Alice im Zombieland (German Edition)
deine Großmutter ein paar Sachen von dir retten konnten.“
„Zum Beispiel?“ Falls ich die Fotos von meiner Familie verloren hatte … das Tagebuch …
„Ich habe keine Ahnung. Bis jetzt war ich immer hier bei dir.“
„Wie süß von dir.“
„Nicht unbedingt. Ich war entschlossen, dich zu zwingen, aufzuwachen.“
Es hätte nur wehgetan, wenn ich gelacht hätte, deshalb versuchte ich lieber, noch ein paar Antworten zu bekommen. „Was ist passiert?“
„In eurem Haus?“
Ich nickte.
„Deine Großmutter war in ihrem Zimmer. Einer der Anima-Leute warf eine Mini-Granate. Ich habe mich in Deckung gebracht. Als ich zu mir kam, war mein Vater da, und die Overalls waren verschwunden. Wir fanden deine Großmutter. Sie war verletzt, aber nicht so schlimm. Sie hat sich wieder erholt. Dann tauchte Justin auf. Er hat mir verraten, was passiert war und wohin ich gehen musste.“
Dr. Wright hatte gelogen, was die Bombe betraf - große Überraschung - und Justin hatte uns geholfen. Warum? Das ergab keinen Sinn, passte nicht zu dem, was ich bisher über ihn und seine schäbigen Mitarbeiter erfahren hatte. „Haben es alle gut überstanden?“
Er senkte den Blick. „Nein. Haun ist …“
Tot. Zitternd sah ich mich um, ich brauchte einen Augenblick, um mich wieder zu fangen. Wir befanden uns in einem plüschigen Schlafzimmer. Ein Samtvorhang hing über dem Bett. Die Wände waren mit Blümchentapeten tapeziert. Von einem Kristallleuchter baumelten Hunderte glitzernde Glastropfen.
Wir mussten all diese Verluste ertragen, all diesen Schmerz und die Trauer. Und es würde noch mehr kommen, so viel mehr, denn wir würden weiterhin jagen und kämpfen. Wir mussten es tun. Wir mussten die beschützen, die wir liebten.
Ansonsten wäre alles, was wir bisher getan hatten, umsonst gewesen, und wir würden kein Licht am Ende des Tunnels sehen - nur Dunkelheit.
Ich verdrängte den Schmerz, der mir den Hals zuschnürte. „Wo bin ich hier überhaupt?“
„In Ankhs Haus.“
Es klopfte an der Tür und Mr Holland warf einen Blick herein. „Wir haben Stimmen gehört und gehofft, dass du wach bist. Draußen gibt es eine Menge Leute, die dich besuchen wollen.“
Ich versuchte automatisch, mein Haar glatt zu streichen, aber meine Locken waren so zerzaust, dass es unmöglich war, sie zu bändigen.
„Du siehst schön aus“, versicherte mir Cole.
Na, ganz bestimmt. Trotzdem gefiel mir sein Kompliment, obwohl er nicht grinste. Vielleicht meinte er es ja sogar ehrlich. „Lass sie rein“, sagte ich und unterdrückte ein verträumtes Seufzen.
Zuerst kam Nana.
Cole stand auf und ging zum Fenster. Sie beugte sich über mich, umarmte mich vorsichtig und machte ein ziemliches Gewese um mich. Ich fühlte mich besser, als sie sich schließlich auf den Stuhl neben meinem Bett setzte. Sie hatte Blutergüsse an der Stirn, aber sonst konnte ich keine Verletzungen bei ihr entdecken.
Dann versammelten sich Lucas, Derek, Collins, Cruz, Frosty und Bronx im Zimmer.
„Siehst gut aus“, bemerkte Frosty.
„Klein Ali kann ganz schön einstecken“, sagte Lucas.
„Mit dir würde ich jederzeit auf die Jagd gehen“, meldete sich Derek.
„Sag mir Bescheid, wenn du von Cole genug hast.“ Für diese Bemerkung erntete Collins einen warnenden Blick von Cole.
„Nicht schlecht für eine Anfängerin“, kam Bronx‘ Kommentar.
Das waren die ersten Worte, die er je an mich gerichtet hatte, und es klang verdächtig nach einem Knurren. Trotzdem freute ich mich darüber. Aus seinem Mund war das ein großes Lob.
„Danke, Jungs“, flüsterte ich.
„Ach, was du für Freunde hast“, sagte Nana kopfschüttelnd.
Die Jungen verließen den Raum und Mackenzie und Trina kamen herein.
„Ich sag‘s ja nicht gern“, bemerkte Mackenzie und musterte mich. „Aber du warst ziemlich erstaunlich.“
„Ja, das war sie“, pflichtete ihr Trina grinsend bei. „Mir ist aufgefallen, dass sie ein paar meiner patentierten Bewegungsabläufe ausgeführt hat.“
„Stimmt überhaupt nicht! Das waren meine!“
Sie stritten sich immer noch, als sie das Zimmer verließen.
Als Nächste kam Kat hereingestürzt. „Das wurde aber Zeit, dass ich mal rankomme“, sagte sie, als sie neben meinem Bett stand. Sie griff nach meiner Hand und hielt sie fest, als wäre sie am Ertrinken und ich der Rettungsanker. „Als deine beste Freundin hätten sie mich zuerst reinlassen müssen. Jemand wird dafür bestraft werden, dass ich leiden musste. Keine Angst, Ali, du wirst es
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