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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido M. Breuer
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mein Schatz.«
    Rita stellte die Tasse ab und lehnte sich zurück. »Das war vielleicht eine dumme Geschichte heute Nacht.«
    »Ist es gefährlich geworden?«
    »Nicht wirklich.« Rita nahm noch einen Schluck Kaffee.
    »Beim Zugriff kam uns ein scharfer Hund dazwischen. Ich schoss auf ihn, aber der Typ wollte seinen Hund schützen, da hab ich ihn am Bein erwischt, stell dir vor!«
    »Ein Tierliebhaber also. Und was machte der Hund?«
    »Einen letzten Kläffer, bevor Kollege Schmitz ihn erlegte.«
    »Dann muss Frau Schmitz ihrem Mann heute Morgen die Tränchen trocknen, während dein Gewissen unbelastet ist.«
    »Na klasse«, murmelte Rita und schloss erneut die Augen. »Dafür hatte ich den ganzen Protokollkram, weil ich einen Tropfen Zuhälterblut vergossen habe. Und jetzt bin ich müde, während der Hundemörder sicher schon ausgeschlafen ein Frühstücksei köpft.«
    »Du meinst sicher, dass er gerade den Schweinebraten anschneidet«, versetzte Paul.
    »Wieso?«
    »Weil es kurz nach zwölf ist, meine süße Nachteule.«
    »Ach scheiße«, entfuhr es Rita. »Ich wollte doch mit Opa zu Mittag essen.«
    »Dann besuchen wir ihn eben zu Kaffee und Kuchen.«
    »Du kommst mit?«
    »Klar. Ich muss doch deinen kriminalistischen Opa endlich kennenlernen.«
    »Ach Paul, sag so was ja nicht in seiner Nähe. Da reagiert er manchmal ganz komisch drauf.«
    »Keine Angst. Ich halte mich brav zurück. Magst du etwas essen?«
    Rita streckte lustlos die Zunge heraus. »Nee, Kaffee reicht.«
    »Aber ich«, meinte Paul. Er stand auf und verließ kurz das Schlafzimmer, um nur wenig später immer noch nackt, aber dafür mit einem großen Tablett voller Rührei und Toast zurückzukehren.
    »Es könnte schon etwas abgekühlt sein, aber da du ja eh nix essen willst ...«, grinste er und begann, das Rührei in den Mund zu löffeln.
    »Hey, nicht so eilig«, rief Rita. Dann setzte sie sich schnell aufrecht, nahm eine Gabel vom Tablett und beeilte sich, auch eine tüchtige Portion abzubekommen. »Ist doch noch warm«, meinte sie kauend. Und sie fügte hinzu: »Und wann bekomme ich heute endlich meinen ersten Kuss?«
    »Hm«, meinte Paul. »Ich wollte zuerst essen, denn wenn ich dich jetzt küsse, wird bestimmt alles kalt.«
    »Darauf lass ich’s ankommen«, erwiderte Rita und schob das Tablett beiseite.

    Zwei Stunden später saßen Rita und Paul im Auto. Der Weg führte sie aus der Kölner Innenstadt über die Autobahn 4 nach Düren. Dort folgten sie den Hinweisschildern in Richtung Nideggen. Bald wurde es grün beidseits der Straße. Rita, die die Gegend gut kannte, lenkte den Wagen auf einen Parkplatz, der vor einem mittelalterlichen Stadttor dazu einlud, den Ort zu Fuß zu betreten. Die beiden verließen den Wagen und durchschritten das aus mächtigen roten Sandstein quadern erbaute Tor. Paul grummelte: »Hat dieses Alten heim keine Zufahrt? Da muss man doch auch mit dem Auto hinkommen können.«
    Rita lachte. »Das habe ich mir gedacht, mein Lieber. Sport in allen Variationen ist das eine, aber wehe, der Herr Kommissar fährt irgendwo nicht direkt mit dem Wagen vor.«
    »Sport ist auch was anderes«, maulte Paul. »Jetzt wollen wir halt wohin.«
    »Und wir gehen jetzt fünf Minuten durch dieses wunderschöne Städtchen, und der große Paul hört sofort auf zu jammern, sonst gibt’s gleich kein Eis!«
    »Hm«, machte Paul, da er soeben bereits die erste Eisdiele in der schmalen Gasse entdeckt hatte. Doch allzu lange waren sie noch nicht auf dem kopfsteingepflasterten Weg gegangen, als sie an ein großes, gusseisernes Eingangsportal gelangten, an dem in kupfernen Lettern
Seniorenresidenz Burgblick
zu lesen war. Sie durchschritten das offene Tor. Vor ihnen erstreckte sich eine großzügige Grünanlage mit einem akkurat gemähten Rasen, Blumenbeeten, vereinzelten Büschen und mehreren zierlichen Holzbänken. »Das sieht ja aus wie ein Stadtpark«, meinte Paul. »Ja«, antwortete Rita. »Nur dass hier die ganze Stadt beinahe so etwas wie ein einziger Park ist.«
    Rechter Hand wurde die Grünanlage begrenzt von einem lang gestreckten Gebäude mit einem unschwer als Eingangsbereich erkennbaren Glasvorbau. Rita und Paul traten dort ein.
    Sie gelangten an eine Rezeption, an der sie eine alte Dame aus einem tief zerfurchten Gesicht freundlich anlächelte. »Einen schönen Sonntag, Frau Bertold«, sagte sie und strich sich mit dem Kuli eine Strähne ihres silberweißen Haares aus der Stirn. »Sie möchten bestimmt Ihren Großvater

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