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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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Überwesen, das Kontrolle über seine
Verwandlung hatte, einen Angriff vorbereitete. Da wir diese jedoch allesamt
ausgelöscht hatten, war es äußerst verstörend, jetzt einen Massenvorfall mitzuerleben,
besonders einen mit gleich zwölf Überwesen.
    Es war Wut, die die Parasiten anzog. Wie sie es jedoch geschafft
hatten, ein Dutzend zorniger Menschen an einem Ort mitten im Nirgendwo zu finden,
war mir ein Rätsel. Alle Überwesen manifestieren sich anders, und ihre
Erscheinungsform hängt, soweit wir wissen, eher vom Parasiten als von seinem
menschlichen Wirt ab. Diese hier bildeten keine Ausnahme, doch ich erkannte
eine gewisse Ähnlichkeit zwischen ihnen. Sie schienen alle zum Spektrum der
Albtraum-Insekten zu gehören, Insekten, die mir völlig fremd waren. Zugegeben,
ich kannte mich mit den Käfern in Paraguay nicht besonders gut aus, aber ich
bezweifelte doch, dass sie normalerweise zwei bis drei Meter groß wurden und
mit einer beeindruckenden Sammlung grauenhaft geformter und
rasiermesserscharfer Extremitäten, Mundwerkzeuge und Ähnlichem ausgestattet waren.
    Ich konnte auch eine ganze Menge unheimlich attraktiver Männer in
Armani-Anzügen sehen, die auf den Bildschirmen umherrasten. Jedes Agententeam
im Einsatz bestand aus einem Empathen und einem Bildwandler. Je nach Einsatz
hatten sie außerdem einen menschlichen Fahrer oder Piloten und normalerweise
höchstens noch zwei weitere A.C. s dabei. Die Teams
in Paraguay bestanden aus deutlich mehr Agenten. Das schien ein wirklich
außergewöhnlicher Vorfall zu sein.
    Martini erteilte Befehle, und zwar in A.C. -Geschwindigkeit,
was bedeutete, dass er für menschliche Ohren zu schnell sprach, jedenfalls, wenn
man Wert auf solche Nichtigkeiten wie Verständlichkeit legte. Wie bei so vielem
anderen, das mit Hyperspeed zu tun hatte, wurde mir davon schlecht.
    Irgendein A.C. reichte mir ein Paar
Funkkopfhörer, das ich dankbar aufsetzte. Weil ich jetzt nun einmal auch zum
Team gehörte, hatten die A.C. s ihre Version von
Headsets mit Übersetzerfunktion ins Allerheiligste aufgenommen. Allerdings
erst, nachdem ich sie darauf aufmerksam gemacht hatte, dass es nicht besonders
förderlich war, wenn ein Teil des Teams die Kommandozentrale vollkotzte,
während der andere versuchte, die Welt zu retten.
    Also konnte ich jetzt Martinis Anweisungen lauschen, ohne
umzukippen. Ich hörte sie zwar mit mindestens fünf Minuten Verzögerung, aber
das fand ich immer noch besser, als ohnmächtig zu werden. Ich achtete
sorgfältig darauf, ihm nicht auf den Mund zu schauen – die wenigen Male, als
ich das getan hatte, war es gewesen, als schaue man einen schlecht
synchronisierten Film. Ich hatte feststellen müssen, dass die anderen, allen
voran Martini, es nicht besonders schätzten, wenn ich im Allerheiligsten
umkippte oder mich übergab. Genauso wenig toll fanden sie es allerdings, wenn
ich mich kaputtlachte.
    »Brauchen wir Luftunterstützung?«, fragte ich an Reader gewandt, der
gerade seine eigenen Kopfhörer aufsetzte.
    Er schüttelte den Kopf. »Jeff macht das schon.«
    Ich beschloss, nicht zu widersprechen oder mich zu beklagen. Meine
Division war noch immer ziemlich frisch, und ich hatte zwar vollstes Vertrauen
in mein Team, aber es befanden sich alle noch in der Zentrale, und sogar mit
einem Schleusentransport würde es eine Weile dauern, bis man die Militärjets
hierhergeschafft hätte. Mit etwas Glück war die Sache erledigt, bevor sie am
Ort des Geschehens eintreffen konnten, also schickten wir sie besser erst gar
nicht hin. Außerdem schien Martini voll in Fahrt zu sein, und ich wollte ihm
nicht in die Parade fahren.
    Ich hörte eine Weile lang zu, doch allmählich wurde die Sache
langweilig und frustrierend. Frustrierend deshalb, weil ich mich mittlerweile daran
gewöhnt hatte, im Mittelpunkt der Geschehnisse zu stehen, und es nicht so toll
fand, einfach nur herumzusitzen und anderen dabei zuzuschauen, wie sie Prügel
verteilten.
    Martini entsandte mehrere A.C. -Teams an
unterschiedliche Orte in Paraguay, forderte militärische Hilfe aus Brasilien
und Argentinien an und gab denen Anordnungen, die bereits direkt am Geschehen
beteiligt waren. Ich hätte all dem gespannt Aufmerksamkeit zollen und lernen
sollen, wie man so etwas handhabte.
    Doch der gesamte Austausch spielte sich in Extremmilitärslang ab,
was schnell öde wurde. Ich beherrschte diesen Fachjargon noch immer nicht, und
Aktionen wie diese hatten mir das Lernen bisher kaum schmackhaft gemacht. Und
zu

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