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Alles auf Anfang Marie - Roman

Alles auf Anfang Marie - Roman

Titel: Alles auf Anfang Marie - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Schroeder
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passender«, meinte ich.
    Henning lachte. »Oder man fliegt gleich nach Florida zu Disneyworld.«
    »Da sind wir ja noch relativ bescheiden mit einem Pizzaservice«, sagte ich und warf einen schnellen Blick zu ihm hinüber. »Danke, dass du dich darauf eingelassen hast. Oder war das deine Idee?«
    »Och«, machte er, »irgendwie sind wir darauf gemeinsam gekommen. Außerdem würde ich mir gern mal die Bude von Hannes ansehen.«
    Tja, das Wiedersehen mit Hannes war ohne erneute Schlägerei ausgekommen. »Und wie geht es dir damit, ihn nach all den Jahren wiederzusehen?«
    »Ich bin beruhigt, dass seine Nase noch gerade ist«, schmunzelte er. Ich konnte kaum fassen, wie gut gelaunt er heute war. »Er hat sich sehr verändert. Was vielleicht nicht verwunderlich ist nach über dreißig Jahren.«
    »Du hast dich ja bestimmt auch verändert«, gab ich zu bedenken. »Jetzt fehlt nur noch, dass ihr Beatrix wieder ausfindig macht.«
    »Och«, machte er erneut. »Du wirst lachen, aber ich habe tatsächlich neulich mal versucht, sie über Facebook zu suchen. Aber ich glaube, wenn sie diejenige ist, die ich dort entdeckt habe, dann möchte ich die gar nicht wiedertreffen.«
    »Vielleicht könnten wir sie mit Hannes zusammenbringen«, spottete ich.
    »Besser nicht«, meinte Henning. »Erstens will ich ihm doch gar nichts Schlechtes mehr. Und zweitens habeich den Eindruck, dem geht es ganz gut so, wie es ist, oder?«
    »Ich denke schon«, sagte ich. Aber wer konnte das schon genau von jemand anderem wissen? Auch ich konnte nur immer wieder in mich selbst hineinhören. Und da fand ich je nach Sachlage auch immer wieder andere Botschaften. Im Moment jedenfalls war ich ganz zufrieden. Immerhin war mein Mann extra von Hannover hierher gefahren und hatte seine ganze wichtige Arbeit sausen lassen, um mich nicht mit einem potenziellen Kioskräuber allein zu lassen.
    Wir kamen fast gleichzeitig mit Christoph im Hammerweg an. Tim und Karlheinz hatten gerade zwei Tische und mehrere Stuhlstapel bis vor die Treppe geräumt, so dass wir alle anfassen mussten, um oben bei Nicole eine lange Tafel aufzubauen. Sie war etwas überrascht gewesen, hatte inzwischen aber eingesehen, dass die Vorteile der Sache überwogen: Kevin bekam eine Familienfeier, und sie musste dazu nicht mehr beitragen als ihre Talkshow auszuschalten.
    »Wie viele Leute sind wir denn?«, überlegte Hannes.
    Wir zählten zusammen: Nicole, Kevin und Maik, dann Henning, Christoph und ich, Hannes   … »Und Tim und Karlheinz gehören auch mit dazu«, fand ich. »Außerdem kommen Gonzalez und Nuala gleich aus der Schule. Damit wären wir elf.« Ich wandte mich an Henning: »Hast du dafür genug Pizza bestellt?«
    »Ich habe insgesamt zehn große Pizzen geordert«, erwiderte er, »und drei von diesen schönen Vorspeisenplatten. Ich dachte, zur Not können sie die Reste auch morgen noch essen.«
    Nachdem das geklärt war, ging es um die Raumgestaltung. Zuerst wurde Nicole samt ihrem Sofa ein Stück nach hinten geschoben, und dabei erinnerte sie mich nochmehr denn je an einen gestrandeten Wal. Insgesamt war es aber nötig, noch mehr Mobiliar zu verrücken, bis wir mit der Sitzordnung zufrieden waren.
    Das taten die kräftigen jungen Männer. Henning und Hannes hatten sich verzogen, um Getränke zu holen. Ich wollte noch mal kurz den hygienischen Zustand im Bad überprüfen, was gut war, denn das Erste, was mir dort begegnete, war eine sehr dubios aussehende Unterhose. Ich entsorgte sie im Wäschekorb, ohne zu prüfen, wem sie gehören mochte. Vielleicht hätte sich auch außer mir niemand daran gestört, wohl aber an den Bremsspuren in der Kloschüssel, die ich so gut es ging beseitigte.
    Kevin und Christoph war derweil die Aufgabe zugefallen, für das Zubehör zu sorgen. Mit anderen Worten: Sie mussten Teller und Gläser spülen, damit wenigstens das Nötigste an Geschirr zusammenkam.
    Christoph zog ein Gesicht. »Spülen?«
    »Musst du bei Jana nicht spülen?«, gab ich zurück.
    »Doch, aber da sieht es nicht so aus«, sagte er. »Das sind maximal drei Teller und vier Tassen.«
    »Sei Kevin ein gutes Rollenvorbild«, ermunterte ich ihn. »Oder wir können auch tauschen, und du putzt das Klo.«
    »Ich hasse es, wenn du pädagogisch wirst«, erklärte er mir. Seufzend fügte er sich in sein Schicksal und griff nach dem Spültuch. Einen ähnlichen Seufzer hörte ich kurze Zeit später von Maik, dem aufgetragen worden war, Tische und Stühle noch mal abzuwischen, während Tim und

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