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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido M. Breuer
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Ich habe vergessen, welche Aspekte sie diesmal im Speziellen meinte.«
    »Frau Klinkenberg hat mich eben auch angesprochen.«
    »Die alte Petze.«
    »Ach Opa. Die Frau ist vielleicht etwas seltsam, aber ich glaube, sie will auch nur, dass du dich hier endlich einlebst.«
    »Na ja.« Lorenz grinste. »Vielleicht bin ich einer kriminellen Machenschaft auf der Spur. Mit ein bisschen Glück kann man hier doch was erleben.«
    »Opa, das will ich eigentlich nicht hören«, antwortete Rita. »Hatten wir nicht beschlossen, dass kriminelle Machenschaften nicht dein Metier sein sollten?«
    »Nein, mein Engelchen. Du hattest dies beschlossen.«
    Rita seufzte wieder. »Okay, lassen wir das.« Sie wechselte das Thema: »Und wann gibt’s Kaffee?«
    »Wann immer ihr wollt«, antwortete Lorenz. »Sonntags bekommen die Besucher, die die engsten Verwandten darstellen, kostenlos Kaffee und ein Stück Kuchen. Das nennt man hier übrigens ein Gedeck, Herr Gedeck.«
    Paul grinste. »Dann lassen Sie uns zusammenbringen, was zusammengehört.«
    »Hast du denn nicht Papa und Mama als deine engsten Verwandten angegeben?«, fragte Rita.
    Lorenz schnaubte. »Mein Sohn? Der geht mir auf die Nerven, und umgekehrt wohl auch. Der braucht mir nicht zu kommen – was er übrigens auch nicht tut.«
    Rita kannte ihren Opa gut genug, um dieses Thema jetzt nicht zu vertiefen. Paul war schon zur Tür gegangen, Rita folgte ihm. Lorenz suchte noch ein geeignetes Paar Schuhe aus, dann folgte er den beiden. Dabei grummelte er leise: »Kommissar Wollbrand zog es vor, weiterhin den gelangweilten Pensionär zu spielen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt war es nicht sinnvoll, seine unerfahrenen Assistenten einzuweihen.«

3. Kapitel
    Ganz behutsam wurde die Tür geschlossen, sodass sie nicht mehr als ein kaum hörbares Klicken von sich gab. Lorenz Bertold schaute sich in dem Gang, in den er getreten war, um. Unauffällige Wandleuchten erzeugten ein dämmeriges Licht, das ihm angesichts der Tatsache, dass es ein Uhr nachts war, unerhört grell erschien. Er betrachtete die diffusen Schatten, die seinen Körper auf dem Fußboden nachäfften und die sich seltsamerweise viel schneller als er selbst flatterhaft hin und her bewegten. Er ging den Flur entlang und würdigte dabei weder die Vielzahl bunter Bilder noch die Namensschilder an den Türen eines Blickes. Vorsichtig setzte er seinen Gehstock auf, um kein Geräusch zu verursachen, das irgendeinen der hinter den Türen Liegenden zum Aufstehen hätte veranlassen können. Er wusste, wenn man die alten Leute beim Nicht-Einschlafen-Können störte, ließen sie sich am Ende gar zur Betätigung eines Signals an den Nachtdienst hinreißen.
    Lorenz ließ sich Zeit. Nichts trieb ihn zur Eile. Er wollte dieses Haus mit den vielen Zimmern nur möglichst unentdeckt verlassen, um wieder frei atmen zu können. Vielleicht geschah dabei ja auch etwas, das spannender und erlebnisreicher war als der vergangene Tag.
    Der nächste Gang, in den er einbog, war zur rechten Seite hin heller erleuchtet, linker Hand brannten keine Lichter. Zu dieser dunklen Seite hin lenkte er seine Schritte, obwohl der Ausgang in der entgegengesetzten Richtung lag. Allerdings befand sich dort auch die ständig besetzte Rezeption, die er nicht unbemerkt zu passieren hoffen durfte. Leise Geräusche drangen von dort an sein Ohr, die einem Radio oder auch einem Fernsehgerät entstammen mochten. Als er um eine weitere Ecke des Flures bog, umfing ihn angenehme Dunkelheit. Es wurde still.
    Er lehnte sich kurz an die Wand, atmete tief durch und murmelte leise vor sich hin: »Kommissar Wollbrand kannte sich in dem Gebäude nicht aus, daher wusste er nicht, wohin er sich wenden sollte, um einen weniger auffälligen Ausgang zu finden.«
    Er ging weiter, nahm eine Treppe, die ihn ein Stockwerk tiefer führte, und bog in einen schmaleren Gang ein. Dort befanden sich Türen, die offensichtlich nicht zu bewohnten Zimmern gehörten. Er versuchte sich zu vergegenwärtigen, in welcher Richtung der Garten hinter dem großen Gebäude liegen mochte. Doch alle Türen, die in dieser Richtung lagen, waren verschlossen. Es ließ sich überhaupt nur eine Tür öffnen, die jedoch zu einem ansonsten tür- und fensterlosen Geräteraum gehörte. Der bemerkenswerteste Inhalt dieses Raumes war eine Katze, die ohne sichtbares Anzeichen der Dankbarkeit für ihre Befreiung und ohne einen Laut von sich zu geben an ihm vorbeistrich. Sie streifte wie zu einem kurzen Gruß zumindest flüchtig die

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