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Alien Earth - Phase 2

Titel: Alien Earth - Phase 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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verzichten.«
    »Und du denkst, dass ich mit zwei automatischen Waffen Aliens zurückhalten kann, die uns technisch mehrere tausend Jahre voraus sind?«
    »Sie ahnen nicht, dass wir sie haben. Und außerdem sind es mehr als Gewehre.« Er stieß mit der Fußspitze in den Haufen
rundlicher und spitzer Gegenstände. »Eine Auswahl an Granaten. Hitze, Splitter, Luftdruck, chemische und biologische Wirkstoffe - sie sind beschriftet. Du musst sie nur auf den zweiten Lauf des Gewehrs setzen und abdrücken.«
    Die Superhero bremste ab, senkte die Nase. Rodrigo rief über den Lautsprecher: »Wir sind da! Wir dringen durch ein Wartungstor zum Schacht vor. Ihr beide habt noch fünf Minuten, dann muss Diane raus.«
    Diane, die den Kopf gedreht hatte, um besser zu hören, warf ihn wieder herum. Sie funkelte Wilbur wütend an. »Das habt ihr euch schön ausgedacht! Was macht euch so verdammt sicher, dass ich mitspiele?«
    »Weil du uns vertrauen kannst. Wir wollen das Beste für die Menschheit.«
    »Das glaube ich euch. Aber warum soll ausgerechnet ich mit dem Leben dafür bezahlen?«
    »Weil du stirbst, wenn du mit uns kommst. Niemand weiß, wie lange die Stasis-Geräte auf sich selbst gestellt arbeiten. Niemand weiß, ob wir jemals wieder in eine Gesellschaft kommen, die die Bezeichnung ›Zivilisation‹ auch nur annähernd verdient. Wenn du bleibst, hast du wenigstens eine Chance.«
    »Nachdem ich mit deinen hübschen Gewehren ein paar Dutzend oder Hundert Aliens in Stücke geschossen habe? Ich bezweifle es.«
    »Es muss nicht so kommen. Vielleicht merken sie nichts. Vielleicht kommen wir einfach so weg. Und wenn nicht … Die Aliens sind keine Menschen. Sie waren gut zu uns. Zu dir. Übermenschlich gut. Es ist nicht gesagt, dass sie sich an dir rächen werden. Rache ist ein menschliches Konzept.«
    »Das ist ein schöner Trost. Ich werde daran denken, wenn sie mich mit bloßen Händen in Stücke reißen, sobald meine Munition zu Ende ist. Ich …«
    »Diane!« Es war Rodrigos Projektion. Sie war neben ihnen entstanden.
    »Rodrigo?!« Diane sah abwechselnd zu Rodrigo, der leblos an der Bordwand hing, und zu der Projektion. »Du bist …?«

    »Nicht weiter wichtig. Ich bin ein Stück über mich hinausgewachsen, das ist alles.« Er schnippte mit den Fingern. »Ich will dir etwas zeigen, Diane.«
    Die Luft neben ihm flimmerte, eine weitere Projektion entstand. Wilbur sah Schwärze und wusste im selben Moment, dass er die Schwärze der Tiefsee erblickte. Ein Punkt schälte sich rasch aus der Schwärze. Es war ein Mensch in einem Taucheranzug. Der Anzug lag eng an, aber Wilbur, der sich an die Kokons der Aliens gewöhnt hatte, mutete er primitiv und ungelenk an. Der Taucher bewegte sich strampelnd durch das Wasser.
    »Was soll dieser Mist, Rodrigo?«, schnappte Diane. »Ihr weckt mich auf, wollt, dass ich für euch draufgehe, und zeigt mir irgendwelche …«
    Der Taucher wurde größer, füllte die ganze Projektion aus, schließlich war nur noch der behelmte Kopf zu sehen. Der Taucher drehte den Kopf und blickte sie an.
    »Melvin!« Diane stöhnte. Sie ruckte nach vorne, hielt sich mit beiden Händen den Magen. »Melvin! Was … was hat das zu bedeuten? Lebt er?«
    Rodrigo nickte. »Er lebt. Und er ist auf der Erde, unter Wasser. Wenn du bleibst …«
    Diane verstand. »… und ich mich mit diesem Waffenlager nicht selbst in die Luft jage, die Aliens mich nicht zerstückeln, kein Wassereinbruch mich platt macht und der Krebs mich nicht morgen früh endgültig auffrisst - dann habe ich eine Chance, ihn wiederzusehen. Das willst du doch sagen, Rodrigo, nicht?«
    »Ja.«
    Diane schwieg. Sie streckte eine Hand aus, als wolle sie Melvin streicheln. Die Hand glitt durch die Projektion.
    Die Superhero schüttelte sich. Der Boden bäumte sich auf, riss Wilbur und Diane von den Beinen. Die Glieder Rodrigos, des Menschen, wurden wie die einer Puppe hin und her geworfen, aber die Verankerung hielt. Melvin und Rodrigo, die Projektionen, blieben ungerührt an Ort und Stelle.

    »Wir haben den Wartungsschacht erreicht«, sagte Rodrigo. »Entscheide dich, Diane.«
    Wilbur sah Fels an den Bullaugen entlanggleiten. Sie befanden sich jetzt unter dem Meeresboden. Der Wartungsschacht führte in den Hauptschacht, der Hauptschacht erstreckte sich 80 Kilometer weit in der Waagrechten, dann schwenkte er in die Vertikale, wurde zum zentralen Schacht der Alien-Insel, reichte weitere elf Kilometer und anschlie ßend …
    »Diane!«
    »Ich gehe«, sagte

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