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Alice im Zombieland (German Edition)

Alice im Zombieland (German Edition)

Titel: Alice im Zombieland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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klang, waren die Worte nett gemeint und sollten mir Kraft geben. „Ich weiß.“ Wie viele Freunde hatte Cole schon auf diese Art verloren? Wie viele mehr würden es noch werden? Und was war mit mir? Ich würde diese Typen besser kennenlernen, sie wahrscheinlich ins Herz schließen und sie dann wieder verlieren.
    Als Trina und Haun in die Scheune kamen, kämpften beide gegen Tränen an. Mir war immer stärker zum Heulen, als ich zusah, wie sie zu ihren Körperhüllen gingen und hineinschlüpften, als würden sie sich mit einer schimmernden Decke zudecken.
    „Ich kann es nicht glauben, dass er tot ist“, sagte Trina heiser. Einer ihrer nackten Oberarme war mit roten und schwarzen Flecken übersät. Ihr Haar, verklebt mit getrocknetem Blut, stand zu allen Seiten ab. Ihre Oberlippe war gesprungen, auf einer Wange hatte sie einen Bluterguss, und auf dem Kinn eine längliche verschorfte Wunde.
    Eine warme Träne lief mir aus dem Augenwinkel, während ich beobachtete, wie Mr Ankh Trina in die Arme nahm und sie an sich drückte.
    Bronx, der mit Cole und mir angekommen war, lag auf der Liege neben ihr. Still legte er einen Arm über seine geschwollenen und bereits dunkel verfärbten Augenlider. Er war ebenfalls mit roten und schwarzen Flecken übersät, sein Haar war vollkommen zerzaust.
    Als Nächster kam Mr Holland in die Scheune, er ging direkt auf seinen Sohn zu. „Es tut mir leid. Er war ein guter Junge. Wir werden ihm die Ehre erweisen, so wie den anderen auch.“
    Cole nickte nur steif. Eine weitere Träne lief mir die Wange herunter.
    „Kümmere dich um Ali“, sagte Cole mit hohler Stimme, die mir endgültig das Herz zu brechen drohte. „Sie hat eine Menge abbekommen.“
    Schweigen entstand. Dann tätschelte Mr Holland seinem Sohn die Schulter. „Okay.“
    Er drehte sich zu mir um und säuberte und verband meine Wunden so vorsichtig wie möglich.
    „Ich habe gehört, du hast dich heute Nacht ebenfalls um jemanden gekümmert.“
    „Das haben wir ja alle.“
    „Bescheiden? Tatsächlich? Das hätte ich nicht von dir gedacht.“ Er warf blutiges Verbandsmaterial in den Mülleimer neben meinem Bett. „Dann hat sich Mackenzie den Weg allein freigekämpft? Frosty auch?“
    „Ich hab getan, was die anderen genauso für mich getan hätten.“
    „Ja, aber du bist noch nicht gut trainiert.“
    Ich seufzte. „Kommt jetzt die Stelle, an der Sie mich beschuldigen, mit den Bösen zusammenzuarbeiten?“
    Er verzog amüsiert die Lippen, wie Cole es manchmal tat. „Nein. Du wusstest nicht, auf welchen Kampfplatz sie dich mitnehmen würden. Also hättest du niemandem erzählen können, wo es hingeht. Die Overalls sind den Zombies gefolgt und die Zombies dir.“
    Apropos … „Was haben die mit diesen Kreaturen vor?“
    „Abgesehen davon, dass sie versuchen, sie in menschliche Körper zu transferieren? Ich wünschte, ich wüsste es.“
    Er ging weiter. Die Truppe verfiel in Schweigen, jeder in seine eigenen Gedanken vertieft. Ich hätte gern gewusst, was ich ihnen zum Trost hätte sagen können, doch ich erinnerte mich daran, wie mich Ärzte, Krankenschwestern und Bekannte mit ihren lächerlichen Plattitüden nach dem Unfall genervt hatten.
    Es wird schon wieder alles gut . Sie würden weitermachen, ja, sie würden jedoch nie das Bewusstsein für ihre eigene Sterblichkeit einbüßen.
    Die Zeit heilt die Wunden . Jemanden zu verlieren, den man liebt, ist wie ein Körperteil zu verlieren. Man ist sich immer bewusst, was man vermisst, was man einmal gehabt hatte.
    Es tut mir so leid . Das stimmte auch, aber diese Worte halfen keinem wirklich weiter. Ihr Freund war von ihnen gegangen, sie würden ihn erst wiedersehen, wenn sie selbst starben. Dieser Gedanke könnte sie nicht trösten.
    „Die Zombies haben neue Kräfte entwickelt“, sagte Frosty und durchbrach die Stille mit seinem ruppigen Ton, den er normalerweise für mich reserviert hatte. „Sonst flüchten sie vor den Halogenstrahlern, heute nicht.“
    „Ich glaube nicht, dass sie stärker geworden sind“, widersprach Cole. „Ich denke einfach, dass sie sehr entschlossen waren, sich Ali zu schnappen.“
    „Aber warum denn?“, fragte ich erstaunt.
    Keiner hatte eine Antwort für mich.
    Die folgenden Monate fühlte ich mich wie in dichtem Nebel. Brent war nicht mehr auf die Asher High gegangen. Er hatte bereits sein Abitur gemacht und in seiner eigenen Wohnung gelebt. In der Schule wusste also niemand, dass er tot war. Keiner verstand daher, wieso Cole und seine

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