luft, die von der Anlage im ganzen Gebäude verteilt wurde. Unterdessen näherten sich vier als Rettungssanitäter verkleidete Männer mit Gasmasken dem Haupteingang. Einer von ihnen drückte ein magnetisches Kästchen von der Größe einer Zigarettenschachtel auf das Türschloss und trat zurück. Es gab eine Explosion und die Tür schwang auf.
    Es war Abend, nur ein halbes Dutzend Leute arbeiteten noch in dem Gebäude, hauptsächlich Techniker und der Sicherheits chef. Er hatte gerade versucht, einen Notruf abzusetzen, als er das Gas einatmete. Er lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Fußboden, den Hörer hielt er noch in der Hand.
    Die vier Sanitäter kannten den Weg genau: durch den Eingangsbereich und am Ende eines Korridors durch eine Tür, auf der ZUTRITT NUR FÜR BEFUGTE stand. Die Bombe lag vor ihnen. Sie sah bemerkenswert altmodisch aus, wie ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg: ein riesiger silberner Metallzylinder, an einem Ende

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