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Alle lieben Emma

Titel: Alle lieben Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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Aber ich geh mit meinem Vater zelten. Die restliche Zeit werde ich mich wahrscheinlich in Tupfingen zu Tode langweilen.«
    »He, dann könnten wir ja vielleicht mal was zusammen machen, oder? Ich meine, wenn du Lust hast. Ehe wir uns beide zu Tode langweilen Ich zuckte mit den Schultern und sagte erst mal nichts, obwohl es in meinem Bauch vor Freude kribbelte. Aber ich wollte nicht, dass Bastian sich was einbildete.
    »Von mir aus«, sagte ich schließlich. »Warum nicht?«
    Bastian sah ziemlich erleichtert aus. »Prima! Wie wär's mit morgen? Drei Uhr vor dem Venezia?«
    Das Venezia ist die beste Eisdiele in Dederstadt. Und die einzige. Einmal hab ich da mit Lea so viel Pistazieneis gefuttert, dass mir hinterher schlecht geworden ist und ich mich zweimal übergeben musste. Zum Glück war ich da schon zu Hause. Seitdem esse ich nicht mehr so gerne Pistazieneis. Aber es gibt ja noch massenhaft andere Eissorten.
    »Klar. Also dann, bis morgen«, sagte ich.
    »Okay. Tschüss, Emma!«
    Bastian schwang sich auf sein Fahrrad und radelte davon. Bevor er um die Kurve bog, drehte er sich noch einmal um und winkte. Dabei fuhr er fast gegen eine Straßenlaterne. Ich musste lachen. Dann rannte ich los zur Bushaltestelle. Das musste ich sofort Lea erzählen. Ha, die würde garantiert den Mund nicht mehr zukriegen!

    Beim Abendbrot futterte ich fast so viel wie Paul, als er einen Bandwurm hatte. Mama hatte frische Feldblumen auf den Tisch gestellt und ein »Ferienbeginn-Festessen« (Zitat Mama) für uns zubereitet. Das hatte sie noch nie gemacht. Eigentlich kocht sie auch nicht besonders gern.
    Aber ich wunderte mich nicht weiter darüber, sondern haute ordentlich rein, genauso wie Tim und Klaus. Das Festessen bestand nämlich aus allem, was wir gerne mögen: Rührei mit Schnittlauch und frische Erdbeeren für mich, Leberwurstbrot und grüner Wackelpudding für Tim und ein mit Käse überbackenes Kotelett für Klaus.
    Es herrschte gefräßige Stille am Tisch, abgesehen von Klaus' Schmatzen und Pauls Gewinsel, das aber sofort aufhörte, als ich ihm möglichst unauffällig einen Löffel voll Rührei unter den Tisch warf (ich meine natürlich Paul und nicht Klaus!). Leider hatte Mama es trotzdem gesehen und ich wartete darauf, dass sie wie üblich »Der Hund wird nicht am Tisch gefüttert, Emma, das weißt du doch!« sagte. Manchmal schüttelt sie dabei auch ärgerlich den Kopf oder stöhnt genervt, das hängt von ihrer Laune ab.
    Aber diesmal passierte etwas ganz anderes. Sie legte zwar die Stirn in Falten und öffnete kurz den Mund, als wenn sie etwas sagen wollte, aber dann schloss sie ihn wieder, lächelte mir zu und fragte: »Noch etwas Rührei, Emma-Schatz?«
    Ich nickte und reichte ihr verwirrt meinen leeren Teller. Was hatte das denn jetzt zu bedeuten? Wenn sie wegen Paul nicht mit mir schimpfte, musste sie wirklich unverschämt gut gelaunt sein. Das konnte aber bestimmt nicht nur damit zusammenhängen, dass wir jetzt Ferien hatten.
    Ein Gedanke schoss mir durch den Kopf wie eine bunt schillernde Silvesterrakete: Vielleicht war Mama ja so gut gelaunt, weil sie sich wieder mit Papa vertragen hatte! Genau, so musste es sein. Dann brauchte ich also gar nicht mehr nachzuhelfen, sie hatten es alleine geschafft, ihre »Auszeit« zu beenden. Schade eigentlich, Lea und ich hatten schon so gute Ideen gehabt.
    Die Frage war bloß, warum Papa dann nicht hier war. Wahrscheinlich musste er noch seine Sachen packen und sich von dieser Carola verabschieden. Bestimmt kam er jeden Moment angebraust.
    »Schmeckt's euch?«, fragte Mama.
    Tim und ich nickten, Klaus grunzte nur etwas Unverständliches. Er hatte sich gerade den Rest seines Koteletts in den Mund gestopft und kaute heftig.
    Mama nickte zufrieden. »Prima. Übrigens würde ich gerne noch etwas mit euch besprechen, wenn ihr alle fertig gegessen habt.«
    »Also, ich bin satt«, erklärte ich. Ich sah Mama erwartungsvoll an. Bestimmt würde sie gleich verkünden, dass Papa auf dem Weg nach Hause war und dass wir morgen alle zusammen zelten fahren würden.
    Tim schob seinen Teller weg. »Ich auch.«
    »Klasse Kotelett«, sagte Klaus. »Okay, dann schieß mal los.«
    Mama saß kerzengerade auf ihrem Stuhl und holte tief Luft. »Also, die Sache ist die. Ich habe gestern mit eurem Vater gesprochen.«
    Na also, ich hatte es doch gewusst! Es war alles wieder in Ordnung. Ich spürte, wie der Eisklumpen in meinem Magen ganz langsam zu schmelzen begann. In meinem Bauch gluckerte es vor lauter

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