Alice im Zombieland (German Edition)
würde ich etwas anderes behaupten. Ich ging in die Hocke und stieß einem Zombie das Messer in die Fußknöchel, sodass er zusammensackte.
Als ich mich gegen den nächsten Angreifer wandte, fiel mein Blick auf meinen Vater. Er stürmte mit gefletschten Zähnen auf Cole zu. Die beiden kämpften gegeneinander. Ich sah entsetzt zu, wie mein Vater immer wieder versuchte, ihn zu beißen.
„Aufhören!“, schrie ich, erwartete jedoch nicht, dass sie auf mich reagierten.
Cole wich den Bissen meines Vaters aus und schwang sein Schwert. Ich ließ meine Messer fallen. Mein Vater hatte mir zwar geholfen, aber bei anderen verlor er die Kontrolle. Irgendwann würde er sich so verhalten wie Pops. Er würde mich schlagen, mir wehtun. Er würde jeden zerstören, den ich liebte.
Das konnte ich nicht zulassen.
Ich hatte weniger als eine Sekunde, um mich zu entscheiden. Also fasste ich einen Entschluss und blickte auf meine Hände hinunter. „Ihr werdet glühen“, sagte ich, und so geschah es. Von den Fingerspitzen zu den Schultern breitete sich das Licht aus.
Tränen rollten mir über die Wangen, als ich die Arme ausstreckte. Ich zitterte. Herrgott, gib mir die Kraft .
„Daddy!“
Er wirbelte herum und sah mich an.
„Es tut mir leid.“ Es musste sein.
„Ali …“
Ich legte die Hände auf.
Er verschwand in einem Ascheregen. Ich glaube … Ich glaube, dass er lächelte.
Mein Vater war verschwunden, einfach so.
Für immer tot.
Meinetwegen.
Cole hatte gerade Schwung geholt, sein Schwert durchschnitt die Luft, es hätte meinen Vater treffen sollen. Nur war nicht mehr er dort, sondern ich.
Die Metallklinge fuhr in meinen Bauch.
Zuerst fühlte ich gar nichts. Wenige Sekunden später spürte ich einen Schmerz durch meinen Körper schießen, wie ich es nie zuvor erlebt hatte.
Entsetzen lag auf Coles Gesicht. Er schrie auf. Cruz und Frosty waren plötzlich da, hielten mich und ließen mich langsam zu Boden gleiten. Schwarze Punkte bildeten sich vor meinen Augen.
„Ali!“
Ich versuchte zu antworten, hustete stattdessen, fühlte, wie Blut nach oben schoss und sich in meinem Mund sammelte.
„Es tut mir so leid, so leid“, sagte Cole, und ich wusste, dass er sich über mich gebeugt hatte.
Das war unsere Vision, dachte ich. Sie war nur kurz gewesen.
Er nahm mich in die Arme. „Du darfst nicht sterben. Du stirbst nicht, hast du mich gehört?“
Nach allem, was ich durchgemacht hatte, um so weit zu kommen? „Würde ja … nicht … im Traum …“ Wieder ein Husten. Etwas zog mich hoch … hoch … hoch in endlose weiße Weite.
18. KAPITEL
Alices glücklicher Anfang
Ich hatte keine Ahnung, wo ich mich befand. Wolken, so viele weiße Wolken umfingen mich, ließen mein Blickfeld verschwimmen, bis …
Emma kam durch den Nebel auf mich zu, diesmal nicht in ihrem pinkfarbenen Tutu. Sie trug eine fließende glänzende Robe, die bis zu ihren Knöcheln reichte. Ihr Haar war offen und schimmerte glatt und wunderschön dunkel. Ihre Augen leuchteten hell wie Gold, ihr Gesicht zeigte die unterschiedlichsten Emotionen.
„Bin ich tot?“, fragte ich und spürte bei dem Gedanken nur Frieden.
„Nicht für lange“, erwiderte sie. „Du hast ihn getötet.“
Die Erinnerungen kamen wieder. Mein Vater ein Zombie. Mein Vater, der Cole töten wollte. Mein Vater vernichtet - durch mich.
„Es tut mir leid“, flüsterte ich heiser. „Es tut mir so leid.“
„Ich weiß“, entgegnete sie traurig. „Ich wünschte, ich könnte dir sagen, dass die Zombies nun ausgerottet sind, aber so ist es nicht. Leider kann ich auch nicht behaupten, dass Anima Industries zerstört wurde, das ist nicht der Fall. Ich kann dir ebenso wenig versprechen, dass mit dir und Cole alles gut sein wird.“
Nein. Ich weigerte mich, mir deshalb Sorgen zu machen. Ich hatte Vertrauen, und wegen meines Glaubens und meines Vertrauens dürfte es keine Probleme geben. „Alles wird besser, du wirst sehen.“
„Du hast so viel Gift in deinem Körper, Ali. Bist du sicher, dass du es neutralisieren kannst? Und die Menschen sind so wütend. Sie sind wütend und wollen …“
„Ali!“, rief jemand.
Coles Stimme.
Emmas Gestalt begann zu verblassen.
„Geh nicht“, sagte ich und streckte die Arme nach ihr aus. „Bitte!“
„Ich bin nicht diejenige, die verschwindet, Ali. Du gehst wieder.“
So ein herzzerreißendes Lächeln … die Wolken, die sie umfingen … dann war sie verschwunden, keine Spur war mehr von ihr zu sehen.
„Ali.“
Wie aus
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