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Allein gegen die Hölle

Allein gegen die Hölle

Titel: Allein gegen die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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kenne mich mit Schusswunden aus«, sagte der Keeper, »war im Krieg Sanitäter.«
    Lassiter legte ein Zehndollar-Silberstück auf den Tresen und sagte: »Sie würden mir einen großen Gefallen tun, Mister.«
    Er wartete, bis der Keeper die stark blutende Wunde versorgt und einen Verband angelegt hatte. Cherry war an den Tisch herangetreten und sagte: »Ich kenne Ihren Namen nicht, aber Sie gehören zur Schutztruppe meines Vaters, nicht wahr?«
    Er nickte mit zusammengepressten Lippen. Für einen Moment sah es aus, als ob er nichts sagen wolle, doch dann öffneten sich seine Lippen und er murmelte: »Mein Name ist Jim Crenna, Miss Channing. Wie kommen Sie hierher?«
    Er wusste offenbar noch nichts von ihrer Entführung.
    Cherry wollte ihm antworten, aber Lassiter zog sie von dem Mann weg und sagte: »Mister Crenna wird mit uns hinüber auf Ihr Zimmer gehen, Miss Channing. Dort können wir uns in aller Ruhe unterhalten.«
    Er ging in die Ecke, wo Crennas Revolver lag, hob ihn auf und leerte die Trommel. Dann nahm er auch das Messer an sich, das der grauhaarige Sergeant auf der Theke zurückgelassen hatte.
    Der Keeper war mit seiner Arbeit fertig und half dem Revolvermann auf die Beine. Auf dem Weg zur Tür stieß Lassiter ihm den leeren Revolver ins Holster.
    Sie waren kaum draußen, als sich ihnen ein großer Schatten näherte. Lassiter hatte es erwartet, dass Chaco in der Nähe sein würde. Auch er musste im Mietstall die Schüsse gehört haben, war aber nicht in den Saloon gegangen, weil er Ärger aus dem Weg gehen wollte, den es immer gab, wenn ein Indianer einen Saloon betrat.
    »Was war los?«, fragte er kehlig und verschlang den Revolvermann förmlich mit seinen schwarzen Augen, als wüsste er bereits, dass er einen der Mörder seiner Familie vor sich hatte.
    Lassiter antwortete ihm nicht. Er hatte nicht vor, den Mann mit in Cherrys Zimmer zu nehmen, wie er es im Saloon gesagt hatte, sondern stieß ihn zum Mietstall hinüber, wo Chaco und er die Nacht verbringen wollten.
    Schweigend brachten sie den Weg hinter sich. Lassiter ließ den riesigen Yaqui nicht aus den Augen, denn er konnte sich vorstellen, wie es in ihm aussah.
    Doch Chaco hatte sich anscheinend unter Kontrolle. Er folgte ihnen in einem Abstand von zwei Schritten und blieb dann am Verschlag der Box stehen, in der Lassiter sein Lager hergerichtet hatte und in die er den Revolvermann schob.
    »Setz dich hin, Crenna«, knurrte er.
    Der Verwundete gehorchte mit verzerrtem Gesicht. Er blickte zu Cherry auf und krächzte: »Sagen Sie dem Mann, dass er mich in Ruhe lassen soll, sonst kriegt er es mit Ihrem Vater zu tun.«
    Cherry ging vor ihm in die Hocke.
    »Nun hören Sie mir mal genau zu, Mister Crenna«, sagte sie, und ihre Stimme klang sanft. »Sie können es noch nicht wissen, aber Banditen haben mich nach Mexiko entführt, um von meinem Vater Lösegeld zu erpressen. Mister Lassiter hat mich mithilfe von Mister Chaco aus den Klauen der Banditen befreit. Auf dem Rückweg wollten wir am Rancho von Mister Chacos Familie vorbei, aber wir haben nur Gräber und einen verwundeten alten Goldgräber vorgefunden. Von ihm wissen wir, dass Mister Abbott mit seinen Männern für das Massaker verantwortlich ist.«
    Das Gesicht des Revolvermanns war allmählich wachsbleich geworden. Er konnte nicht wissen, dass Sherilyn Channing die Tatsachen ein wenig verdreht hatte, aber das spielte im Endeffekt auch keine Rolle.
    »Die verdammten Apachen haben uns angegriffen!«, stieß er heiser hervor. »Wir mussten uns zur Wehr setzen!«
    Lassiters Kopf ruckte zu Chaco herum. Der Yaqui rührte sich nicht. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und wirkte gelassen, aber in seinen schwarzen Augen schwelte das Feuer eines unbändigen Hasses.
    »Wir wissen, dass Abbott hinter dem alten Goldgräber her war, weil er vermutete, dass der eine Goldader entdeckt hatte. Ihr habt ihm seinen Plan abgenommen. Ich vermute, dass Abbott mit seinen anderen Männern auf dem Weg zu dieser Goldader ist. Erzähl uns, wo wir die Goldader finden können, dann lasse ich dich laufen.« Bei seinen Worten behielt er Chaco im Augenwinkel, doch der Yaqui rührte sich nicht.
    Crenna antwortete ihm nicht. Er hatte die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst. Seine Augen, in denen Angst flackerte, gingen zwischen dem großen Mann, der ihm die Kugel in die Schulter geschossen hatte, und dem riesigen Apachen am Eingang der Box hin und her.
    »Sie können seinem Wort vertrauen, Mister Crenna«,

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