Alice im Zombieland (German Edition)
Computer. Eine kleine Recherche zu Wolken - hüstel, zwei Stunden, hüstel - und ich hatte alles über deren Färbung, Auswirkung auf die Atmosphäre, globale Erwärmung und Regen verursachende Bakterien erfahren, aber weiter nichts. Verdammt.
Jemand klopfte an die Tür. „Ali?“, rief Nana von draußen.
„Ja?“ Ich schloss den Laptop, weil ich ihr nicht erklären wollte, was ich suchte, falls Nana einen Blick draufwerfen sollte.
„Du hast Besuch!“
Ich runzelte die Stirn, ging zur Tür, öffnete und die grinsende Kat kam hereinspaziert.
„Rate mal, wessen Glückstag heute ist! Deiner!“
Trotz ihres Grinsens und ihrer spaßigen Bemerkung wirkte sie müde. Sie war blass, unter ihren Augen lagen dunkle Schatten.
Kat hatte ein langärmeliges Shirt an und Jeans, was gar nicht ihr Stil war. Warum trugen so viele Mädchen auf der Asher High im Sommer Winterklamotten? Kat musste vor Hitze umkommen, oder sie hatte Fieber.
„Geht es dir gut?“, erkundigte ich mich, als ich sie zur Begrüßung umarmte. Zumindest fühlte sie sich kühl an. „Ich habe gehört, du bist krank.“
„Krank? Ich? Aber niemals! Ich brauchte nur mal ein bisschen Kat-Zeit.“ Sie wandte sich an meine Großmutter. „Ich freue mich, dass ich Sie endlich mal kennenlernen durfte, Mrs Bradley. Ihr Haus ist wirklich schön.“
So was von höflich war sie. Sehr absonderlich.
Nana strahlte. „Ich freue mich auch, meine Liebe. Danke für das Kompliment. Dann wünsche ich euch Mädchen viel Spaß.“
„Den werden wir haben“, sagte ich.
Nana zeigte mir einen erhobenen Daumen, bevor sie Kat und mich allein ließ. Sie war so stolz, dass ich endlich eine Freundin gefunden hatte.
„Deine Eltern erlauben dir, einfach freizunehmen, um freizunehmen?“, fragte ich neidisch.
„Jawohl. Mein Vater - und meine Mom ebenfalls - meint, dass Jugendliche ruhig mal eine Pause verdient haben.“
Meine Mutter hätte ihrer Mutter geraten, nicht solche Dummheiten von sich zu geben. Vom Lernen sollte man sich nie freinehmen.
„Geht es dir denn auch ganz bestimmt gut? Weil du …“
„Wir werden jetzt nicht mit der Geigenmusik zur Mitleidsparty anfangen.“
Ich schnaufte. Wenn ich noch eine Bestätigung gebraucht hätte, dass wir Freundinnen waren, wäre es das gewesen.
„Bist du denn nicht neugierig, woher ich deine Adresse weiß, obwohl du sie mir nie gegeben hast?“ Sie hielt Daumen und Zeigefinger drei Millimeter weit auseinander. „Nicht ein kleines bisschen?“
„Klar, aber ja. Woher weißt du‘s?“
Sie wirbelte herum, wobei sie in die Hände klatschte. „Frosty hat mir den ganzen Tag über gesimst und sich nach mir erkundigt. Ich hab ihm geraten, sich nützlich zu machen und die Info über dich einzuholen. Ich hätte dir ja eine SMS schicken können, um dich selbst zu fragen, aber es wurde gemunkelt, dass du den Vormittag mit Cole verbracht hast, und ich wollte euch bei was auch immer Unerlaubtem nicht stören. Und außerdem will ich die ganze Story, sobald ich mit meiner fertig bin. Egal, jedenfalls kennt Cole, der böse Junge, deine Adresse. Also weiß Frosty sie. Und - da, da, da! - hier bin ich.“ Sie breitete die Arme aus. „In all meiner wunderbaren Pracht.“
„Warte mal einen Moment. Bist du wieder mit Frosty zusammen?“ Dieser ganze SMS-Austausch bedeutete …
„Nein! Doch. Ach herrje, ich weiß nicht.“ Sie ließ sich auf mein Bett fallen und wippte auf der Matratze auf und ab. „Ich meine, ich bin immer noch fest der Meinung, wenn ein Typ abtrünnig wird, muss er angekrochen kommen. Frosty ist noch nicht genug gekrochen.“
Ich dachte einen Augenblick nach. „Was ist, wenn Cole die Wahrheit sagt und Frosty dich gar nicht betrogen hat?“ So tough, wie diese Typen waren, konnte ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass sie in dieser Beziehung, na ja, überhaupt, logen. Die Konsequenzen wären ihnen doch egal. Ich würde eher erwarten, dass sie es hinausposaunten. Ich hab‘s gemacht. Stimmt. Ich war‘s. Und was wirst du jetzt unternehmen?
„Hier ist gratis ein Rat fürs Leben: Jungs decken ihre Freunde immer. Sie werden dir problemlos ins Gesicht lügen.“ Nachdem sie sich die Kissen bequem zurechtgeklopft hatte, fuhr Kat fort: „Jetzt bist du dran. Berichte, was heute passiert ist.“
Während ich vor dem Bett auf und ab ging, erzählte ich ihr, dass Cole und ich zusammen eine Rundfahrt gemacht hatten, dass er mich gefragt oder besser mir befohlen hatte, ihn auf Reeves Party zu einer Nichtverabredung zu
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