Fuenf Maenner Fuer Mich
Vorwort
F ünf Männer für mich“ – das ist ein provozierender Gedanke. Mal ganz ehrlich, finden Sie diese Idee nicht auch reizvoll, zumindest als Gedankenspiel? Fünf Männer für mich, das war mein Vorsatz in den letzten drei Jahren, meine persönliche Zielmarke, meine Idealvorstellung. In diesem Buch geht es nicht um eine alternative Lebensform mit einem männlichen Harem für die Frau. Vielmehr geht es um weibliche Selbstfindung, Sex und Liebe. Meine Geschichte ist weder abgehoben noch frei erfunden. Eigentlich ist meine Geschichte ganz normal – am Anfang jedenfalls gleicht sie einer Erfahrung, die viele Frauen mit mir teilen. Sie beginnt mit der Trennung von meinem Mann, nach 15 Jahren Ehe.
Ich habe meine persönliche Stunde null überlebt. Ich habe mich entschieden, nicht das arme Opfer zu sein. Und habe festgestellt: Wir sind keine Marionetten, wir werden nicht von unbekannten Mächten ferngesteuert. In Wirklichkeit haben wir unser Schicksal selbst in der Hand.
Ich behaupte, dass das Unterbewusstsein mit schlafwandlerischer Sicherheit genau diejenigen Menschen und Situationen auswählt, die wir brauchen, um unsere Lektionen zu lernen und einen Schritt weiterzukommen. Es ist wie in der Schule: Wenn wir nicht lernen, wird die Lektion wiederholt, immer wieder, so lange, bis wir endlich verstanden haben. Nachdem ich das begriffen hatte, zog ich mich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf. Gleichzeitig lernte ich, andere um Hilfe zu bitten. Ich lernte, den Mund aufzumachen und zu sagen, was ich brauche. Das klingt einfach? Für mich war es neues Terrain. Das will erst mal gelernt sein!
Noch eine wichtige Erkenntnis: Schmerz lässt sich aushalten – ohne Medikamente, ohne Alkohol. Dabei ist der Seelenschmerz schlimmer als die Entzündung eines Weisheitszahns. Doch er scheint die Begleiterscheinung jeder Verwandlung zu sein.
Wunderbare Freundinnen, die erst wiederentdeckt werden wollten, halfen mir auf meinem Weg. Und ich fand auch neue Wegbegleiterinnen mit dem Herzen am rechten Fleck. Freundinnen sind der größte Schatz einer Frau, das wurde mir erst klar, als meine eigene Welt ins Wanken geriet. Jede Frau sollte wissen: Männer kommen und gehen, aber Freundinnen bleiben.
Aber ich lernte auch eine ganze Reihe außergewöhnlicher Männer kennen und lieben. Mit großem Wissensdurst erforschte ich die männliche Seele – und ihr körperliches Pendant. Ja, genau das.
Mein sexuelles Spektrum erweiterte sich um zahlreiche Varianten. Ich entdeckte, welch bunte Welt sich da so lange vor mir versteckt gehalten hatte, und stürzte mich mit Begeisterung hinein. Ich lernte die zwei wichtigsten Worte unseres Vokabulars zu unterscheiden und ihre Wirkung auszuprobieren. Ich rief viele lustige, verschwörerische und neckische JAs. Gleichzeitig erkannte ich, dass NEIN ein magisches Wort ist, dessen Verwendung unbekanntes Terrain eröffnet. Ein Nein erschreckt mich nicht mehr. Es ist der Ausdruck der Wertschätzung meiner selbst. Die Angst, durch ein Nein etwas zu verlieren, ist der Sicherheit gewichen, dass alles, was ich verliere, nicht wert ist, bei mir zu bleiben.
Meine innere Stimme hat sich gemeldet und ich habe gelernt, auf sie zu hören, sie ernst zu nehmen. Wie ein Navigationssystem leitet sie uns vom ersten Atemzug an auch durch gefährlichstes Fahrwasser. Doch wir werden dazu erzogen, sie zum Schweigen zu bringen. Meine innere Stimme war bis zum Tag null eingesperrt, in eine fest zugenagelte Kiste mit dicken Holzwänden. Bis die Stimme die Nase voll hatte und die Kiste zerschlug, um endlich an ihren Platz in meiner Mitte zurückzukehren. Ich habe mich bei ihr bedankt. Jetzt zeigt sie mir immer den richtigen Weg. Plötzlich ist alles ganz einfach. So ist die Einfachheit zu einem weiteren wichtigen Wegweiser in meinem Leben geworden.
Ich habe gelernt, wer der wichtigste Mensch in meinem Leben ist: Ich. Erst wenn ich mich selbst akzeptiere, meine Schwächen annehme, meine Vergangenheit positiv betrachte und mich als einzigartigen und liebenswürdigen Menschen sehe, kann ich Frieden schließen und die schönste Liebesbeziehung führen, die das Universum für uns Menschen bereithält: Ich liebe mich .
Und dann, erst dann, bin ich bereit für die Liebe zum anderen und kann wirklich lieben.
Ihre
Annette Meisl
PS: Alle Menschen, die in diesem Buch vorkommen, sind reale Personen. Um sie zu schützen, habe ich ihre Namen und wichtige Details zu ihrer Person unkenntlich gemacht, außerdem wurden einige
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