Alice im Zombieland (German Edition)
beiden Seiten Gegner“, erklärte er. „Nutze den Schwung und drehe dich.“
Er führte mich in die Drehung, zog meine gekreuzten Arme in einem graziösen Bogen auseinander, weiter und weiter, bis mein Körper ein Kreuz bildete.
Wenn die Zombies tatsächlich auf uns zugestürzt wären, hätte ich einen erstochen, den anderen enthauptet. Einfach so. Cole trat ein paar Schritte zurück und ließ mich den Bewegungsablauf immer und immer wieder üben, bis ich es mit geschlossenen Augen geschafft hätte.
„Wie lauten die Regeln beim Kampf?“, fragte er mich, während ich arbeitete.
Zum größten Teil stimmten seine Regeln mit denen meines Vaters überein, wenn es nicht so war, hielt ich mich an Coles Rat. Er hatte mehr Erfahrung. „Niemals still stehen.“
„Und?“
„Falls mein Dolch im Körper eines Zombies feststeckt, loslassen. Nicht versuchen, ihn herauszuziehen. Das macht mich angreifbar und kostet mich kostbare Zeit, die ich mir nicht leisten kann.“
„Und?“
„Wenn ich alle meine Waffen verloren habe, bevor ich die Mehrzahl der Zombies kampfunfähig gemacht habe, nicht versuchen, sie zu verglühen, weil ich es nicht schaffen werde, ihnen lange genug meine Hände aufzulegen. Ich sollte flüchten.“
„Nicht sollte , muss .“
Schließlich wurde der Dummy weggeschoben, und ich hatte Platz, mein Schwert frei zu schwingen. Das Metall pfiff bedrohlich, wenn ich es durch die Luft zog. Ich lernte, wie ich mein Handgelenk mit dem Schwert so schwungvoll drehen konnte, dass der Schlag nicht vorhersehbar - und daher abzuwehren - war.
Als Cole zufrieden war und mir alle Muskeln, die vorher schon überanstrengt gewesen waren, wehtaten, wechselten wir zum Schießstand. Er wählte eine 22er Pistole und mehrere Ladungen Munition. Ich hatte bereits gelernt, wie man das Ding auseinandernahm, wieder zusammensetzte und das Magazin lud. Im Dunklen.
Offensichtlich würde diese Waffe bei einem Zombie nicht viel ausrichten und ihn auch nicht aufhalten, aber sie war für Anfänger perfekt, weil sie keinen starken Rückstoß hatte.
Ich stülpte mir Ohrschützer über, zielte auf die Pappzielscheibe und schoss, bis ich keine Munition mehr hatte, dann sicherte ich die Pistole, legte sie auf den Tresen vor mir und nahm die Ohrschützer ab.
„Besser“, sagte Cole. „Diesmal hättest du einen Arm und die Hüfte gestreift, statt nur in die Luft drum herum zu ballern.“
Ich sah ihn verärgert an. „Genauer ging es nicht.“
Bevor er etwas erwidern konnte, vibrierte mein Handy in der Tasche. „Moment“, sagte ich und nahm es heraus, um aufs Display zu sehen. Nana. Sie hatte gelernt, wie man eine SMS verschickte.
Ich möchte, dass du zum Dinner zu Hause bist .
Ich schickte schnell eine Bestätigung zurück.
JETZT .
Ich seufzte. „Ich muss los.“ Ich hätte wetten können, dass wieder ein Lehrer bei ihnen angerufen und sich über mein Verhalten beschwert hatte.
„Ist gut, eine Minute.“
Cole zog mich an sich und legte sein Kinn auf meinen Kopf. Es gefiel mir gut, wie groß er war. Das gab mir das Gefühl, kleiner zu sein.
„Kennst du mich jetzt gut genug? Vertraust du mir?“
„Ich … ich …“ Ich fühlte mich völlig überrumpelt, trotz der Tatsache, dass er mir vor einer Weile diesen Hinweis gegeben oder auch nicht gegeben hatte. Egal, wie es mit uns weitergeht …
„Ich bin ein bisschen verwirrt“, gestand ich. „Warum fragst du?“
„Wir hatten uns vorgenommen, uns erst besser kennenzulernen, bevor wir ernst machen.“
Mir klappte die Kinnlade herunter. „Also das war es, was wir die ganze Zeit gemacht haben?“
Er lehnte sich zurück, kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich auf ein Ziel: auf mich.
„Willst du damit sagen, dass nicht?“
„Also, na ja, hm.“ Wollte er immer noch mit mir gehen? Hatte gar nicht aufgehört, es zu wollen? „Was ist mit dem, was du zu Mackenzie gesagt hast? Nicht heute, davor.“
„Ich fand, dass die Sache mit uns sie nichts angeht. Und ich sehe, dass Zurückhaltung bei dir nicht funktioniert“, sagte er trocken. Er strich mir mit den Fingerspitzen über das Rückgrat. „Daher lass mich dir helfen. Meine Lieblingsfarbe ist … Himmel noch mal, weiß ich nicht. Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Mein Lieblingsfilm ist - welcher schon - Zombieland . Aber nicht, weil die Guten am Ende gewinnen, das ist eine nette Zugabe, sondern weil Emma Stone heiß ist.“
Ich schnaufte. Typisch Kerl.
„Meine Lieblingsband ist …“
„Lass mich
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